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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Charlotte, dich zu sprechen. Im Salon. Sie hat mich gebeten, dir das mitzuteilen. Und wegen Nathaniel brauchst du dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Ich überprüfe seine Temperatur alle Viertelstunde und lege ihm außerdem kalte Kompressen auf die Stirn.«
    Tessa war sich nicht sicher, wie viel sie davon glauben sollte. Aber da Jessamine keine Anstalten machte, den Platz an Nathaniels Seite zu räumen, und die ganze Angelegenheit kaum einen Streit wert schien, stieß sie ein empörtes Schnauben aus und marschierte aus dem Zimmer.
    Die Tür zum Salon war nur angelehnt und Tessa konnte schon beim Näherkommen erhobene Stimmen hören. Sie zögerte einen Moment und wollte gerade anklopfen, als ihr Name fiel. Abrupt hielt sie inne.
    »Das hier ist nicht irgendeines von Londons Hospitälern. Tessas Bruder sollte nicht im Institut sein!« Wills Stimme klang laut und aufgebracht. »Er ist kein Schattenweltler, sondern nur ein dummer, korrupter Irdischer, der sich auf eine Sache eingelassen hat, die ihm über den Kopf gewachsen ist ...«
    »Er kann nicht von irdischen Ärzten behandelt werden. Nicht gegen das, woran er leidet. Also sei vernünftig, Will«, erwiderte Charlotte.
    »Nathaniel weiß bereits von der Schattenwelt«, gab eine andere ruhige, logische Stimme zu bedenken - Jem. »Es könnte sogar sein, dass er über Informationen verfügt, die wir nicht besitzen. Mortmain hat behauptet, Nathaniel hätte für de Quincey gearbeitet. Vielleicht weiß er ja etwas über de Quinceys Pläne, die Automaten, diese ganze Magister-Geschichte. Immerhin wollte de Quincey ihn töten - möglicherweise weil Nathaniel etwas weiß, was er nicht wissen dürfte.«
    Es entstand eine lange Pause. Dann sagte Will abrupt: »In diesem Fall sollten wir die Stillen Brüder noch einmal einschalten. Sie können seinen Verstand durchforsten und sehen, ob sie irgendetwas finden. Dann brauchen wir nicht darauf zu warten, dass er wieder aufwacht.«
    »Du weißt ganz genau, dass diese Untersuchungen bei Irdischen mit großen Schwierigkeiten verbunden sind«, protestierte Charlotte. »Bruder Enoch hat bereits gesagt, dass das Fieber bei Mr Gray Halluzinationen hervorgerufen hat. Es wird ihm nicht möglich sein, zu unterscheiden, welche Dinge im Gehirn des jungen Mannes der Wahrheit entsprechen und was nur ein Fieberwahn ist. Jedenfalls nicht, ohne seinen Verstand ernsthaft und womöglich bleibend zu schädigen.«
    »Ich bezweifle, dass da überhaupt viel Verstand war.« Tessa hörte den angewiderten Ton in Wills Stimme selbst durch die angelehnte Tür und spürte, wie eine heiße Wut in ihr aufstieg.
    »Du weißt doch gar nichts über diesen Mann«, sagte Jem in einem eisigeren Ton, als Tessa je von ihm gehört hatte. »Ich kann mir nicht vorstellen, was diese Gemütslage bei dir hervorgerufen haben könnte, Will - aber sie gereicht dir nicht zur Ehre.«
    »Ich weiß, woran es liegt«, sagte Charlotte.
    »Tatsächlich?« Will klang bestürzt.
    »Du bist, genau wie ich, über den Verlauf der letzten Nacht verärgert. Zugegeben, wir hatten nur zwei Todesopfer zu beklagen, aber de Quinceys Flucht wirft kein gutes Licht auf uns. Es war mein Plan, den ich der Brigade aufgedrängt habe, und nun wird man mir die Schuld geben ... an allem, was schiefgegangen ist. Ganz zu schweigen davon, dass Camille untertauchen musste, da wir keinen blassen Schimmer haben, wo de Quincey steckt, und er inzwischen ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt haben dürfte. Und Magnus Bane ist ebenfalls hochgradig verärgert über uns, weil Camille verschwinden musste. Das heißt also, dass sowohl unsere beste Informantin als auch unser bester Hexenmeister uns im Moment nicht mehr zur Verfügung stehen.«
    »Aber wir haben de Quincey daran hindern können, Tessas Bruder umzubringen ... und wer weiß, wie viele weitere Irdische«, warf Jem ein. »Das darf man schließlich auch nicht vergessen. Benedict Lightwood wollte de Quinceys Verrat anfangs doch gar nicht glauben. Nun hat er keine andere Wahl mehr: Er weiß, dass du recht hattest.«
    »Was ihn aber vermutlich nur noch wütender machen wird«, gab Charlotte zu bedenken.
    »Ja, vermutlich«, bestätigte Will. »Und vermutlich würden wir dieses Gespräch jetzt nicht führen, wenn du nicht darauf bestanden hättest, das Gelingen meines Plans von Henrys lächerlicher Erfindung abhängig zu machen. Du kannst noch so lange um den heißen Brei herumreden, aber der Grund für das Scheitern der Aktion vergangene Nacht ist die Tatsache, dass

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