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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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genüsslich in den Armen seines Herrn und schaute den Direktor gelangweilt mit den leuchtend grünen Knopfaugen an.
    „Davon werde ich sicherlich noch Gebrauch machen“, sagte der Boss, drehte sich um und ging mit lässigen Schritten in Richtung des Aufzuges. Dies war auch das Zeichen für die anderen, ihm zu folgen.   
    „Die heutige Beute ist wirklich gut ausgefallen. Wir haben die Bank im richtigen Augenblick gesäubert“, sagte der Boss zu seinen Männern und öffnete den obersten Knopf seines Sakkos. „Wisst ihr was? Ich bin heute in guter Stimmung. Ihr bekommt alle eine satte Belohnung von mir.“
    „Wie viel?“, fragte Aiden im gleichen Augenblick und unterbrach die Ansprache seines Vorgesetzten.
    Logans Mundwinkel senkten sich abrupt ab. Er drehte sich um und holte aus. Ein markdurchdringendes Geräusch sirrte durch die Luft, als sein Handrücken das Gesicht des überraschten Mannes traf.
    „Du gieriger Mistkerl. Wenn ich rede, dann bist du still. Verstanden?“
    „Ich bitte um Verzeihung, Boss“, antwortete Aiden und senkte ergeben den Kopf.
    Die anderen Mitglieder beobachteten das Geschehen mit äußerster Anspannung und sagten kein Wort. Man konnte die tatsächliche Stimmung des Bosses nie richtig einschätzen. Manchmal war er erfüllt von süßer Lebensfreude, um im nächsten Augenblick wieder aus sich herauszufahren und jemanden anzuschnauzen. Am Ende wusste man nie, wie die Sache endete. Hatte man Glück, so blieb es bei einer Ohrfeige; hatte man Pech, so musste man auch mit Rippenbrüchen rechnen. Wobei man bei Letzterem kein Mitgefühl oder Reue erwarten durfte. Ebenso konnte es einem ergehen, wenn man Schwäche zeigte. Schwäche, egal ob körperliche oder geistige, war etwas, was der Boss überhaupt nicht akzeptierte.
    „Ihr bekommt alle gleich viel.“ Er steckte seine Hand tief in die schwarze Tasche, die er immer noch bei sich trug, und holte einige säuberlich eingepackte Geldpäckchen heraus. Es handelte sich um bankfrische Einhundert-Dollar-Banknoten, die in Hunderterpäckchen zusammengeschweißt waren.
    Mit einer fließenden Handbewegung warf er jedem seiner Männer ein Päckchen zu, die sie bereitwillig auffingen und im gleichen Augenblick mit einem demütigen Gesichtsausdruck in ihren Jackett- oder Hosentaschen verstauten.
    „Wir sehen uns morgen um genau 0 - 600, Männer. Und jetzt verschwindet, ich habe noch etwas zu tun.“
    Anthony sah auf die Zeiger seiner metallischen Armbanduhr. Es war gerade zehn Uhr abends. Acht Stunden Freiheit wurden ihnen heute geschenkt, in denen sie tun und lassen konnten, wonach ihnen gerade der Sinn stand.
    Die anderen legten ihre Taschen ab und verschwanden sofort aus dem Zimmer. Anthony war sich sicher, dass jeder von ihnen seine eigenen Interessen verfolgte. Keiner würde dem anderen sagen, wohin er ging oder was er in seiner freien Zeit machte. Ein noch egoistischeres Team konnte man sich kaum vorstellen.
    Ein kurzer Blickwechsel mit Jeremy genügte den beiden Freunden jedoch, um zu erfahren, was der jeweils andere in diesem Augenblick dachte. Anthonys rechter Mundwinkel verzog sich nach oben, ein kleines Lächeln andeutend, und die beiden Männer verließen das Hotelzimmer ebenfalls.
    Die frische Abendluft roch nicht nur nach Frühling. An diesem Abend hatte sie einen ganz besonderen Duft – den Duft der Freiheit.
    „Ein Rennen oder einen Drink?“, fragte Jeremy und zog mit einem gierigen Atemzug die kalte Luft in seine Lungen. Auch er genoss die ihnen geschenkte Freiheit.
    Anthony blickte erneut auf seine Armbanduhr.
    „Wie wär’s mit beidem?“

* * *
    Auch wenn die Taschen der beiden Männer mit frisch gedruckten Scheinen gefüllt waren, besorgten sie sich ihre metallischen Gefährte auf die ihnen gewohnte Art und Weise. Wie immer gingen sie auch hierbei als eingespieltes Team vor. Jeremy kümmerte sich um die Alarmanlage und Anthony um die Eingangstür.
    Das heutige Opfer war ein riesiges, vollverglastes Motorradgeschäft, das sich dem ersten Anschein nach auf die edelsten und schnellsten Maschinen spezialisiert hatte.
    Bei solchen Aktionen verspürte Anthony fast nie das unangenehme Gefühl in seinem Inneren. Er wusste, dass der Verlust, der durch ihre Tat entstand, dem jeweiligen Besitzer keinen großen Schaden zufügte. Ein Luxushändler konnte den Verlust zweier seiner Motorräder sicherlich verkraften, ohne dabei in den finanziellen Ruin zu fallen. Er musste sich unwillkürlich an den weit in der Vergangenheit liegenden

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