Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
mitteilen willst«, erwiderte Tessa lachend, aber als er nicht auch mit einem Lächeln darauf reagierte, wuchs ihre Besorgnis. »Jem - ist wirklich alles in Ordnung? Will ...?«
    »Bei diesem Gespräch geht es nicht um Will«, erklärte Jem. »Will läuft irgendwo draußen in der Weltgeschichte herum und amüsiert sich zweifellos prächtig. Hier geht es um ... nun ja, ich denke, man kann es durchaus so sagen: Hier geht es um mich.« Rasch schaute er in beide Richtungen des Flurs. »Darf ich kurz eintreten?«
    Tessa dachte einen flüchtigen Moment daran, was Tante Harriet wohl zu einer jungen Dame sagen würde, die einen nicht mit ihr verwandten jungen Gentleman in ihr Zimmer einließ. Aber andererseits war ihre Tante einst selbst verliebt gewesen, überlegte Tessa - so sehr verliebt, dass sie ihrem Verlobten gestattet hatte ... nun ja, was auch immer eine Frau einem Mann gestatten mochte, damit sie anschließend ein Kind bekam. Wenn Tante Harriet noch gelebt hätte, wäre sie wohl kaum in der Lage gewesen, sich zu beschweren. Und außerdem galten unter Schattenjägern ganz andere Anstandsregeln. Entschlossen schwang Tessa die Tür weit auf. »Ja, komm ruhig herein.«
    Rasch betrat Jem das Zimmer und schloss die Tür fest hinter sich. Dann ging er zum Kamin und lehnte sich an den Sims; aber nach einem kurzen Moment erschien ihm diese Haltung wohl als unbefriedigend und er marschierte zu Tessa in die Raummitte und stellte sich direkt vor sie. »Tessa«, sagte er.
    »Jem«, erwiderte sie, wobei sie seinen ernsten Ton nachahmte, ihn aber wieder nicht zum Lachen bringen konnte. »Jem«, setzte sie erneut an, dieses Mal ruhiger. »Falls sich dieses Gespräch um deine Gesundheit, deine ... Erkrankung dreht, dann erzähl es mir bitte. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dir zu helfen.«
    »Nein, es geht nicht um meine Erkrankung«, erklärte er und holte dann tief Luft. »Du weißt ja, dass wir Mortmain nicht gefunden haben«, sagte er. »In wenigen Tagen wird das Institut möglicherweise Benedict Lightwood übergeben. Zweifellos würde er Will und mir gestatten hierzubleiben, aber dir nicht. Und ich verspüre nicht den geringsten Wunsch, in einem von ihm geführten Haus zu wohnen. Außerdem würden Will und Gabriel sich innerhalb einer Minute gegenseitig umbringen. Das wäre das Ende unserer kleinen Gruppe. Charlotte und Henry würden bestimmt ein anderes Zuhause finden, daran zweifele ich nicht, und Will und ich könnten vielleicht bis zu unserem achtzehnten Geburtstag in Idris leben und Jessie ... nun ja, das hängt vermutlich davon ab, welche Strafe der Rat ihr auferlegt. Aber dich könnten wir nicht nach Idris mitnehmen. Du bist keine Nephilim.«
    Tessas Herz hatte zu rasen begonnen und sie musste sich auf die Bettkante setzen, weil ihr plötzlich ein wenig übel wurde. Sie erinnerte sich an Gabriels höhnische Bemerkung, dass die Lightwoods schon eine »sinnvolle Verwendung« für sie finden würden, und nach dem Besuch des Balls konnte sie sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen. »Ich verstehe«, sagte sie. »Aber wo soll ich denn hin ... Nein, du brauchst darauf nicht zu antworten. Du trägst mir gegenüber keinerlei Verantwortung. Trotzdem danke ich dir, dass du es mir wenigstens mitgeteilt hast.«
    »Tessa ...«
    »Ihr seid bereits so gütig gewesen, wie es der Anstand erlaubt«, fuhr sie fort, »wenn man bedenkt, dass ihr euch in den Augen des Rats keinen Gefallen damit getan habt, mich hier wohnen zu lassen. Ich werde schon einen Platz zum Leben finden ...«
    »Dein Platz ist an meiner Seite«, sagte Jem. »Und dort wird er immer sein.«
    »Was meinst du damit?«
    Jem errötete und die dunkle Gesichtsfarbe zeichnete sich deutlich von seiner ansonsten hellen Haut ab. »Ich meine damit Folgendes«, hob er an, »Tessa Gray, würdest du mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
    Ruckartig setzte Tessa sich auf. »Jem!«
    Einen Moment starrten sie einander stumm an, dann krächzte Jem mit brüchiger Stimme und um einen leichten Ton bemüht: »Das war vermutlich kein Nein ... allerdings auch kein Ja.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Doch, ich meine es ernst.«
    »Aber du kannst nicht ... ich bin doch keine Nephilim. Man würde dich aus der Schattenjägergemeinschaft ausschließen ...«
    Jem trat einen Schritt näher, mit erwartungsvollen Augen. »Du magst zwar nicht gerade eine Schattenjägerin sein, aber du bist auch keine Irdische und vermutlich auch kein Schattenwesen. Deine Situation ist

Weitere Kostenlose Bücher