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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Klockwerk-Mann mit blutigen Fingern in ihre Richtung, als würde er ihr zuwinken - dann machte er auf dem Absatz kehrt, stürmte die Stufen hinunter, in einer Mischung aus Springen und Krabbeln, fast wie eine Spinne, und verschwand durch das Tor in die Dunkelheit.
    Tessa wollte Jem zu Hilfe kommen, doch die anderen Automaten versperrten ihr blitzschnell den Weg. Wie ihrem Anführer fehlten auch ihnen jegliche Gesichtszüge - eine Truppe gesichtsloser Krieger, die den Eindruck erweckte, als hätte ihrem Schöpfer die Zeit gefehlt, sie vollends fertigzustellen.
    Einer der Klockwerk-Männer streckte sirrend und klickend die Metallhände nach Tessa aus. Fast blindlings schwang sie den Spazierstock durch die Luft, traf die Kreatur am Kopf und spürte den heftigen Aufschlag von Holz auf Metall, die intensiven Vibrationen in ihrem Arm. Der Mann taumelte einen Moment zur Seite, fing sich aber sofort wieder und sein Kopf schwang blitzschnell in seine ursprüngliche Position zurück. Tessa holte erneut aus und traf ihn dieses Mal an der Schulter. Der Mann torkelte, doch andere Hände zuckten nach vorn, schlossen sich um den Stock und rissen ihn ihr mit solcher Gewalt aus den Fingern, dass die Haut ihrer Handfläche brannte. Als der Automat den Stab mit enormer Kraft über seinem Knie zerbrach, musste Tessa unwillkürlich an Mirandas schmerzhaft harten Griff zurückdenken, mit dem sie sie immer am Handgelenk gepackt hatte.
    Das Holz zerbarst mit einem grässlichen Geräusch. Tessa wirbelte herum, um zu fliehen, aber unerbittliche Metallhände packten sie an den Schultern und rissen sie zurück. Unter Aufbietung all ihrer Kräfte schlug Tessa wild um sich ... als die Tür des Instituts weit aufflog. Das herausströmende Licht blendete sie einen Moment und sie konnte nur die Konturen dunkler Gestalten erkennen, die aus dem Inneren der Kirche herausstürmten. Irgendetwas flog zischend an ihrem Kopf vorbei und streifte sie an der Wange. Dann ertönte das knirschende Geräusch von Metall auf Metall; einen Sekundenbruchteil später erschlaffte der Griff des Klockwerk-Mannes um ihren Hals und Tessa fiel keuchend und hustend auf die Knie.
    Als sie aufschaute, sah sie, dass Charlotte über ihr stand, mit bleichem, grimmigem Gesicht und einer scharfen Metallscheibe in der Hand. Eine weitere, identische Scheibe steckte tief in der Brust des Mannes, der sie gewürgt hatte und der nun zuckend und zappelnd wie ein defektes Spielzeug kreisförmig über den Boden robbte. Blaue Funken stoben aus der tiefen Kerbe in seinem Hals.
    Die restlichen Klockwerk-Kreaturen wirbelten und torkelten umher, als die Schattenjäger sich auf sie stürzten: Henry schleuderte seine leuchtende Seraphklinge in einem hohen Bogen durch die Luft und schlitzte einem der Automaten die Brust auf, woraufhin dieser pfeifend und zuckend in der Dunkelheit verschwand. Neben Henry schwang Will eine Waffe, die an eine Art Sense erinnerte, und ließ sie wieder und wieder mit ungeheurer Wucht auf eine andere Kreatur herabsausen, bis diese zerhackt vor ihm lag und nur noch blaue Funken in alle Richtungen schossen. Charlotte sprang die Stufen hinunter und schleuderte gleichzeitig ihre zweite Metallscheibe, die einem der Metallmonster mit einem grässlichen Geräusch den Schädel spaltete. Der Mann brach auf der Stelle zusammen und schickte einen Sprühregen aus schwarzem Öl und blauen Funken in den Himmel. Plötzlich schienen sich die beiden letzten Kreaturen eines Besseren zu besinnen: Sie machten auf dem Absatz kehrt und sprangen durch den Innenhof in Richtung Tor, dicht gefolgt von Henry und Charlotte.
    Will hingegen ließ seine Waffe fallen, wirbelte herum und stürmte zur Steintreppe. »Was ist passiert?«, rief er Tessa entgegen, die ihn jedoch nur stumm anstarrte, zu benommen, um seine Frage zu beantworten. »Was ist passiert?«, wiederholte er mit erhobener Stimme, in die sich ein Anflug von aufgebrachter Panik mischte. »Bist du verletzt? Wo ist Jem?«
    »Ich bin unverletzt«, wisperte Tessa. »Aber Jem ... er ist zusammengebrochen. Da drüben.« Sie zeigte auf die Stelle, wo Jem zusammengekrümmt im Schatten des Portals lag.
    Schlagartig verlor Wills Gesicht jeden Ausdruck, wie eine frisch gewischte Tafel. Ohne Tessa noch eines Blickes zu würdigen, stürmte er die Stufen hinauf und ließ sich an Jems Seite auf die Knie fallen, wobei er ihn mit leiser Stimme irgendetwas fragte. Als er keine Antwort erhielt, hob er den Kopf und brüllte laut nach Thomas, damit dieser ihm

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