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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Clary.  
    »Valentin hat jahrelang die unterschiedlichsten Experimente an sich selbst durchgeführt. Er ist heute einem Hexenmeister so nahe, wie es einem Menschen, einem Schattenjäger nur möglich ist«, erklärte Jocelyn. »Doch nichts von alldem hätte bei ihm eine so tiefgreifende Wirkung entfalten können wie bei dir oder Jonathan, weil ihr beide damals so jung wart. Ich bin mir nicht sicher, ob so etwas schon jemals zuvor ausprobiert worden war, jedenfalls nicht an Ungeborenen.«  
    »Dann sind Jace - Jonathan - und ich also tatsächlich Experimente.«  
    »Bei dir war das Ganze nicht geplant. Aber mit Jonathan wollte Valentin eine Art Superkrieger erschaffen, der stärker und schneller und besser sein sollte als jeder andere Schattenjäger. Und in Renwicks Ruine hat Valentin mir erzählt, dasssein Plan aufgegangen ist und Jonathan tatsächlich all diese Eigenschaften besitzt. Aber er ist auch grausam und amoralisch und seltsam seelenlos. Jonathan war gegenüber Valentin zwar immer loyal, aber ich vermute, Valentin hat erkannt, dass er beim Versuch, ein Kind zu erschaffen, das allen anderen überlegen ist, auch einen Sohn schuf, der ihn niemals richtig würde lieben können.«  
    Unwillkürlich musste Clary an Jace denken, an die Art und Weise, wie er in Renwicks Ruine ausgesehen hatte und die scharfkantige Portalscherbe so fest umklammerte hatte, dass ihm das Blut zwischen den Fingern hindurchgesickert war. »Nein«, widersprach sie. »Nein, nein und nochmals nein. So ist Jace nicht. Er liebt Valentin. Er weiß, dass er das nicht sollte, aber er kann nichts dagegen machen. Und er ist auch alles andere als seelenlos. Jace ist das genaue Gegenteil von all dem, was du gesagt hast.«  
    Jocelyns Hände zuckten in ihrem Schoß. Sie waren über und über mit feinen weißen Narben bedeckt - den weißen Narben aller Schattenjäger, den verblassten Erinnerungen an einst aufgetragene Runenmale. Doch Clary hatte die Narben ihrer Mutter noch nie bewusst wahrgenommen. Magnus’ Magie hatte immer dafür gesorgt, dass sie den Anblick sofort wieder vergessen hatte. Eine der Narben, an der Innenseite des Handgelenks, erinnerte an die Form eines Sterns …  
    Doch als ihre Mutter im nächsten Moment weitersprach, schienen sämtliche anderen Gedanken wie weggeblasen: »Ich rede hier nicht von Jace.«  
    »Aber…«, setzte Clary an. Plötzlich schien sich alles um sie herum ganz langsam zu bewegen, als befände sie sich in einem Traum. Vielleicht träume ich ja, dachte sie. Vielleicht ist meine Mutter ja gar nicht aufgewacht und ich träume das alles nur. »Jace ist Valentins Sohn. Ich meine, wer könnte er sonst sein?«, fragte sie verwirrt.  
    Jocelyn sah ihrer Tochter direkt in die Augen. »In der Nacht, in der Celine Herondale starb, war sie im achten Monat schwanger. Valentin hatte auch ihr seinen Schlaftrunk, sein Pulver verabreicht. Er testete an ihr, was er bereits an sich ausprobiert hatte, mit Engelsblut - in der Hoffnung, dass Stephens Kind so stark und mächtig werden würde, wie er es von Jonathan erwartete, allerdings ohne Jonathans negative Charaktereigenschaften. Den Gedanken, dass dieses Experiment durch Celines Tod zunichte gemacht würde, konnte er nicht ertragen. Also schnitt er mit Hodges Hilfe das ungeborene Kind aus dem Bauch seiner Mutter heraus - Celine war noch nicht lange tot…«  
    Clary stieß ein würgendes Geräusch hervor. »Das kann doch nicht wahr sein.«  
    Doch Jocelyn fuhr fort, als hätte Clary überhaupt nicht gesprochen. »Valentin nahm das Kind und ließ es von Hodge in sein eigenes Elternhaus bringen, in einem Tal nicht weit vom Lyn-See entfernt. Aus diesem Grund war er auch die ganze Nacht unterwegs. Hodge kümmerte sich bis zum Aufstand um das Kind. Danach gab Valentin sich als Michael Wayland aus, zog mit dem Kind in das Landhaus der Waylands und erzog es als Michael Waylands Sohn.«  
    »Dann ist Jace …«, flüsterte Clary, »dann ist Jace also nicht mein Bruder?«  
    Sie spürte, wie Jocelyn ihre Hand drückte - eine mitfühlende Geste. »Nein, Clary, er ist nicht dein Bruder«, bestätigte sie bedauernd.  
    Clarys Sicht verschwamm und sie fühlte, wie ihr Herz zu rasen begann - kräftige, schnelle Schläge. Ich tue meiner Mutter leid, dachte sie vage. Meine Mutter glaubt, das sei eine schlechte Nachricht. Clarys Hände begannen zu zittern. »Und was ist mit den Knochen, die man in den Überresten des niedergebrannten Hauses gefunden hat? Von wem stammten die? Luke

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