Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
sind selten und schwer zu benutzen. Seltsam, dass Luke eins hat. Hodge hat damals damit gekämpft – das Chakram war die Waffe seines Vertrauens. Das hat er mir jedenfalls erzählt.«
    »Luke sammelt alle möglichen Sachen, Kunstobjekte und so«, meinte Clary und zeigte auf das Regal hinter dem Schreibtisch, in dem indische Bronzestatuen und russische Ikonen standen. Ihr Lieblingsstück war eine kleine Statue von Kali, der indischen Göttin der Zerstörung, die ein Schwert und ein abgetrenntes Haupt schwang, während sie mit zurückgeworfenem Kopf und geschlossenen Augen tanzte. Neben dem Schreibtisch stand ein antiker geschnitzter chinesischer Wandschirm aus glänzendem Rosenholz. »Schöne Dinge.«
    Jace legte das Chakram vorsichtig beiseite. Eine Handvoll Kleidungsstücke hing aus Lukes Reisetasche heraus, als seien sie nachträglich hineingeworfen worden. »Ich glaube, das gehört dir.« Er zog etwas Rechteckiges hervor, das zwischen den Sachen versteckt war: eine Fotografie in einem Holzrahmen mit einem langen, senkrechten Riss im Glas. Der Riss zog ein Netz aus dünnen Linien über die lächelnden Gesichter von Luke, Clary und ihrer Mutter.
    »Das gehört tatsächlich mir«, sagte Clary und nahm es ihm aus der Hand.
    »Das Glas ist zerbrochen«, bemerkte Jace.
    »Ich weiß. Das war ich – ich habe es kaputt gemacht, als ich damit nach dem Ravener geworfen habe.« Sie schaute ihm ins Gesicht und sah, dass ihm etwas dämmerte. »Das bedeutet, dass Luke nach dem Angriff noch einmal in der Wohnung gewesen sein muss. Vielleicht sogar heute …«
    »Er muss der Letzte gewesen sein, der das Portal benutzt hat«, sagte Jace. »Deshalb hat es uns hierher teleportiert. Du hast an gar nichts gedacht, also wurden wir an den zuletzt aufgerufenen Ort gebracht.«
    »Nett von Madame Dorothea, uns zu erzählen, dass Luke bei ihr war«, sagte Clary sarkastisch.
    »Wahrscheinlich hat er sie dafür bezahlt, nichts zu sagen. Entweder das oder sie vertraut ihm mehr als uns. Was bedeutet, dass er vielleicht nicht …«
    »Achtung!« Simon kam panisch ins Büro gerannt. »Wir kriegen Besuch.«
    Clary ließ das Foto sinken. »Luke?«
    Simon schaute über die Schulter in den Flur und nickte. »Ja. Aber er ist nicht allein – zwei Männer sind bei ihm.«
    »Männer?« Jace durchmaß mit wenigen großen Schritten den Raum, blickte durch die Tür und fluchte leise. »Hexenmeister.«
    Clary starrte ihn entsetzt an. »Hexenmeister? Aber …«
    Jace legte einen Finger gegen die Lippen und zog sich von der Tür zurück. »Sch. Gibt es hier noch einen anderen Ausgang?«, fragte er leise.
    Clary schüttelte den Kopf. Als vom Eingang her Schritte zu hören waren, wurde sie von einer Welle der Angst gepackt.
    Jace schaute sich hektisch um, bis seine Augen an dem Wandschirm aus Rosenholz hängen blieben. »Versteckt euch dahinter«, flüsterte er. »Na los.«
    Clary warf die zerbrochene Fotografie auf den Schreibtisch, sprintete hinter den Wandschirm und zog Simon mit sich. Jace war dicht hinter ihnen, die Stele in der Hand. Er hatte sich kaum versteckt, als auch schon die Tür aufflog, Leute in Lukes Büro kamen und die Stimmen von drei Männern zu hören waren. Clary schaute nervös zu Simon, der sehr blass war, und dann zu Jace, der die Stele in der Hand hielt und mit der Spitze ein Quadrat auf die Rückseite des Wandschirms zeichnete. Clary starrte verblüfft, als das Quadrat durchsichtig wurde wie eine Glasscheibe. Sie hörte, dass Simon scharf die Luft einzog – ein kaum wahrnehmbares Geräusch. Jace schaute sie beide an, schüttelte den Kopf und formte unhörbar mit den Lippen: Sie können uns nicht sehen, aber wir sie.
    Clary biss sich auf die Lippe, beugte sich zu dem Quadrat vor und schaute hindurch, wobei sie Simons Atem im Nacken spürte. Sie konnte das Zimmer genau erkennen: die Bücherregale, den Schreibtisch mit der Reisetasche darauf und Luke, der mitgenommen aussah und leicht gebückt bei der Tür stand, die Brille auf die Stirn geschoben. Es war beängstigend, auch wenn sie wusste, dass er sie nicht sehen konnte – das Fenster, das Jace geschaffen hatte, war wie eine dieser Glasscheiben in einem Polizeiverhörzimmer, durch die man nur von einer Seite hindurchsehen konnte.
    Luke drehte sich um und schaute zur Tür. »Ja, seht euch nur in Ruhe um«, sagte er mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme. »Wirklich nett von euch, dass ihr euch so für mich interessiert.«
    Ein leises Lachen ertönte aus der Ecke des Büros. Mit einer

Weitere Kostenlose Bücher