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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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wieder von ihr Besitz. Dieses Mal phantasierte sie von Alec und Isabelle: Beide sahen aus, als hätten sie eine erbitterte Schlacht hinter sich; Tränen hatten helle Spuren auf ihren rußverschmierten Gesichtern hinterlassen. Dann waren die beiden fort und Clary sah einen gesichtslosen Mann mit schwarzen Schwingen, die wie Fledermausflügel aus seinem Rücken herausragten. Blut rann aus seinem Mundwinkel, als er lächelte. Clary kniff die Augen fest zusammen und betete, dass die Visionen verschwinden würden … 
    Erst eine ganze Weile später tauchte sie erneut aus dem Fieberwahn auf, als eine Stimme an ihr Ohr drang. »Trink das«, sagte Luke. »Clary, du musst das hier trinken!« Dann spürte sie eine stützende Hand im Rücken und jemand träufelte ihr mithilfe eines getränkten Tuchs eine Flüssigkeit in den Mund. Der Sud schmeckte bitter und eklig und sie begann, zu husten und zu würgen, doch die Hand in ihrem Rücken ließ nicht locker. Tapfer versuchte Clary zu schlucken, trotz der Schmerzen in ihrer geschwollenen Kehle. »So ist es gut«, sagte Luke. »Schon viel besser.« 
    Langsam öffnete Clary die Augen. Neben ihr knieten Luke und Amatis, in deren fast identischen blauen Augen dieselbe Sorge geschrieben stand. Clary schaute an ihnen vorbei, konnte aber nichts entdecken - weder Engel noch Teufel mit Fledermausflügeln, lediglich gelbe Wände und eine hellrosa Teekanne, die gefährlich nah am Rand einer Fensterbank balancierte.
    »Werde ich sterben?«, flüsterte Clary.
    Luke lächelte gequält. »Nein. Es wird zwar eine Weile dauern, bis du wieder auf den Beinen bist, aber … du wirst es überleben.«
    »Okay.« Clary war zu erschöpft, um irgendetwas zu empfinden, nicht einmal Erleichterung. Sie fühlte sich, als hätte man ihr die Knochen entfernt und sie mit einem Gummianzug aus schlaffer Haut zurückgelassen. Schläfrig blinzelte sie durch schwere Lider zu Luke hoch und meinte dann, ohne lange nachzudenken: »Du hast genau die gleichen Augen.«
    Luke schaute sie verwundert an. »Die gleichen Augen wie wer?«
    »Wie sie«, sagte Clary und richtete ihren müden Blick auf Amatis, die sie verdutzt ansah. »Der gleiche Blauton.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Lukes Gesicht. »Na ja, das ist auch nicht weiter verwunderlich. Ich hatte schließlich noch keine Gelegenheit, euch miteinander bekannt zu machen. Clary, das ist Amatis Herondale. Meine Schwester.« 
     
    In dem Moment, in dem Alec und der Konsul außer Hörweite waren, verstummte der Inquisitor. Simon folgte ihm den schmalen, beleuchteten Pfad entlang und versuchte, nicht direkt in das Elbenlicht zu schauen. Verschwommen nahm er wahr, wie um ihn herum die Mauern der Garnison anstiegen wie der Rumpfeines riesigen Ozeandampfers aus einem Wellental. Helles Licht ergoss sich aus den Fenstern und durchbohrte den Himmel mit silbernen Strahlen. Zu ebener Erde lagen weitere Fenster, von denen manche vergittert waren, doch aus ihnen drang nicht der geringste Lichtschein - nur unheilvolle Dunkelheit.
    Schließlich erreichten Simon und der Inquisitor eine hölzerne Tür, die durch einen Torbogen in einen Seitenteil des Gebäudekomplexes führte. Als Aldertree sich daranmachte, das Schloss zu entriegeln, verkrampfte sich Simons Magen. Seit seiner Wandlung zum Vampir war ihm aufgefallen, dass die meisten Leute einen Geruch verströmten, der sich zusammen mit ihrer Stimmung veränderte. Und der Inquisitor roch nach irgendetwas, das bitter und intensiv wie Kaffee war, nur wesentlichen unangenehmer. Im nächsten Moment spürte Simon den typischen stechenden Schmerz in seinem Kiefer, der bedeutete, dass seine Fangzähne hervorzubrechen drohten, und er rückte ein kleines Stück von dem Inquisitor ab, während sie das Tor passierten.
    Dahinter kam ein langer Korridor zum Vorschein, mit kahlen weißen, fast tunnelartigen Wänden, wie aus weißem Gestein gemeißelt. Als der Inquisitor vorauseilte, tanzte der Lichtschein seines Elbenlichts hell über die Mauern. Für einen kurzbeinigen Mann lief er erstaunlich schnell, dachte Simon und musste sich spurten, um mit Aldertree mitzuhalten, dessen Kopf sich ständig von links nach rechts und wieder zurück drehte und der schnüffelnd die Nase rümpfte, als würde er die Luft prüfen. Als sie an einer gewaltigen Doppeltür vorbeikamen, deren Flügel weit aufgerissen waren, konnte Simon einen Blick in den dahinterliegenden Saal werfen. Er erinnerte an ein Amphitheater, mit etlichen Stuhlreihen, in denen schwarz

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