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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Magen um. Werwölfe waren für sie zwar keine Unbekannten und sie hatte Seite an Seite mit Lykanthropen gekämpft, doch dies war nicht Lukes Rudel - Wölfe, die den Befehl erhalten hatten, sich um sie zu kümmern und ihr keinen Schaden zuzufügen. Clary musste unwillkürlich an die schreckliche Vernichtungskraft von Lukes Rudel in der Schlacht denken und wurde plötzlich von lähmender Furcht gepackt.
    Neben ihr stieß Jace einen unterdrückten Fluch aus. Es blieb ihm keine Zeit, eine zweite Waffe zu zücken. Blitzschnell schlang er den freien Arm um Clary und zog sie fest an sich, während er den anderen Arm anhob und die Seraphklinge hoch über ihre Köpfe hielt. Das Licht des Engelsschwertes leuchtete grell in der Dunkelheit. Clary biss die Zähne zusammen …
    Und dann waren die Wölfe da, wie eine Woge, die über sie hereinbrach, ein plötzlicher ohrenbetäubender Lärm und wirbelnder Luftschwall. Als die ersten Wölfe des Rudels heranstürmten und zum Sprung ansetzten, mit glühenden Augen und weit aufgerissenen Mäulern, grub Jace seine Finger tief in Clarys Hüfte …
    Doch die Wölfe segelten links und rechts an ihnen vorbei, umrundeten die Stelle, an der Jace und Clary wie angewurzelt standen, um gut einen halben Meter. Ungläubig drehte Clary den Kopf, als zwei der Schattenwesen - ein geschmeidiges, gestreiftes Exemplar und ein riesiger Wolf mit stahlgrauem Fell - hinter ihnen sanft auf dem Boden landeten und sofort weiterrannten, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Um Clary und Jace herum wimmelte es nun vor Werwölfen, doch kein einziger krümmte ihnen auch nur ein Haar. Sie stürmten an ihnen vorbei, eine Flut aus Schattenwesen, auf deren Fell sich das Mondlicht in silbern aufblitzenden Reflexionen spiegelte, sodass sie fast wie ein einziger, durchgehender Strom aus gestreckten Gestalten wirkten, der auf Jace und Clary zuraste - und sich dann um sie herum teilte wie Wasser an einem Felsen. Im Grunde hätten die beiden Schattenjäger auch zwei Statuen sein können, so wenig Beachtung schenkten ihnen die Lykanthropen, die mit aufgerissenen Mäulern und fest auf die Straße geheftetem Blick davonstürmten.
    Sekunden später waren sie verschwunden. Jace drehte sich um, um dem letzten Wolf nachzusehen, der seinem Rudel hinterherhechelte.
    Stille legte sich erneut über die nächtliche Landschaft, nur unterbrochen von den gedämpften Geräuschen der weit entfernten Stadt.
    Jace gab Clary frei und ließ gleichzeitig die Seraphklinge sinken. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er besorgt.
    »Was ist passiert?«, flüsterte Clary. »Diese Werwölfe … sie sind einfach an uns vorbeigerannt…«
    »Sie sind auf dem Weg in die Stadt. Nach Alicante«, erklärte er, zog eine zweite Waffe aus seinem Gürtel und hielt sie ihr entgegen. »Hier. Du wirst sie brauchen.«
    »Dann lässt du mich also nicht hier allein zurück?«
    »Das wäre zwecklos. Im Moment ist es nirgendwo mehr sicher. Aber …« Er zögerte. »Du wirst doch vorsichtig sein, oder?«
    »Ja, ganz bestimmt«, versprach Clary. »Und was machen wir jetzt?«
    Jace schaute hinab auf die Stadt, die brennend unter ihnen lag. »Jetzt laufen wir.«
     
    Mit Jace mitzuhalten, war Clary noch nie leichtgefallen, doch nun, da er beinahe so schnell sprintete, wie er nur konnte, erschien es ihr fast unmöglich. Clary spürte, dass er sich ihretwegen zurückhielt und sein Tempo drosselte, damit sie zu ihm aufschließen konnte … und dass ihn diese Rücksichtnahme einige Überwindung kostete.
    Am Fuß des Hügels angekommen, wand sich die Straße schon bald durch einen Hain hoher, dichter Bäume und erzeugte die Illusion eines Tunnels. Als Clary auf der anderen Seite der dunklen Baumallee wieder auftauchte, fand sie sich unmittelbar vor dem Nordtor wieder. Durch den Torbogen konnte sie Rauchschwaden und zuckende Flammen erkennen. Jace stand bereits unter dem hochgezogenen Fallgatter und wartete auf sie. In der einen Hand hielt er Jahoel und in der anderen eine weitere Seraphklinge, doch selbst das gebündelte Licht der beiden Engelsschwerter kam nicht gegen die flackernde Helligkeit der brennenden Stadt hinter ihm an.
    »Die Wachen«, keuchte Clary und rannte auf Jace zu. »Warum sind hier keine Wachen?«
    »Wenigstens einer von ihnen befindet sich dort drüben in den Bäumen.« Jace deutete mit dem Kinn in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Zerfetzt. Nein, schau nicht hin.« Sein Blick fiel auf Clarys Arm. »Du hältst deine Seraphklinge falsch. Nimm sie

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