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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sind ein Volk voller Geheimnisse«, sagte sie. »Unserer eigenen Geheimnisse und der anderer. Wenn du deinen Vater das nächste Mal siehst, frag ihn, wessen Blut in deinen Adern fließt, Jonathan.«
    »Ich hatte nicht vor, ihn bei unserer nächsten Begegnung irgendetwas zu fragen«, sagte Jace. »Aber wenn Ihr es wünscht, Mylady, dann soll es geschehen.«
    Die Lippen der Königin verzogen sich zu einem Lächeln. »Ich halte dich ja für einen Lügner. Aber was bist du für ein charmanter Lügner! So bezaubernd, dass ich dir folgendes Versprechen gebe: Stelle deinem Vater diese Frage und ich sichere euch meine uneingeschränkte Hilfe zu, solltet ihr gegen Valentin kämpfen.«
    Jace lächelte. »Euer Großmut ist Eurer Güte ebenbürtig, Mylady.«
    Clary machte ein würgendes Geräusch, doch die Königin zog ein zufriedenes Gesicht.
    »Und ich denke, wir haben Eure Gastfreundschaft jetzt lange genug strapaziert«, fügte Jace hinzu und erhob sich von dem Kissen, neben dem seine Teeschale stand – genau wie Isabelle hatte er sie schon vorher unangerührt auf den Boden gestellt. Auch die anderen rappelten sich nun auf und Isabelle marschierte zu Meliorn, der bereits neben dem Rankenvorhang wartete und einen leicht gehetzten Eindruck machte, als sie auf ihn einredete.
    »Einen Moment noch.« Die Königin erhob sich von ihrem Diwan. »Einer von euch muss hierbleiben.«
    Jace, der bereits auf dem Weg zur Tür war, hielt abrupt inne und drehte sich zu ihr um. »Was meint Ihr?«
    Mit langer, ausgestreckter Hand zeigte die Feenkönigin auf Clary. »Sobald unsere Speisen oder Getränke menschliche Lippen berührt haben, gehört dieser Mensch uns. Das ist dir bekannt, Schattenjäger.«
    Clary war wie vor den Kopf gestoßen. »Aber ich habe doch gar nicht davon getrunken!« Sie wandte sich an Jace. »Sie lügt.«
    »Feen lügen nicht«, sagte er, während sich Verwirrung und wachsende Sorge auf seinem Gesicht abwechselten. Erneut richtete er sich an die Feenkönigin. »Ich fürchte, Ihr unterliegt einem Irrtum, Mylady.«
    »Wirf einen Blick auf die Finger des Mädchens und dann sag mir, dass sie sie nicht abgeleckt hat.«
    Simon und Isabelle starrten zu Clary hinüber, die nun auf ihre Hand herabschaute. »Das Blut hab ich abgeleckt«, sagte sie. »Eine der Elfen hat mich in den Finger gestochen und es hat geblutet …« Sie erinnerte sich an den Geschmack des Blutes, vermischt mit dem süßlichen Rosenwasser an ihrem Finger. Von Panik ergriffen, rannte sie in Richtung des Rankenvorhangs und blieb abrupt stehen, als sie wie von unsichtbaren Händen in den Raum zurückgeschoben wurde. Bestürzt wandte sie sich an Jace. »Sie hat recht.«
    Jace’ Gesicht lief vor Zorn rot an. »Ich schätze, ich hätte einen solchen Trick erwarten sollen«, sagte er, an die Königin gerichtet. Sein charmant-flirtender Ton war verschwunden. »Warum tut Ihr das? Was wollt Ihr von uns?«
    Die Stimme der Königin klang weich wie ein Spinnenpelz. »Vielleicht bin ich ja nur neugierig«, sagte sie. »Ich habe nicht oft die Gelegenheit, einen jungen Schattenjäger aus der Nähe zu beobachten. Genau wie wir führt auch ihr eure Ahnenreihe bis in den Himmel zurück; das fasziniert mich.«
    »Doch im Gegensatz zu Euch«, konterte Jace, »haben wir nichts mit der Hölle zu tun.«
    »Ihr seid Menschen; ihr altert, ihr sterbt«, erwiderte die Königin verächtlich. »Wenn das nicht die Hölle ist, Schattenjäger, was dann?«
    »Wenn Ihr nur einen Schattenjäger studieren wollt, dann bin ich für Euch von keinem großen Nutzen«, warf Clary ein. Die Stelle, wo die Elfe sie gestochen hatte, tat höllisch weh und Clary musste sich zusammenzureißen, um nicht laut loszuschreien oder in Tränen auszubrechen. »Denn ich weiß überhaupt nichts über die Jagd von Dämonen und habe noch keine einzige Trainingsstunde absolviert. Ich bin wirklich nicht die richtige.« Um darauf herumzuhacken , fügte sie stumm hinzu.
    Zum ersten Mal schaute die Feenkönigin Clary direkt an. Clary wäre am liebsten zurückgewichen. »Ganz im Gegenteil, Clarissa Morgenstern, du bist genau die Richtige.« Ihre Augen glitzerten, als sie Clarys Unbehagen sah. »Dank der Veränderungen, die euer Vater bei euch beiden bewirkt hat, seid ihr nicht wie alle anderen Schattenjäger. Eure Gaben sind vollkommen andersartig.«
    »Meine Gabe? «, fragte Clary verwirrt.
    »Dein ist die Gabe der Worte, die nicht gesprochen werden können«, sagte die Königin, »und deinem Bruder wurde die Gabe des

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