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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Blick. Sie konnte einfach nicht anders - sie fühlte sich förmlich von seinen Augen angezogen. Die Art und Weise, wie er sie ansah, mit seinen blauen Augen, die wie kleine Stücke des Himmels zu sein schienen. Es war, als wollte er ihr irgendetwas mitteilen. Nur was, um alles in der Welt ...?
    Schlagartig wurde Tessa bewusst, dass er ihr das Leben gerettet hatte. Natürlich! Vielleicht wartete er schon die ganze Zeit darauf, dass sie sich bei ihm bedankte. Aber dazu hatte sie doch noch gar keine Möglichkeit gehabt. Tessa nahm sich vor, Will bei der nächstbesten Gelegenheit ihren Dank auszusprechen.
    »Außerdem hat Benedict während des Balls eine Dämonin auf dem Schoß gehalten und geküsst«, fuhr Will fort und wandte den Blick von Tessa ab. »Eine Dämonin mit wimmelnden Schlangen statt Augen. Chacun à son goût, würde ich mal sagen. Na, jedenfalls kann man sich Dämonenpocken nur durch unschickliche Beziehungen mit einem Dämon zuziehen ...«
    »Nate hat mir ebenfalls erzählt, dass Mr Lightwood Dämoninnen bevorzugen würde«, bestätigte Tessa. »Ich nehme nicht an, dass seine Frau davon gewusst hat.«
    »Moment mal«, meldete Jem sich plötzlich zu Wort. »Will, welche Symptome sind mit Dämonenpocken verbunden?«
    »Ein ziemlich hässlicher Hautausschlag«, erklärte Will mit Wonne. »Es fängt mit einem schildförmigen Ausschlag auf dem Rücken an und breitet sich dann über den gesamten Körper aus, wobei Risse und Schrunden in der Haut entstehen ...«
    Jem schnappte nach Luft. »Ich ... ich bin gleich wieder zurück«, stieß er hervor. »Gebt mir eine Minute. Beim Erzengel ...« Und damit hastete er aus dem Raum und ließ die anderen verwundert zurück.
    »Er wird sich doch wohl keine Dämonenpocken zugezogen haben, oder?«, warf Henry in die Runde, ohne irgendjemanden direkt anzuschauen.
    Ich hoffe nicht, schließlich haben wir uns gerade erst verlobt, hätte Tessa am liebsten gerufen, aber nach einem Blick auf die Gesichter der Anwesenden verkniff sie sich die Bemerkung.
    »Ach, sei doch still, Henry«, erwiderte Will und machte den Eindruck, als wollte er noch etwas hinzufügen.
    Doch in dem Moment flog die Tür auf und Jem kam zurück in den Salon gestürmt, eine Pergamentrolle in der Hand. »Ich habe das hier von den Stillen Brüdern bekommen«, schnaufte er, »als Tessa und ich Jessamine besuchten.« Er warf Tessa einen leicht schuldbewussten Blick zu und sie erinnerte sich wieder, wie er sie vor Jessamines Zelle einen Moment allein gelassen hatte und wenige Minuten später mit einem nachdenklichen Ausdruck zurückgekehrt war. »Das ist der Obduktionsbericht von Barbara Lightwood. Nachdem Charlotte uns erzählt hatte, dass ihr Vater Silas Lightwood nicht beim Rat angezeigt hatte, dachte ich mir, ich erkundige mich mal bei den Brüdern der Stille, auf welche Weise Mrs Lightwood gestorben war. Ich wollte überprüfen, ob Benedict mit seiner Behauptung, sie sei vor Gram umgekommen, vielleicht ebenfalls gelogen hatte.«
    »Und - hat er gelogen?« Fasziniert beugte Tessa sich vor.
    »Ja. Denn seine Frau hatte sich in Wahrheit die Pulsadern aufgeschnitten. Doch da war noch etwas.« Jem warf einen Blick auf das Pergament in seiner Hand. »Ein schildförmiger Hautausschlag auf der linken Schulter, typisch für den wappenartigen Schorf der Astriola.« Er reichte das Dokument Will, der es entgegennahm und mit großen Augen überflog.
    »Astriola«, sagte er. »Das ist der wissenschaftliche Name für Dämonenpocken. Du hattest den Beweis für die Existenz von Dämonenpocken und hast mir nichts davon gesagt?! Et tu, Brutus! « Will rollte das Pergament wieder zusammen und schlug seinem Freund damit auf den Schädel.
    »Au!« Reumütig rieb Jem sich den Kopf. »Das Wort hat mir einfach nichts gesagt! Ich habe gedacht, es würde sich um irgendeine unbedeutende Hauterkrankung handeln. Und die schien ja wohl kaum als Todesursache infrage zu kommen. Schließlich hatte Mrs Lightwood sich die Pulsadern aufgeschlitzt. Aber wenn Benedict seine Kinder vor der Tatsache abschirmen wollte, dass ihre Mutter sich das Leben genommen hat ...«
    »Beim Erzengel«, murmelte Charlotte leise. »Kein Wunder, dass sie Selbstmord begangen hat. Denn ihr Mann hat sie mit Dämonenpocken infiziert. Und sie hat es gewusst. « Hektisch wirbelte sie zu Sophie herum. »Weiß Gideon darüber Bescheid?«
    Sophie schüttelte den Kopf; sie hatte ganz große Augen bekommen. »Nein.«
    »Aber wären die Stillen Brüder nicht verpflichtet

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