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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Kleidungsstücke von mir. Du siehst aus, als hättest du ungefähr die Größe, die ich in deinem Alter hatte, daher könnten die Sachen vielleicht passen. Im Gegensatz zu diesem Schlafanzug«, fügte sie hinzu und lächelte - ein mattes Lächeln, das Clary nicht erwiderte. Sie musste sich viel zu sehr zurückhalten, um nicht aus Frust mit den Fäusten auf die Matratze einzutrommeln.
    In dem Moment, in dem Amatis die Tür hinter sich schloss und die Treppe hinunterstieg, kletterte Clary aus dem Bett, spähte vorsichtig aus der Tür und huschte über den Gang ins Bad in der Hoffnung, dass eine heiße Dusche ihr helfen würde, den Kopf wieder frei zu bekommen. Zu ihrer großen Erleichterung stellte sie fest, dass die Schattenjäger trotz ihrer sonstigen altmodischen Lebensweise offenbar Wert auf moderne sanitäre Einrichtungen mit fließendem kalten und warmen Wasser legten. Clary fand sogar eine aromatisch duftende Zitrusseife, mit der sie den Geruch des Seewassers beseitigen konnte, der noch immer an ihren Haaren haftete. Als sie schließlich, in zwei Handtücher gehüllt, aus dem Bad kam, fühlte sie sich wesentlich besser.
    Wieder im Gästezimmer wühlte sie sich durch die Sachen in Amatis’ Truhe. Die Kleidungsstücke waren ordentlich gefaltet und durch knisternde Lagen Seidenpapier getrennt. Clary entdeckte eine Art Schuluniform: ein Wollpullover mit einem Abzeichen, das an vier C erinnerte, die Rücken an Rücken auf die Brusttasche gestickt waren, außerdem Faltenröcke und weiße Blusen mit engen Manschetten. Zwischen mehreren Lagen Seidenpapier stieß Clary auf ein weißes Kleid - vermutlich eine Hochzeitsrobe - und legte es vorsichtig beiseite. Darunter befand sich ein weiteres Kleid, aus silberfarbener Seide und mit feinen, juwelenbesetzten Trägern, die das Gewicht des federleichten Stoffs trugen. Clary konnte sich Amatis überhaupt nicht darin vorstellen, aber … Das ist die Sorte von Kleid, die meine Mutter möglicherweise getragen hat, als sie mit Valentin zum Tanzen ging, schoss es ihr durch den Kopf, während sie das Kleid langsam in die Truhe zurückgleiten ließ und den glatten, kühlen Stoff zwischen ihren Fingern spürte. 
    Und dann entdeckte sie ganz am Boden der Truhe eine Schattenjägerkluft.
    Clary holte die Sachen heraus und breitete sie neugierig auf ihrem Schoß aus. Als sie Jace und den Lightwoods zum ersten Mal begegnet war, hatten diese ihre Kampfmontur getragen: eng anliegende Oberteile und Hosen aus einem strapazierfähigen dunklen Material. Bei näherer Betrachtung stellte Clary fest, dass der Stoff nicht elastisch, sondern ziemlich robust war - ein dünnes Leder, das man so lange bearbeitet hatte, bis es geschmeidig wurde. Dazu trugen die Schattenjäger eine Art Motorradjacke mit hohem Steg und Reißverschluss und Hosen mit breiten Gürtelschlaufen - Schattenjägergürtel waren wuchtig und schwer, um viele Waffen an ihnen befestigen zu können. 
    Vermutlich sollte sie einen der Pullover und vielleicht einen Rock anziehen, überlegte Clary, denn wahrscheinlich hatte Amatis genau das gemeint, als sie ihr anbot, sich aus der Truhe zu bedienen. Aber irgendetwas an der Kampfmontur sprach Clary an - sie hatte schon immer wissen wollen, wie sie sich wohl auf der Haut anfühlte …
    Wenige Minuten später hingen die beiden Handtücher über der Stange am Fußende des Betts und Clary betrachtete sich überrascht und auch ein wenig amüsiert im Spiegel. Die Kluft passte wie angegossen - sie saß straff, aber nicht zu eng und schmiegte sich um die Rundungen ihrer Beine und der Brust. Genau genommen erzeugte sie erst den Eindruck, dass Clary überhaupt Rundungen besaß - eine vollkommen neue Erfahrung! Natürlich schaffte es die Montur nicht, sie umwerfend erscheinen zu lassen; Clary bezweifelte, ob das irgendeinem Kleidungsstück je gelingen würde. Aber wenigstens wirkte sie nun größer und ihre roten Haare leuchteten vor dem schwarzen Material besonders intensiv. Ich sehe aus wie meine Mutter, schoss es ihr schlagartig durch den Kopf. 
    Tatsächlich hatte unter Jocelyns puppenartigem Äußeren immer ein harter, zäher Kern gesteckt und Clary hatte sich oft gefragt, was in der Vergangenheit passiert sein mochte, das ihre Mutter zu dem Menschen gemacht hatte, der sie inzwischen war - stark und unbeugsam, beharrlich und furchtlos. Ähnelt dein Bruder Valentin so sehr, wie du Jocefyn ähnelst?, hatte Amatis gefragt, woraufhin Clary zunächst erwidern wollte, dass sie ihrer Mutter überhaupt

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