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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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und ihm damit das Leben gerettet. Wie viele andere Schattenjäger hätten das wohl getan - für einen Vampir? Und selbst wenn Jace es nur um Clarys willen getan hatte, spielte das eine Rolle? Simon dachte an den Moment auf dem Schiff zurück. Ich hätte dich umbringen können, hatte er gesagt und Jace hatte erwidert: Und ich hätte dich nicht daran gehindert. Es ließ sich unmöglich vorhersehen, welchen Ärger Jace bekommen würde, falls der Rat erfuhr, dass er Simon das Leben gerettet hatte und aufweiche Weise er das getan hatte. 
    »Ich kann mich an nichts mehr erinnern, was auf dem Schiff passiert ist«, sagte Simon schließlich. »Vermutlich hat Valentin mich betäubt oder so etwas.«
    Aldertree zog eine betrübte Miene. »Aber das ist ja schrecklich. Einfach schrecklich. Das tut mir wirklich leid.«
    »Und mir erst«, sagte Simon, obwohl das nicht stimmte.
    »Soll das heißen, du kannst dich an überhaupt nichts erinnern? Nicht das kleinste erhellende Detail?«
    »Ich weiß nur noch, dass ich das Bewusstsein verloren habe, als Valentin mich angegriffen hat, und dass ich später auf… auf der Ladefläche von Lukes Pick-up aufgewacht bin, auf dem Weg nach Hause. Dazwischen weiß ich nichts mehr.«
    »Oje, oje.« Aldertree zog den Umhang fester um sich. »Mir ist klar, dass du den Lightwoods offensichtlich ans Herz gewachsen bist, aber die anderen Mitglieder des Rats sind nicht so … verständnisvoll. Du wurdest von Valentin gefangen genommen, bist aus dieser Konfrontation mit einer neuartigen, besonderen Eigenschaft hervorgegangen und jetzt hast du einen Weg mitten in das Zentrum von Idris gefunden. Du siehst doch sicherlich, welchen Eindruck das erweckt?« 
    Wenn Simons Herz noch hätte schlagen können, hätte es nun gerast. »Sie glauben, dass ich als Spion für Valentin arbeite.«
    Aldertree zog ein schockiertes Gesicht. »Mein lieber Junge, nicht doch! Selbstverständlich vertraue ich dir. Ich vertraue dir vorbehaltlos! Aber der Rat, oh, der Rat… ich fürchte, der Rat kann sehr misstrauisch sein. Wir hatten so gehofft, dass du uns würdest helfen können. Denn du musst wissen - eigentlich dürfte ich dir das gar nicht erzählen, aber ich habe das Gefühl, dass ich dir vertrauen kann, mein junge - du musst wissen, der Rat befindet sich in einer schrecklichen Misere.« 
    »Der Rat?« Simon war verwirrt. »Aber was hat das mit mir zu tun …?«
    »Es ist so«, fuhr Aldertree fort, »ein Riss geht mitten durch die Mitglieder des Rats. Man könnte fast sagen, dass der Rat mit sich selbst im Streit liegt, und das mitten in einem Krieg. Es wurden Fehler begangen, von der vorherigen Inquisitorin und anderen … Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns nicht zu lange mit der Vergangenheit befassen. Doch nun ist sogar die Autorität des Rats, des Konsuls und des Inquisitors infrage gestellt. Valentin scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein, als wüsste er unsere Pläne im Vorhinein. Und nach dem, was in New York passiert ist, wird die Schattenjägerkongregation nicht länger auf Malachis oder meinen Rat hören.«
    »Ich dachte, das wäre die Schuld der Inquisitorin gewesen …«
    »Ja, schon, aber Malachi war derjenige, der sie ernannt hat. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass sie vollkommen den Verstand verlieren würde …«
    »Aber«, ergänzte Simon leicht säuerlich, »es bleibt die Frage, welchen Eindruck das erweckt.« 
    Erneut trat die Ader an Aldertrees Schläfe hervor. »Nicht dumm«, murmelte er. »Und natürlich hast du recht. Der äußere Schein ist von größter Bedeutung, und wo gälte das mehr als in der Politik? Die Massen lassen sich jederzeit umstimmen, sofern man eine gute Geschichte parat hat.« Er beugte sich vor und heftete seine Augen auf Simon. »Und nun will ich dir mal eine Geschichte erzählen. Sie lautet folgendermaßen: 
    Die Lightwoods gehörten einst dem Kreis an. Irgendwann haben sie ihre Gefolgschaft widerrufen und wurden daraufhin begnadigt, unter der Bedingung, dass sie sich von Idris fernhielten, nach New York gingen und das dortige Institut leiteten. Ihr anschließendes untadeliges Verhalten sorgte dafür, dass sie das Vertrauen des Rats wiedergewinnen konnten. Doch insgeheim wussten sie genau, dass Valentin noch am Leben war. Insgeheim waren sie die ganze Zeit seine treuen Diener. Sie nahmen seinen Sohn auf…« »Aber das haben sie doch nicht gewusst…« »Halt den Mund!«, fauchte der Inquisitor, woraufhin Simon schwieg. »Sie haben ihm dabei geholfen, die

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