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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Konturen und Details der Umgebung verschwimmen. Simon spürte, dass Alec ihn am Arm nahm und einen schmalen Steinpfad entlangführte, der durch die Lichtreflexion hell schimmerte. Dann tauchte plötzlich jemand vor ihnen auf und versperrte ihnen mit hochgestrecktem Arm den Weg. 
    »Das ist also der Vampir?« Die Stimme, die diese Frage stellte, klang tief, fast wie ein Knurren. Simon schaute auf, doch das Licht brannte ihm in den Pupillen - wenn er noch Tränen gehabt hätte, wären sie ihm nun bestimmt in die Augen geschossen. Elbenlicht, dachte er, Engelslicht verursacht bei mir Verätzungen. Ich hätte es wissen müssen.  
    Der Mann vor ihnen war sehr groß. Die blassgelbe Haut seines Gesichts spannte sich über seinen vorspringenden Wangenknochen und über der spitzen römischen Nase und der hohen Stirn glänzten kurz geschnittene schwarze Haare. Er musterte Simon mit einem Ausdruck im Gesicht, der dem eines Berufspendlers ähnelte, wenn dieser eine fette Ratte auf den Gleisen laufen sieht - in der vagen Hoffnung, dass eine Bahn heranbraust und die Ratte zerquetscht.
    »Das ist Simon«, erwiderte Alec, ein wenig verunsichert. »Simon, das ist Konsul Malachi Dieudonne. Ist das Portal bereit, Sir?«
    »Ja«, sagte Malachi. Seine Stimme klang harsch und besaß einen leichten Akzent. »Alles ist vorbereitet. Komm, Schattenweltler.« Er winkte Simon zu sich heran. »Je eher wir es hinter uns bringen, desto besser.«
    Simon setzte sich in Bewegung, um dem ranghohen Beamten zu folgen, doch Alec hielt ihn mit einer Hand am Arm fest. »Einen Moment noch«, sagte er und wandte sich an den Konsul. »Er wird doch direkt nach Manhattan zurückgebracht? Und auf der anderen Seite von jemandem in Empfang genommen, oder?«
    »Allerdings«, bestätigte Malachi. »Vom Hexenmeister Magnus Bane. Da er es dem Vampir unklugerweise erlaubt hat, Idris überhaupt zu betreten, hat er auch die Verantwortung für seine Rückkehr übernommen.«
    »Wenn Magnus Simon nicht durch das Portal geholfen hätte, wäre er gestorben«, bemerkte Alec mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.
    »Vielleicht«, entgegnete Malachi. »Das behaupten zumindest deine Eltern und der Rat hat beschlossen, ihnen Glauben zu schenken. Entgegen meinem ausdrücklichen Rat. Aber wie dem auch sei: Man bringt nicht leichtfertig Schattenweltler in die Gläserne Stadt.«
    »Daran war überhaupt nichts leichtfertig.« Wut stieg in Simons Brust auf. »Wir sind angegriffen worden und …«
    Sofort richtete Malachi seinen Blick auf Simon. »Du wirst nur reden, wenn du gefragt wirst, verstanden, Schattenweltler? Und keine Minute eher.«
    Alecs Griff um Simons Arm verstärkte sich. Auf seinem Gesicht lag eine Mischung aus Zögern und Misstrauen, als wäre er sich nicht mehr sicher, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, Simon in die Garnison zu bringen.
    »Aber, aber, Konsul, ich muss doch sehr bitten!« Eine hohe, leicht atemlose Stimme klang über den Innenhof und mit Erstaunen stellte Simon fest, dass sie einem Mann gehörte - eine kleine, rundliche Gestalt eilte über den Steinpfad auf sie zu. Er trug einen weiten grauen Umhang über seiner Schattenjägermontur und sein kahler Schädel glänzte im Elbenlicht. »Es besteht nun wirklich kein Grund, unseren Gast zu beunruhigen.« 
    »Gast?« Malachi warf ihm einen empörten Blick zu.
    Der kleine Mann blieb vor AIec und Simon stehen und strahlte sie beide an. »Wir sind ja so froh, so überaus erfreut, dass du beschlossen hast, hinsichtlich deiner Rückkehr nach New York mit uns zu kooperieren. Das macht die Angelegenheit ja so viel einfacher.« Er zwinkerte Simon zu, der ihn verwirrt anstarrte. Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemals einem Schattenjäger begegnet war, der sich über seine Anwesenheit zu freuen schien - nicht während seiner Zeit als Irdischer und ganz bestimmt nicht seit seiner Verwandlung zum Vampir. 
    »Oh, das hätte ich ja fast vergessen!« Der kleine Mann schlug sich schuldbewusst gegen die Stirn. »Ich hätte mich zuerst vorstellen müssen. Ich bin der Inquisitor - der neue Inquisitor. Inquisitor Aldertree.« Er streckte Simon die Hand entgegen, der sie verwirrt schüttelte. »Und du? Bist du Simon?« 
    »Ja«, sagte Simon und zog seine Hand zurück, sobald es die Höflichkeit gestattete. Aldertrees Handgriff war unangenehm feucht und schwitzig. »Sie brauchen mir nicht zu danken. Ich möchte nichts lieber, als nach Hause zurückzukehren.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ja, das kann

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