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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gereizt nach und Tessa wusste genau, was sie in diesem Moment dachte: Hatten sie etwa noch einen Spion im Haus, eine weitere Schlange im Garten Eden?
    Auch Will beugte sich mit zusammengekniffenen Augen vor.
    »Sophie sagt die Wahrheit«, warf Tessa unvermittelt ein. »Sie weiß es deshalb, weil ... weil wir gehört haben, wie Gideon und Gabriel im Fechtsaal darüber sprachen.«
    »Und da hast du beschlossen, es erst jetzt zu erwähnen?« Skeptisch zog Will die Augenbrauen hoch.
    Auf einmal überfiel Tessa blinde Wut auf ihn und sie fauchte: »Ach, halt doch den Mund, Will. Wenn du ...«
    »Ich treffe mich schon eine ganze Weile heimlich mit ihm«, unterbrach Sophie sie mit lauter Stimme. »Mit Gideon Lightwood. An meinem freien Tag habe ich mich schon mehrfach mit ihm verabredet.« Sie war kreidebleich im Gesicht. »Er ist derjenige, der mir davon erzählt hat. Gideon hat gehört, wie sein Vater sich darüber lustig gemacht hat: Mr Lightwood wusste, dass Jessamine enttarnt worden ist. Und er hoffte, Sie würden den Rat in Kenntnis setzen. Ich hätte schon früher etwas sagen sollen, aber eine ganze Weile schien es ja so, als ob Sie ohnehin nicht vorgehabt hätten, sich an den Rat zu wenden ...«
    »Verabredet?«, fragte Henry ungläubig. »Mit Gideon Lightwood ?«
    Doch Sophie hielt ihren Blick fest auf Charlotte gerichtet, die sie inzwischen mit großen Augen anstarrte. »Und ich weiß auch, was Mortmain gegenüber Mr Lightwood in der Hand hat«, erklärte sie. »Gideon hat es gerade erst herausgefunden. Und sein Vater weiß nicht, dass er davon Kenntnis hat.«
    »Gütiger Gott, Mädchen, dann steh doch nicht einfach da - heraus mit der Sprache! Erzähl uns, was du weißt!«, rief Henry, der mindestens so verblüfft schaute wie seine Frau.
    »Dämonenpocken«, sagte Sophie. »Mr Lightwood hat Dämonenpocken, schon seit Jahren, und ihm bleiben nur noch wenige Monate zu leben, wenn er kein Heilmittel erhält. Und Mortmain behauptet, er könne es ihm beschaffen.«
    Im nächsten Moment brach im Salon ein regelrechter Tumult aus: Charlotte eilte zu Sophie, Henry rief ihr bestürzt nach und Will sprang aus dem Sessel und tanzte wie von Sinnen im Kreis herum. Nur Tessa blieb sprachlos sitzen, mit Jem an ihrer Seite auf dem Sofa, der sich ebenfalls nicht rührte. Gleichzeitig stimmte Will einen lauten Gesang darüber an, dass er die ganze Zeit recht gehabt hatte:
    »Dämonenpocken, Dämonenpocken,
Wo steckt man sich damit an?
Im schlimmsten Teil der großen Stadt
Locken Laster für jedermann.
Dämonenpocken, Dämonenpocken,
Ich hab es schon immer gesagt,
Und ihr lagt daneben und habt mich gescholten,
doch ich hab mich niemals beklagt.«
    »Will!«, brüllte Charlotte über den Krach hinweg. »HAST DU DEN VERSTAND VERLOREN? HÖR MIT DIESEM HÖLLENLÄRM AUF! Jem ...«
    Sofort erhob Jem sich vom Sofa, marschierte zu Will und legte ihm eine Hand auf den Mund. »Versprichst du, dass du still sein wirst?«, zischte er seinem Freund ins Ohr.
    Will nickte und seine blauen Augen sprühten. Verwundert starrte Tessa ihn an und sie war nicht die Einzige im Raum. Tessa hatte Will ja schon in vielen Gemütszuständen erlebt - belustigt, verbittert, herablassend, wütend, verächtlich aber noch nie zuvor derartig ausgelassen.
    Jem gab seinen Freund frei. »Also gut.«
    Grinsend ließ Will sich auf den Boden sinken, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Sessel und riss die Arme in die Höhe. »Die Dämonenpocken auf eure Häuser!«, [27] verkündete er und gähnte zufrieden.
    »Oh Gott, jetzt bekommen wir wochenlang Shakespeare-Wortspiele zu hören - alles, was sich irgendwie auf Dämonenpocken ummünzen lässt«, stöhnte Jem.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, murmelte Charlotte. »Schlicht und einfach Dämonenpocken ?«
    »Woher wissen wir, dass Gideon Sophie nicht angelogen hat?«, fragte Jem in mildem Ton. »Es tut mir leid, Sophie, dass ich das jetzt ansprechen muss, aber die Lightwoods sind nicht vertrauenswürdig ...«
    »Ich habe gesehen, auf welche Weise Gideon Sophie anschaut«, warf Will ein. »Tessa hatte mich als Erste darauf aufmerksam gemacht, dass Gideon eine Schwäche für unsere Miss Collins hat. Daraufhin habe ich mir die verschiedenen Situationen wieder ins Gedächtnis gerufen und mir ist klar geworden, dass das tatsächlich stimmt. Und ein in Liebe entbrannter Mann ... ein in Liebe entbrannter Mann würde alles preisgeben. Würde jeden verraten.« Wills Augen waren fest auf Tessa geheftet.
    Tessa erwiderte seinen

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