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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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und ihre Augen waren rot gerändert, als hätte sie geweint. »Er ist nicht hier«, sagte sie nach einer Weile.
    »Nicht hier im Sinne von >Kurz zum Kiosk an der Ecke, um eine Palette Cola light und eine Packung Doughnuts zu besorgen< oder nicht hier im Sinne von …?«
    »Luke hat heute Morgen bei Anbruch der Dämmerung das Haus verlassen, nachdem er die ganze Nacht an deinem Bett gewacht hat. Allerdings hat er mir nicht verraten, wohin er genau wollte«, sagte Amatis trocken, und wenn Clary sich nicht so mutterseelenallein gefühlt hätte, hätte sie vielleicht amüsiert festgestellt, wie sehr Amatis dadurch Luke ähnelte. »Als er noch hier gewohnt hat, ich meine, bevor er aus Idris wegging … nach seiner … Verwandlung … war er der Anführer des Rudels, das sich im Brocelind-Wald angesiedelt hatte. Er meinte, er wolle es aufsuchen, aber er hat nicht gesagt, warum oder wie lange er dort bleibt… nur dass er in ein paar Tagen zurück sein würde.«
    »Er hat mich … einfach hier zurückgelassen? Soll ich etwa hier rumsitzen und auf ihn warten?«
    »Na ja, er konnte dich ja wohl kaum mitnehmen, oder?«, erwiderte Amatis. »Und es wird nicht leicht für dich werden, nach Hause zurückzukehren. Durch die Art und Weise, wie du nach Idris gekommen bist, hast du das Gesetz gebrochen. Und der Rat wird ganz bestimmt kein Auge zudrücken oder dich einfach kommentarlos wieder abreisen lassen.«
    »Ich will ja auch gar nicht nach Hause.« Clary versuchte, sich zu sammeln. »Ich bin hierhergekommen, um … um jemanden zu treffen. Ich hab hier etwas zu erledigen.«
    »Das hat mir Luke alles erzählt«, sagte Amatis. »Aber ich will dir einen Rat geben: Du wirst Ragnor Fell nur dann finden, wenn er auch gefunden werden will.«
    »Aber…«
    »Clarissa.« Amatis musterte sie forschend. »Wir rechnen jeden Moment mit einem Angriff von Valentin. Nahezu sämtliche Schattenjäger von Idris befinden sich zurzeit hier in der Stadt, innerhalb der Schutzwälle. Im Augenblick ist Alicante der mit Abstand sicherste Ort für dich.«
    Clary saß wie erstarrt da. Rein vernunftmäßig betrachtet hatte Amatis vielleicht recht, aber ihre Worte konnten die Stimme tief in Clarys Innerem nicht besänftigen, die ihr zuschrie, dass sie nicht länger warten könne. Sie musste Ragnor Fell jetzt finden, sie musste ihre Mutter jetzt retten und sie musste sich jetzt auf den Weg machen. Mühsam unterdrückte Clary ihre Panik und versuchte, einen beiläufigen Tonfall anzuschlagen: »Luke hat mir nie erzählt, dass er eine Schwester hat.«
    »Ja«, sagte Amatis, »das kann ich mir vorstellen. Wir haben uns nie sehr… nahegestanden.«
    »Luke meinte, dein Nachname sei Herondale«, fuhr Clary fort. »Aber das war doch auch der Familienname der Inquisitorin, oder?«
    »Ja, das stimmt«, sagte Amatis und ihre Züge verhärteten sich, als schmerzten sie die Worte. »Sie war meine Schwiegermutter.« .
    Was hatte Luke ihr noch mal über die Inquisitorin erzählt?, überlegte Clary. Richtig! Dass sie einen Sohn gehabt hatte, der eine Frau mit »unerwünschten Familienbanden« geheiratet hatte. »Du warst mit Stephen Herondale verheiratet?«
    Amatis schaute Clary überrascht an. »Du kennst seinen Namen?«
    »Ja … Luke hat mir davon erzählt. Aber ich dachte, seine Frau wäre gestorben. Und dass das der Grund sei, warum die Inquisitorin so angespannt war und so …« Grässlich wollte Clary sagen, doch es erschien ihr dann doch zu grausam, es laut auszusprechen.»… so verbittert«, beendete sie schließlich ihren Satz. 
    Amatis griff nach dem Becher und ihre Hand zitterte, als sie ihn vom Tablett nahm. »Ja, seine Frau ist gestorben. Sie hat sich umgebracht. Aber das war Celine - Stephens zweite Frau. Ich war seine erste Frau.«
    »Und ihr habt euch scheiden lassen?«
    »So ähnlich.« Amatis drückte Clary den Becher in die Hand. »Hör zu, trink das. Du musst etwas in den Magen bekommen.«
    Geistesabwesend nahm Clary den Becher und trank einen Schluck. Die heiße Flüssigkeit schmeckte würzig und kräftig - kein Tee, wie Clary erwartet hatte, sondern Suppe. »Okay«, sagte sie schließlich. »Und was ist nun genau passiert?«
    Nachdenklich starrte Amatis in die Ferne. »Wir gehörten damals dem Kreis an, Stephen und ich, zusammen mit allen anderen. Als Luke … als das mit Luke geschah, brauchte Valentin einen neuen Ersten Offizier und wählte Stephen. Gleichzeitig beschloss er, dass es nicht wünschenswert sei, dass die Frau seines engsten Freundes

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