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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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verlangt. Sie sollten mir ein Mitglied dieser Armee bringen, damit ich es befragen kann.« Er stand nun wieder vor Adrian. »Da haben sie dich gebracht.«
    Er lächelte plötzlich und war für einen Augenblick wieder der Vater aus Adrian Kindheitstagen. »Sehr zu meiner Freude, Adrian. Heute Abend bespreche ich mit meinen Unterführern, wie wir aufgrund deiner Informationen weiter vorgehen werden. Aber jetzt stoßen wir erst einmal auf deine Ankunft an.« Ein Diener trat vor, doch Heored winkte ihn ungeduldig zur Seite und schenkte selbst zwei Becher Bier ein und schob einen davon Adrian hin. »Wenn es stimmt, was du sagst, sind wir womöglich nicht mehr lange hier. Ein Haufen Verrückter!« Er nahm einen tiefen Schluck. »Sobald wir sie besiegt haben, schicke ich einen Boten zu Aelfred ins Frankenreich, damit er weiß, dass du bei mir bist. Er kann deine Mutter von dort leichter verständigen als ich von hier.«
    »Er ist gar nicht mehr im Frankenreich!«, entfuhr es Adrian und schon im nächsten Moment hätte er sich für seine voreilige Bemerkung ohrfeigen können. Er hatte seinem Vater noch nicht von Onkel Aelfred – dem Zauberer Orgrim – berichtet. Wie hätte er ihm auch sagen sollen, dass sein eigener Schwager ein Zauberer war und den König verraten hatte? Doch jetzt blieb ihm keine andere Wahl. So kurz wie möglich schilderte er seinem Vater, was geschehen war: wie Aelfred bei einem Geiselaustausch nach Wessex gekommen war, sich dort mit Magie beschäftigt und versucht hatte, Beotrich von der Macht zu vertreiben.
    »Ich war dabei, als … als der Verrat aufgedeckt wurde«, schloss er. »Aelfred sitzt jetzt im Gefängnis, aber niemand kennt seinen wirklichen Namen und seine Verbindung zu unserer Familie. Er hat sein Augenlicht und offenbar auch seinen Verstand verloren.«
    Heored war auf seinen Stuhl gesunken und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Als er aufblickte, war sein Gesicht eingefallen.
    »Ich hätte es ahnen müssen«, sagte er endlich. »So vielversprechend er war, ich habe ihm nie ganz getraut. Ich habe dir das nicht gesagt, Adrian, aber er … und seine Angehörigen … besitzen eine Fähigkeit, die …« Er rieb sich die Stirn. »Jedenfalls trug er immer schon den Keim des Verrats in sich. Deine Mutter ist die Aufrichtigkeit in Person, doch als ich hörte, sie hätte dich Aelfred anvertraut, hatte ich zugegebenermaßen meine Zweifel.«
    Er verstummte und Adrian wurde es mit einem Mal kalt. Mein Vater wusste die ganze Zeit, dass Aelfred ein Ripente war! ,dachte er. Er wusste es und hat ihm deshalb nicht vertraut. Wie sollte er ihm je die Wahrheit über sich selbst sagen?
    »Doch genug davon!«, rief Heroed und stand auf. »Du bist hier. Ich muss dich meinen Männern vorstellen und dir Waffen geben. Du darfst im Feindesland keinen einzigen Tag unbewaffnet sein.« Er ging zum Eingang des Zelts. »Theobald! Alberich! Nils!« Die drei Unterführer eilten im Laufschritt herbei.
    »Holt den Waffenmeister«, befahl Heored. »Das ist mein Sohn Adrian von Sussex. Er kämpft von jetzt an mit uns. Er braucht eine Rüstung und ein Schwert, die seiner Stellung angemessen sind.«
    Die Männer verbeugten sich und Theobald führte Adrian zur Waffenkammer. Dort ließ ihn ein stämmiger alter Mann mit einer fleckigen Lederschürze ein Dutzend verschiedene Schwerter ausprobieren.
    »Euer Besuch ist mir eine Ehre, mein Prinz«, sagte der Alte und half Adrian in einen ledernen Panzer mit einer sperrigen Brustplatte. »Euer Vater ist nicht nur König, sondern auch Soldat, und es tut gut zu sehen, dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt.«
    »Ganz meine Meinung«, bekräftigte Theobald. »König Heored ist immer dort zu finden, wo am heftigsten gekämpft wird. Er teilt jede Gefahr mit uns – und wir verehren ihn dafür.«
    Zusammen mit Theobald kehrte Adrian zu seinem Vater zurück. Seine Rüstung klapperte bei jedem Schritt. Auf seinem Kopf saß ein runder Helm und der Griff seines neuen Schwerts schlug bei jedem Schritt gegen die Brustplatte. Was Elsa wohl denken würde, wenn sie ihn so sehen könnte? Doch dann bemerkte er den Stolz in den Augen seines Vaters und ihm wurde warm ums Herz.
    »Jetzt siehst du aus wie ein richtiger Krieger!«, rief Heored. »Zieh das Schwert!«
    Adrian gehorchte und zu seinem Erstaunen verbeugten sich die drei Unterführer vor ihm.
    »Willkommen, Sohn Heoreds!«, rief Theobald und die anderen beiden wiederholten den Gruß. Adrian straffte all seine Sehnen in der beschwerlichen

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