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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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und habe gesehen, wie Bruder Enoch ihm die Metallsplitter aus dem Rücken entfernt hat. Ein fürchterlicher Anblick.«
    Sophie schnaubte. »Sah wahrscheinlich schlimmer aus, als es war. Mr Herondale hat sich kaum noch eine Iratze auftragen lassen, ehe er auch schon aus dem Bett sprang und in die Nacht verschwand, um weiß der Teufel welchen Beschäftigungen nachzugehen.«
    »Tatsächlich? Ich könnte schwören, ich hätte gestern Nacht noch mit ihm gesprochen.« Sie befanden sich inzwischen im Flur und Sophie stützte Tessa sanft mit einer Hand auf dem Rücken. Plötzlich schossen Tessa mehrere Bilder durch den Kopf: Bilder von Will im Mondlicht, von ihr selbst, wie sie ihm versicherte, dass es keine Rolle spiele, was er tat ... dass es nur ein Traum sei - und das war es doch auch gewesen, oder?
    »Das müssen Sie geträumt haben, Miss«, sagte Sophie geistesabwesend. Sie standen nun vor Tessas Zimmertür und Sophie versuchte, den Türknauf zu drehen, ohne die stützende Hand von ihr fortzunehmen.
    »Ist schon in Ordnung, Sophie. Ich kann allein stehen.«
    Sophie protestierte zwar, doch Tessa ließ sich nicht beirren. Und schließlich gab das Mädchen sie frei, um dann rasch die Tür zu öffnen und das Feuer im Kamin zu schüren, während Tessa sich in einen Sessel sinken ließ. Auf ihrem Nachttisch stand ein Tablett mit einer Kanne Tee und einem Stapel Sandwiches, an dem sie sich dankbar bediente. Ihr war zwar nicht länger schwindlig, aber sie fühlte sich unendlich müde - eine Erschöpfung, die eher seelischer als körperlicher Natur war. Tessa erinnerte sich an den herbfrischen Geschmack des Kräutertees, den Will ihr gegeben hatte, und daran, wie er sie in seinen Armen gehalten hatte - aber das hatte sie ja nur geträumt. Sie fragte sich, wie viel von dem, das sie in der vergangenen Nacht gesehen hatte, ebenfalls ein Traum gewesen war: Jem, der flüsternd am Fuß ihres Betts stand, Jessamine, die leise in die raue Wolldecke ihrer Zelle weinte ...
    »Ich habe gehört, was mit Ihrem Bruder geschehen ist, und es tut mir leid, Miss.« Sophie kniete vor dem Kamin und die auflodernden Flammen zeichneten zuckende Muster auf ihr hübsches Gesicht. Da sie den Kopf leicht gesenkt hatte, war ihre Narbe nicht zu sehen.
    »Du brauchst das nicht zu sagen, Sophie. Ich weiß, dass es seine Schuld war, dass Agatha und Thomas ...«
    »Aber er war Ihr Bruder«, warf Sophie mit fester Stimme ein. »Blut ist dicker als Wasser«, fügte sie hinzu und beugte sich noch tiefer über die Kohlen.
    Der freundliche Ton in Sophies Stimme und die Art und Weise, wie sich ihre Haare im Nacken kringelten, dunkel und verletzlich, veranlasste Tessa nach kurzem Zögern zu der Bemerkung »Sophie, ich habe dich letztens mit Gideon Lightwood gesehen«.
    Sophie erstarrte sichtlich. Dann fragte sie, ohne Tessa dabei anzusehen: »Was meinen Sie damit, Miss?«
    »Ich war noch einmal zurückgegangen, um meinen Anhänger zu holen«, erklärte Tessa. »Meinen Klockwerk-Engel ... damit er mir Glück bringt. Und dabei habe ich dich mit Gideon im Flur gesehen.« Tessa schluckte. »Er ... er hat deine Hand gedrückt. Wie ein Verehrer.«
    Eine ganze Weile herrschte völlige Stille, während Sophie in die Flammen starrte. Schließlich holte sie Luft und fragte: »Werden Sie Mrs Branwell davon erzählen?«
    Tessa zuckte betroffen zurück. »Wie bitte? Nein, Sophie, auf keinen Fall! Ich ... wollte dich nur warnen.«
    »Mich wovor warnen?«, fragte das Mädchen mit ausdrucksloser Stimme.
    »Die Lightwoods ...« Erneut musste Tessa schlucken. »Das sind keine netten Leute. Als ich in ihrem Haus war ... mit Will ... da habe ich schreckliche Dinge gesehen, wirklich furchtbar ...«
    »Das betrifft Mr Lightwood, aber nicht seine Söhne!«, unterbrach Sophie Tessa in derartig scharfem Ton, dass diese zusammenzuckte. »Seine Söhne sind nicht wie er!«
    »Wie sehr können sie sich schon von ihm unterscheiden?«
    Sophie erhob sich ruckartig und der Schürhaken fiel krachend ins Feuer. »Halten Sie mich für eine solche Närrin, dass ich mir von irgendeinem Möchtegern-Gentleman den Kopf verdrehen ließe ... nach allem, was ich durchgemacht habe ... nach allem, was Mrs Branwell mich gelehrt hat? Gideon ist ein guter Mann ...«
    »Das ist eine Frage der Erziehung, Sophie! Kannst du dir vorstellen, dass er zu Benedict Lightwood geht und ihm mitteilt, er wolle eine Irdische zur Frau nehmen, noch dazu ein Dienstmädchen? Siehst du ihn das wirklich tun?«
    Aufgebracht verzog

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