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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Krypta und erfindet Dinge, die dann einfach explodieren?«
    »Manchmal sollen sie ja sogar explodieren«, warf Will ein.
    Im selben Moment ertönte ein leises Klirren und Bridget erschien mit dem Tee, wodurch Charlotte eine Antwort auf Scotts Frage erspart blieb. Die Köchin stellte das Tablett auf den kleinen Einlegetisch zwischen den Sesseln und schaute nervös in die Runde. »Bitte entschuldigen Sie, Mrs Branwell. Ich dachte, ich sollte nur für zwei Tee bringen ...«
    »Ist schon in Ordnung, Bridget«, erwiderte Charlotte in festem Ton, der kein längeres Verweilen der Köchin duldete. »Ich werde dann läuten, falls wir noch etwas benötigen.«
    Bridget machte einen kurzen Knicks und verließ das Zimmer, wobei sie rasch noch einen neugierigen Blick über die Schulter warf - auf Woolsey Scott, der jedoch keinerlei Notiz von ihr nahm. Er hatte sich bereits Milch in seine Teetasse gegossen und bedachte seine Gastgeberin mit einem vorwurfsvollen Blick. »Oh, Charlotte.«
    Verwundert sah Charlotte ihn an. »Ja?«
    »Die Zange - die Zuckerzange«, klagte Scott betrübt, im Tonfall eines Mannes, der den tragischen Tod eines Bekannten betrauert. »Sie ist aus Silber.«
    »Oh!« Charlotte schaute bestürzt. Und Tessa erinnerte sich daran, dass Silber für Werwölfe gefährlich war. »Oh, das tut mir furchtbar leid ...«
    Scott seufzte. »Ach, ist schon in Ordnung. Wie gut, dass ich immer mit meinem eigenen Set reise.« Dann griff er in eine andere Tasche seines Samtgehrocks - unter dem eine Seidenweste mit einem Seerosenmuster aufblitzte, die Henrys Westen bei Weitem in den Schatten stellte - und holte ein zusammengerolltes Seidentuch hervor. Als er es auseinanderfaltete, kam darin ein Set aus einer goldenen Zuckerzange und einem goldenen Teelöffel zum Vorschein, das er auf den Tisch legte. Dann nahm er den Deckel von der Teekanne, warf einen prüfenden Blick auf den dampfenden Aufguss und wirkte sehr erfreut. »Gunpowder-Tee! Vermutlich aus Ceylon? Haben Sie jemals den Tee in Marrakesch gekostet? Dort tränkt man die Blätter in Zucker oder Honig ...«
    »Gunpowder? Schießpulver? «, wiederholte Tessa, die sich noch nie davon hatte abhalten können, eine Frage zum falschen Zeitpunkt zu stellen. »Dieser Tee enthält doch nicht tatsächlich Schießpulver, oder?«
    Scott lachte und platzierte den Deckel wieder auf die Kanne. Dann lehnte er sich zurück, während Charlotte ihm Tee einschenkte, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst. »Wie entzückend! Nein, nein, man bezeichnet diesen Tee nur so, weil die Blätter zu kleinen Kügelchen zusammengerollt werden, deren Äußeres an Schießpulver erinnert.«
    »Mr Scott«, warf Charlotte mit angespannter Stimme ein, »wir müssen jetzt wirklich über diese dringliche Angelegenheit sprechen.«
    »Jaja, ich habe Ihren Brief gelesen.« Er seufzte. »Schattenweltpolitik. Furchtbar langweilig. Habe ich Ihnen eigentlich schon erzählt, dass ich mich von Lawrence Alma-Tadema habe porträtieren lassen? Ich war als römischer Soldat gekleidet ...«
    »Will«, unterbrach Charlotte den Werwolf resolut, »vielleicht könntest du Mr Scott kurz berichten, was du vergangene Nacht in Whitechapel beobachtet hast.«
    Zu Tessas Überraschung kam Will dieser Aufforderung gewissenhaft nach und beschränkte dabei seine sarkastischen Bemerkungen auf ein Minimum. Während er erzählte, beobachtete Scott ihn die ganze Zeit über den Rand seiner Teetasse hinweg - seine Augen leuchteten in einem derart hellen Grünton, dass sie Tessa fast schon gelblich erschienen.
    »Tut mir leid, mein junger Freund«, sagte er, nachdem Will seinen Bericht abgeschlossen hatte. »Aber ich wüsste nicht, warum dies eine Dringlichkeitssitzung erfordert. Wir sind uns alle der Existenz dieser Schattendrogenhöhlen bewusst und ich kann nicht jede Bewegung aller Mitglieder meines Rudels überwachen. Falls also einige von ihnen beschließen, einem Laster zu frönen ...« Er beugte sich vor. »Wussten Sie eigentlich, dass Ihre Augen fast exakt denselben Farbton besitzen wie Stiefmütterchen? Nicht direkt Blau, aber auch nicht Violett. Außergewöhnlich, wirklich außergewöhnlich.«
    Will riss seine außergewöhnlichen Augen auf und grinste. »Ich denke, es war eher die Erwähnung des Magisters, die Charlotte Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Ah.« Scott wandte sich der Institutsleiterin zu. »Sie sorgen sich, ich würde Sie auf dieselbe Weise verraten, wie Sie es von de Quincey angenommen haben. Und ich würde mit

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