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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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düsterer Belustigung. »Wir Feenwesen haben keine Verwendung für solch ein Objekt.«
    »Das Schwert wurde von Valentin Morgenstern gestohlen«, sagte Jace. »Er hat die Stillen Brüder getötet, um es in seinen Besitz zu bringen, und wir glauben, dass er auch das Kind Eures Volkes ermordet hat. Er benötigt das Blut eines Feenkinds, um das Schwert zu transformieren … um es in ein Werkzeug zu verwandeln, das nur seinen Zwecken dient.«
    »Und Valentin wird nicht aufhören zu morden«, fügte Isabelle hinzu. »Denn er braucht noch mehr Blut.«
    Die Königin musterte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. »Noch weiteres Blut von unserem Volk?«
    »Nein«, sagte Jace und warf Isabelle erneut einen Blick zu, den Clary nicht ganz deuten konnte. »Blut von anderen Schattenwesen. Er benötigt das Blut eines Werwolfs und eines Vampirs …«
    In den Augen der Königin spiegelte sich der Glanz der Irrlichter. »Das dürfte uns kaum betreffen.«
    »Aber er hat doch einen von euch getötet«, warf Isabelle ein. »Wollt Ihr denn keine Rache?«
    Der Blick der Königin streifte über sie wie der Flügel eines Nachtfalters. »Nicht sofort«, sagte sie. »Wir sind ein geduldiges Volk, denn wir haben alle Zeit der Welt. Valentin Morgenstern ist einer unserer ältesten Feinde – aber wir haben noch viel ältere Feinde. Wir begnügen uns damit, zu warten und zu beobachten.«
    »Er ist dabei, Dämonen um sich zu versammeln«, sagte Jace. »Um eine Armee zu schaffen …«
    »Dämonen«, entgegnete die Königin leichthin, während die Höflinge hinter ihr miteinander plauderten. »Dämonen fallen ja wohl unter eure Verantwortung oder etwa nicht, Schattenjäger? Ist das nicht der Grund, weswegen ihr gegenüber uns allen als eine Art Polizeibehörde auftretet? Weil ihr diejenigen seid, die Dämonen töten?«
    »Ich bin nicht hier, um Euch im Namen des Rats Anweisungen zu erteilen. Wir sind Eurer Einladung gefolgt, weil wir dachten, wenn Ihr die Wahrheit wüsstet, würdet Ihr uns helfen.«
    »So, das hast du also gedacht?« Die Königin rutschte ein wenig nach vorne zur Kante des Diwans; ihre langen Haare wogten und wanden sich, als wären sie lebendig. »Vergiss nicht, Schattenjäger, unter uns gibt es nicht wenige, denen die Herrschaft des Rats sehr missfällt. Vielleicht sind wir es ja leid, immer eure Kriege austragen zu müssen.«
    »Aber dies ist nicht nur unser Krieg«, sagte Jace. »Valentin hasst die Schattenwesen mehr als die Dämonen. Wenn er uns schlägt, wird er Euer Volk als nächstes verfolgen.«
    Die Augen der Königin schienen Jace förmlich zu durchbohren.
    »Und wenn er das tut«, fuhr Jace fort, »dann vergesst nicht, dass es ein Schattenjäger war, der Euch vor ihm gewarnt hat.«
    Plötzlich breitete sich eine Stille aus. Selbst die Höflinge schwiegen und beobachteten gespannt ihre Herrscherin. Schließlich ließ die Königin sich in ihre Kissen zurücksinken und nahm einen Schluck aus einem silbernen Kelch. »Eine Warnung vor dem eigenen Vater«, sagte sie. »Ich hatte angenommen, die Menschen wären zumindest zur Kindesliebe fähig. Und dennoch scheinst du keinerlei Loyalität gegenüber Valentin, deinem Vater, zu empfinden.«
    Jace schwieg. Ausnahmsweise fehlten ihm einmal die Worte.
    »Vielleicht aber …«, fuhr die Königin mit sanfter Stimme fort, »ist deine Feindseligkeit auch nur vorgetäuscht. Die Liebe macht euresgleichen durchaus zu Lügnern.«
    »Aber wir lieben unseren Vater nicht«, sagte Clary, als Jace beunruhigenderweise weiterhin schwieg. »Wir hassen ihn.«
    »Ach, tatsächlich?« Die Königin wirkte fast gelangweilt.
    »Ihr wisst doch, wie familiäre Bande sind, Mylady«, sagte Jace, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. »Sie umschlingen einen wie Ranken. Und manchmal umschlingen sie einen so fest, dass sie zu töten vermögen.«
    Die Königin blinzelte ihn an und ihre Wimpern flatterten. »Du würdest zum Wohle des Rats deinen eigenen Vater preisgeben?«
    »So ist es, Mylady.«
    Sie brach in Gelächter aus – ein Geräusch, das so klar und kalt wie klirrende Eiszapfen klang. »Wer hätte das gedacht«, sagte sie, »dass sich Valentins kleine Experimente einmal gegen ihn wenden würden?«
    Clary warf Jace einen Blick zu, aber an seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er keine Ahnung hatte, wovon die Feenkönigin sprach.
    »Experimente?« , platzte Isabelle schließlich heraus.
    Die Königin schenkte ihr keinerlei Beachtung. Ihr leuchtend blauer Blick ruhte auf Jace. »Wir Feenwesen

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