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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Tessa entfernte Platz, wie diese mit einem dumpfen Stich im Herzen feststellte. Und er schaute sie auch nicht an. »In der Nähe der Whitechapel High Street.«
    »Und wie kommt es, dass du und Tessa so viel darüber wisst?«, fragte Jessamine, die entweder durch die Zuckerzufuhr oder die Aussicht auf interessanten Klatsch - oder beides - zu neuem Leben erwacht schien.
    »Ich habe gestern Abend eine Ortungsrune angewendet, um Wills Aufenthaltsort zu bestimmen«, erklärte Jem. »Seine Abwesenheit hatte mich zunehmend beunruhigt. Ich dachte, dass er vielleicht den Weg zum Institut vergessen hätte.«
    »Du machst dir zu viele Sorgen. Das ist töricht«, tadelte Jessamine.
    »Du hast vollkommen recht. Diesen Fehler werde ich gewiss nicht wieder begehen«, pflichtete Jem ihr bei und griff nach einer dampfenden Schüssel mit Kedgeree, einem indischen Reisgericht. »Denn wie sich herausstellte, benötigte Will meine Hilfe überhaupt nicht.«
    Will warf Jem einen nachdenklichen Blick zu. »Als ich heute Morgen aufgewacht bin, musste ich feststellen, dass ich mir wohl ein, wie es so schön heißt, ›Veilchen‹ zugezogen habe«, sagte er und zeigte auf die blau angelaufene Stelle unter seinem Auge. »Irgendeine Idee, wie ich darangekommen bin?«
    »Keine Ahnung.« Jem schenkte sich seelenruhig eine Tasse Tee ein.
    »Eier«, säuselte Henry und schaute verträumt auf seinen Teller. »Ich liebe Eier. Könnte sie den ganzen Tag lang verputzen.«
    »War es wirklich nötig, Tessa nach Whitechapel mitzunehmen?«, wandte Charlotte sich an Jem, während sie ihre Brille abnahm und auf die Zeitung legte. Ein vorwurfsvoller Ausdruck lag in ihren braunen Augen.
    »Tessa ist kein Porzellanpüppchen«, erwiderte Jem. »So schnell wird sie nicht zerbrechen.«
    Obwohl Jem weiterhin jeden Blickkontakt mied, lösten seine Worte bei Tessa eine Flut von Erinnerungen aus, Bilder von der Nacht zuvor - wie sie sich in den Schatten seines Betts an ihn geklammert hatte; seine Hände auf ihren entblößten Schultern; ihre Lippen, die einander fieberhaft suchten. Nein, in diesen Stunden hatte er sie gewiss nicht so behandelt, als wäre sie leicht zerbrechlich. Eine siedende Hitzewoge schoss Tessa in die Wangen und sie schaute rasch zu Boden, inständig betend, dass die verräterische Röte schnell wieder abebbte.
    »Vermutlich wird es euch überraschen«, bemerkte Will, »aber ich habe in dieser Lasterhöhle etwas recht Interessantes gesehen.«
    »Das kann ich mir denken«, entgegnete Charlotte streng.
    »War es vielleicht ein Ei?«, erkundigte Henry sich.
    »Schattenweltler«, erläuterte Will. »Fast ausschließlich Werwölfe.«
    »Werwölfe haben nichts, aber auch rein gar nichts Interessantes an sich.« Jessamine klang enttäuscht. »Wir versuchen hier, uns auf die Suche nach Mortmain zu konzentrieren, falls du das vergessen haben solltest, Will. Irgendwelche drogenbenebelten Schattenweltler spielen da keine Rolle.«
    »Diese Werwölfe haben Yin Fen gekauft«, fuhr Will unbeirrt fort. »Und zwar kiloweise.«
    Bei diesen Worten hob Jem ruckartig den Kopf und schaute Will direkt an.
    »Die ersten Farbveränderungen hatten bereits eingesetzt«, sagte Will. »Ziemlich viele besaßen silberne Haare oder Augen. Und bei einigen hatte sogar schon die Haut einen silbernen Ton angenommen.«
    »Das ist äußerst beunruhigend«, bestätigte Charlotte stirnrunzelnd. »Sobald diese Geschichte mit Mortmain geklärt ist, müssen wir unbedingt mit Woolsey Scott reden. Falls es in seinem Rudel Probleme mit Hexenrauschgiften gibt, wird er bestimmt davon erfahren wollen.«
    »Meinst du nicht, er weiß es längst?«, winkte Will ab und lehnte sich gegen den Stuhlrücken. Er wirkte sehr zufrieden darüber, dass er endlich eine Reaktion auf seine Mitteilung erhielt. »Immerhin ist es sein Rudel.«
    »Sein Rudel umfasst sämtliche Werwölfe Londons«, warf Jem ein. »Er kann unmöglich über jeden einzelnen von ihnen Buch führen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich so lange warten solltest, Charlotte«, sagte Will. »Wenn du Scott erreichen kannst, würde ich so bald wie möglich mit ihm reden.«
    Charlotte neigte den Kopf leicht zur Seite. »Und warum?«
    »Weil ich gehört habe, wie einer der Ifrit sich bei einem Werwolf nach dem Grund für die plötzlich gestiegene Nachfrage nach Yin Fen erkundigt hat. Anscheinend entfaltet die Substanz bei Werwölfen eine belebende Wirkung. Jedenfalls lautete seine Antwort: Es sei dem Magister sehr recht, dass sie dank

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