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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Schlick, Wasser, Schmutz und Fäulnis.
    Er hatte das Gefühl, sein Herz versuchte vor Aufregung, seine Brust zu sprengen. Denn es schlug wie wild seit dem Moment, in dem er Magnus’ Nachricht gefunden hatte, ordentlich zusammengefaltet auf einem Silbertablett, das auf seinem Nachttisch gewartet hatte. Auf dem Zettel hatte nichts außer einer hastig niedergekritzelten Adresse gestanden: 16 Cheyne Walk. Will kannte diesen Weg und das umliegende Viertel. Chelsea, in unmittelbarer Nähe der Themse, war ein beliebter Treffpunkt für Künstler und Literaten und die Fenster der Wirtshäuser, die er passierte, leuchteten warm und einladend.
    Will zog seinen Mantel fester um sich, als er um eine Ecke bog und sich dann Richtung Süden wandte. Sein Rücken und seine Beine schmerzten noch von den erlittenen Verletzungen, trotz der Iratze; seine gesamte Rückenpartie war wund, als hätte ihn ein Dutzend Bienen gestochen. Und dennoch spürte er kaum etwas davon, denn seine Gedanken überschlugen sich förmlich, während er die verschiedenen Möglichkeiten durchspielte. Was hatte Magnus herausgefunden? Er würde ihn doch gewiss nicht ohne triftigen Grund zu sich bestellen, oder? Außerdem kreisten Wills Gedanken ständig um Tessa ... wie sie sich anfühlte, wie sie duftete. Seltsamerweise hatte sich nicht die Erinnerung an ihre Lippen während des Kusses auf dem Balkon am stärksten in sein Herz und sein Gedächtnis gebrannt, sondern die Art und Weise, wie sie sich im Krankensaal an ihn gelehnt hatte, ihr Kopf auf seiner Schulter, ihr weicher Atem an seinem Hals - als würde sie ihm bedingungslos vertrauen. Will hätte alles, was er je besaß und je besitzen würde, dafür gegeben, nur um neben ihr auf dem schmalen Krankenbett liegen und sie weiterhin in seinen Armen halten zu können, während sie schlief. Als er sich von ihr löste, erschien es ihm fast, als würde er sich selbst die Haut abziehen, aber ihm blieb keine andere Wahl.
    So wie ihm nie eine andere Wahl geblieben war. So wie er sich ständig alles versagen musste, das er sich wünschte.
    Aber möglicherweise ... vielleicht, nach dem Besuch bei Magnus ...
    Will erstickte den Gedanken im Keim, ehe dieser sich in seinem Kopf festsetzen konnte. Es war besser, nicht darüber nachzudenken, besser, keine Hoffnungen zu hegen, die dann enttäuscht werden könnten. Aufmerksam schaute er sich um: Er befand sich nun auf dem Cheyne Walk, mit den eleganten Häuserfronten im georgianischen Stil. Vor dem Haus mit der Nummer 16 hielt er inne. Das hohe Gebäude mit dem imposanten Erker war von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben, dessen kunstvoll verziertes Tor einen Spalt offen stand. Will schlüpfte hindurch, lief zur Haustür und zog an der Eingangsglocke.
    Zu seiner großen Überraschung wurde die Tür jedoch nicht von einem Lakaien geöffnet, sondern von Woolsey Scott, dem die blonden Haare wirr auf die Schultern fielen. Er trug einen dunkelgrünen Morgenrock aus chinesischem Seidenbrokat, unter dem eine dunkle Hose und seine nackte Brust zum Vorschein kamen. Ein goldenes Monokel klemmte im Auge und in der linken Hand hielt er eine Pfeife. Während er den jungen Nephilim eingehend musterte, blies er eine süßlich duftende Wolke Rauch in die Luft, die Will in der Kehle reizte.
    »Na, hast du deinen Widerstand aufgegeben und dir endlich eingestanden, dass du in mich verliebt bist?«, fragte er Will unverblümt. »Ich weiß diese überraschenden Liebesbezeugungen zu mitternächtlicher Stunde wirklich zu schätzen.« Der Werwolf lehnte sich an den Türrahmen und machte mit seiner schlanken, eleganten Hand eine einladende Geste. »Nur zu, keine falsche Scheu.«
    Will war sprachlos - eine Situation, in der er sich nicht oft wiederfand, und er musste sich eingestehen, dass ihm das ganz und gar nicht gefiel.
    »Ach, lass ihn in Ruhe, Woolsey«, rief eine vertraute Stimme in diesem Moment aus dem Inneren des Hauses. Eine Sekunde später erschien Magnus im Flur und schloss eilig die Manschettenknöpfe; seine schwarzen Haare standen wild in alle Richtungen ab. »Ich hab dir doch gesagt, dass Will vorbeikommen würde.«
    Wills Blick wanderte von Magnus zu Woolsey und wieder zurück. Magnus war barfuß, genau wie der Werwolf, um dessen Hals eine schimmernde Goldkette lag. Daran hing ein Anhänger mit der Aufschrift Beati Bellicosi, »Selig sind die Krieger«, und dem Abdruck einer Wolfstatze. Scott bemerkte, dass Will darauf starrte, und grinste. »Gefällt dir, was du siehst?«, erkundigte

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