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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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weißt ... dass das für mich nicht einfach nur Spielereien sind. Du weißt, dass ich etwas erschaffen möchte, das die Welt verbessert und den Nephilim das Leben erleichtert. Genau so, wie du es bei der Leitung dieses Instituts täglich versuchst. Und obwohl ich genau weiß, dass ich bei dir immer nur an zweiter Stelle kommen werde ...«
    »An zweiter Stelle?«, quietschte Charlotte ungläubig. » Du kommst bei mir an zweiter Stelle?«
    »Das ist schon in Ordnung, Lottie«, erwiderte Henry mit unendlicher Sanftmut. »Schließlich kannte ich den Grund, als du damals meinen Heiratsantrag angenommen hast: Du brauchtest einen Ehemann, um das Institut übernehmen zu können, weil niemand eine alleinstehende Frau auf dem Posten der Institutsleitung akzeptiert hätte ...«
    »Henry!« Charlotte war aufgesprungen und zitterte am ganzen Körper. »Wie kannst du nur so etwas Schreckliches sagen?«
    Verwirrt musterte Henry seine Frau. »Ich dachte, so lägen die Dinge nun mal ...«
    »Glaubst du wirklich, ich wüsste nicht, warum du mich geheiratet hast?«, rief Charlotte. »Denkst du, ich wüsste nicht, dass dein Vater meinem Vater Geld geschuldet hat und dass mein Vater versprach, ihm die Schulden zu erlassen, sobald du einwilligen würdest, mich zu heiraten? Er hatte sich immer einen Jungen gewünscht - jemanden, der nach ihm das Institut leiten konnte. Und da ihm dieser Wunsch nun einmal versagt geblieben ist, hat er sich wohl gedacht ... nun ja, warum nicht einen armen Schlucker dafür bezahlen, dass er seine unvermählbare, unansehnliche, eigensinnige Tochter heiratet ... irgendeinen armen Jungen, der auf diese Weise gegenüber seiner Familie seine Pflicht erfüllt ...«
    »Charlotte.« Jetzt war Henry hochrot angelaufen; Charlotte hatte ihn noch nie so zornig gesehen. »WOVON ZUM TEUFEL REDEST DU DA?«
    Charlotte stützte sich auf den Schreibtisch. »Du weißt sehr wohl, wovon ich rede«, erwiderte sie. »Das ist doch der Grund, warum du mich geheiratet hast, oder etwa nicht?«
    »Davon hast du mir nie auch nur ein Wort gesagt!«
    »Warum sollte ich auch? Schließlich war dir das nicht neu.«
    »Doch! Genau das ist es aber.« Henrys Augen funkelten wütend. »Ich weiß nichts von einer angeblichen Schuld meines Vaters. Ich habe mich in gutem Glauben an deinen Vater gewandt und ihn gebeten, mir die Ehre zu erweisen, um deine Hand anhalten zu dürfen. Von Geld war dabei nie die Rede!«
    Charlotte hielt den Atem an. In den ganzen Jahren ihrer Ehe hatte sie die Umstände ihrer Verlobung mit keinem Wort erwähnt - es hatte nie Veranlassung dazu bestanden und sie hatte von Henry keine gestammelte Verleugnung der Wahrheit hören wollen. Denn hatte ihr Vater es nicht selbst gesagt, als er ihr von Henrys Antrag erzählte? Er ist ein guter Mann, jedenfalls besser als sein Vater, und du brauchst einen Ehemann, Charlotte, wenn du die Leitung des Instituts übernehmen willst. Ich habe seinem Vater alle Schulden erlassen. Damit wäre diese Angelegenheit zwischen unseren Familien also geklärt.
    Natürlich hatte er dabei mit keinem Wort gesagt, dass das auch der Grund für Henrys Heiratsantrag war. Sie hatte es einfach angenommen ...
    »Du bist nicht unansehnlich«, sagte Henry in diesem Moment, noch immer mit aufgebracht funkelnden Augen. »Du bist wunderschön. Und ich habe bei deinem Vater nicht aus Pflichtgefühl um deine Hand angehalten; das habe ich aus Liebe getan. Ich habe dich immer geliebt. Ich bin dein Ehemann .«
    »Ich dachte, du hättest das nie gewollt«, wisperte Charlotte.
    Henry schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass die Leute mich als exzentrisch bezeichnen. Als sonderbar. Und sogar als verrückt. Das hat mir nie etwas ausgemacht. Es war mir immer egal. Aber dass du mich für so willensschwach hältst ... Liebst du mich eigentlich überhaupt?«
    »Natürlich liebe ich dich!«, beteuerte Charlotte verzweifelt. »Daran hat nie ein Zweifel bestanden.«
    »Ach, wirklich nicht? Glaubst du, ich würde nicht mitbekommen, was die Leute sagen? Sie reden über mich, als wäre ich gar nicht im Raum, als wäre ich irgendein tumber Trottel. Ich habe Benedict Lightwood oft genug sagen hören, du hättest mich nur geheiratet, damit du vorgeben kannst, ein Mann würde das Institut leiten ...«
    Bei diesen Worten wurde nun Charlotte zornig. »Und da wirfst du mir vor, ich würde dich für willensschwach halten!«, rief sie empört. »Henry, ich hätte dich niemals aus diesem Grund geheiratet, nicht in tausend Jahren. Ich würde das

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