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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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schüttelte den Kopf. »Nein. Diese Kreaturen sind so konstruiert, dass sie einem bestimmten Muster folgen, wie Spieluhren. Aber sie sind nicht mit Leben erfüllt - sie verfügen weder über Intelligenz noch über einen eigenen Willen. An ihnen ist absolut nichts Dämonisches.«
    Erleichtert atmete Charlotte auf. »Wir müssen de Quincey finden, bevor er sein Ziel erreicht. Die Klockwerk-Männer sind bereits im jetzigen Zustand schwer zu töten. Weiß der Himmel, wie viele dieser Kreaturen er inzwischen erschaffen hat - und um wie vieles schwieriger es werden könnte, ihrer Herr zu werden, wenn sie erst einmal über die Gerissenheit von Dämonen verfügen.«
    »Ein Heer, das weder im Himmel noch in der Hölle erwuchs«, murmelte Tessa leise.
    »Genau«, bestätigte Henry. »De Quincey muss gefunden und aufgehalten werden. Und in der Zwischenzeit solltest du, Tessa, im Institut bleiben. Nicht weil wir dich hier als Gefangene einsperren wollen, sondern weil es zu deiner eigenen Sicherheit wäre, wenn du das Gebäude nicht verlässt.«
    »Aber wie lange ...«, setzte Tessa an und verstummte, als sie sah, wie sich Sophies Gesichtsausdruck veränderte. Das Mädchen starrte mit weit aufgerissenen Augen über Tessas Schulter hinweg zur Tür. Als Tessa ihrem Blick folgte, entdeckte sie Will.
    Der junge Schattenjäger stand in der Tür zum Salon; ein breiter Streifen Blut zog sich wie Farbe quer über sein weißes Hemd. Mit reglosem, fast maskenhaftem Gesicht fixierte er Tessa, und als sich ihre Blicke quer durch den Raum trafen, spürte sie, wie ihr Herz einen Satz machte.
    »Er will dich sprechen«, sagte Will nur.
    Einen Moment lang herrschte absolute Stille im Raum, da sämtliche Augen auf ihn gerichtet waren. Wills intensiver Blick hatte etwas Beunruhigendes an sich - sein Schweigen glich fast einer bedrohlichen Spannung. Tessa schaute zu Sophie, die sich angsterfüllt an die Kehle griff und mit den Fingern nervös am Kragen nestelte.
    »Will«, brach Charlotte schließlich die Stille. »Hast du Jem gemeint? Hat sich sein Zustand verbessert?«
    »Er ist wach und kann reden«, erwiderte Will lediglich. Sein Blick wanderte kurz zu Sophie, die sofort zu Boden schaute, als wollte sie den Ausdruck auf ihrem Gesicht kaschieren. »Und nun will er Tessa sprechen.«
    »Aber ...«, setzte Tessa an und schaute zu Charlotte, die beunruhigt wirkte. »Geht es ihm denn gut? Ist er dazu überhaupt in der Verfassung?«
    Wills Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Er will dich sprechen«, wiederholte er und betonte dabei jedes einzelne Wort. »Also wirst du jetzt aufstehen und mit mir kommen und mit ihm reden. Hast du mich verstanden?«
    »Will!«, fuhr Charlotte scharf auf, doch Tessa hatte sich bereits erhoben und strich sich den verknitterten Rock glatt. Charlotte warf ihr einen besorgten Blick zu, schwieg aber.
    Als Tessa Will folgte, der sie eisig schweigend durch den Korridor führte, sah sie im zuckenden Schein der Elbenlicht-Wandleuchter, dass sein Hemd nicht nur mit Blut, sondern auch mit schwarz schimmernden Ölflecken gesprenkelt war, die sich bis hinauf zu seiner Wange erstreckten. Seine Haare wirkten wirr und Tessa konnte die Anspannung an seiner Kinnpartie ablesen. Sie fragte sich, ob er seit dem Morgengrauen, als sie ihn auf dem Speicher zurückgelassen hatte, überhaupt eine Minute geschlafen hatte, und überlegte, ob sie ihn danach fragen sollte. Doch alles an ihm - seine Haltung, sein Schweigen, seine kerzengeraden Schultern - verriet ihr, dass ihr Interesse nicht willkommen wäre.
    Endlich erreichten sie die Tür von Jems Zimmer, die Will aufdrückte und für Tessa aufhielt. Der Raum wurde nur vom fahlen Mondschein und einem Elbenlicht in einem Kerzenständer auf Jems Nachttisch erhellt. Jem lag halb zugedeckt in dem riesigen Himmelbett. Er war so weiß wie sein Nachthemd und die Lider seiner geschlossenen Augen schimmerten bläulich. Am Bettrahmen lehnte sein Spazierstock, der auf wundersame Weise repariert schien und wieder völlig intakt war - der Jadeknauf funkelte wie neu.
    Als Jem das Quietschen der Tür hörte, drehte er das Gesicht in die Richtung, hielt die Augen aber geschlossen. »Will?«, fragte er mit matter Stimme.
    In dem Moment tat Will etwas, das Tessa sehr verblüffte: Er zwang sich zu einem Lächeln und erwiderte in halbwegs heiterem Ton: »Ich habe sie hergebracht, genau wie du es wolltest.«
    Ruckartig öffnete Jem die Lider und Tessa stellte erleichtert fest, dass die Farbe wieder in seine Augen

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