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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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Rüstung und hob das schwere Schwert über den Kopf. Ich bin der Sohn eines Helden, dachte er.
    »Komm mit auf einen Rundgang durch das Lager«, sagte sein Vater. »Heute Abend halten wir Kriegsrat und meine Unterführer werden hören, was du mir gesagt hast. Und morgen lasse ich deine Gefährten von meinen Leuten holen. Du sagst, zu ihnen gehören auch Frauen? Ich werde sie mit einigen Soldaten als Begleitung zu unseren Schiffen schicken – dann sind sie aus dem Weg und in Sicherheit, wenn wir uns zur Schlacht rüsten.«
    Adrian hätte fast gelacht bei der Vorstellung, jemand könnte Elsa fortschicken wollen. »Das ist nicht nötig«, sagte er zu seinem Vater. »Meine Gefährten sind alle aus freien Stücken hier. Sie werden erst gehen, wenn wir unseren Gegner … gestellt und getötet haben.«
    »Aber wie wollen sie das schaffen?«, rief Heored. »Zwei Frauen und ein Sänger?«
    Adrian wusste darauf keine Antwort. Er hatte mit Elsa nicht darüber gesprochen, wie sie dem Dämon jetzt, da das Schwert verschwunden war, beikommen wollten.
    »Wie auch immer«, sagte sein Vater, »dein Platz ist jetzt hier, an meiner Seite.« Er fasste Adrian an den Schultern und musterte ihn ernst. »Ich habe deine Erziehung zu vielen anderen Leuten überlassen. Du wirst mir eines Tages als König von Sussex nachfolgen, Adrian. Es ist Zeit, dass du deine Pflichten kennenlernst.«
    Vielleicht fügte sich ja alles zum Besten, dachte Adrian und folgte seinem Vater nach draußen, damit der ihn seinen Leuten vorstellen konnte. Sein Vater war ein tapferer Feldherr und gebot über ein Heer. Sicher würde er seinem Sohn, wenn er sich erst bewährt hatte, im Kampf gegen Loki helfen. Sein Vater sollte jedenfalls stolz auf ihn sein, gelobte er sich, koste es, was es wolle.

10. KAPITEL
    Auf Eolandes Veranlassung trugen Cluaran und Cathbar Wyns Sohn nach draußen und ein Stück hangabwärts zu einer Stelle, an der Gras wuchs. Dabei wurde der junge Mann kräftig durchgeschüttelt, doch war er so tief bewusstlos, dass er es nicht wahrnahm. Elsa folgte den beiden Männern mit Wulf. Hoffentlich war es noch nicht zu spät, dachte sie.
    Die Männer legten Reinhard unter eine Gruppe verkrüppelter Bäume. »Lasst uns jetzt allein«, sagte Eolande und kniete sich zusammen mit Wyn neben seinen Kopf. »Wenn er aufwacht, brauchen wir einen Verband für seine Brustwunde, Cluaran.« Die Männer und Elsa gingen. Elsa blickte noch einmal zurück. Die Fay-Frau hatte die Hände um den Kopf des jungen Mannes gelegt, beugte sich über ihn und murmelte etwas, allerdings so leise, dass Elsa es nicht verstand.
    Auf Bitten Cluarans holten Elsa und Cathbar Wasser. Cluaran selbst und die junge Frau namens Sigrid stiegen noch weiter den Hang hinunter und suchten nach Heilkräutern. Ein Feuer wagten sie nicht anzuzünden aus Angst, dadurch die Aufmerksamkeit ihrer Feinde auf sich zu lenken. Cluaran kehrte mit Schafgarbenblättern, Moos und Rinde zurück. Nun musste alles mit einem Stein als Mörser in einer Pfanne zerdrückt werden.
    Er zeigte Elsa, wie man Blätter und Rinde vorher zerkleinerte. »Woher hat Eure Mutter ihre Fähigkeit als Heilerin?«, fragte Elsa. »Ich dachte, die Fay wären nie krank?«
    »Mag sein«, erwiderte Cluaran. »Aber mein Vater war kein Fay und ich bin auch keiner … oder nur ein halber. Ihr Wissen über Kräuter hat meine Mutter von den Frauen in Hibernia, wo ich geboren wurde, und sie gab es an mich weiter.« Er begann die Blätter und Rindenstückchen in der Pfanne zu zerstampfen. »Doch nützen die Kräuter nichts, solange Eolande den Geist Reinhards nicht finden und dazu überreden kann, in seinen Körper zurückzukehren. Das ist eine sehr viel seltenere Fähigkeit.«
    »Hoffentlich gelingt es ihr«, sagte Cathbar. Er stand in der Nähe und schärfte sein Schwert. »Aber wenn die Sonne untergeht, lassen wir Eolande hier zurück und suchen Adrian.«
    Cluaran nickte. »Ich komme auch mit«, sagte Elsa sofort. Sie warf Wulf, der unter Sigrids Aufsicht eins seiner endlosen Spiele mit Kieselsteinen machte, einen Blick zu. Vielleicht konnten sie ihn auch dalassen. Womöglich hatten sie nur eine einzige Gelegenheit, Adrian zu retten. Es erschien ihr auf einmal unerträglich, hier zu sitzen, während ihr Freund in Gefahr war. »Wie weit ist das Lager von hier entfernt?«
    »Nicht weit«, beruhigte Cathbar sie. »Es liegt gleich hinter dem nächsten Bergkamm.«
    Eolande war schon vor Sonnenuntergang mit Reinhard fertig. Die Sonne stand noch über

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