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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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habe. Eine Tatsache, an der sich jedoch nicht rütteln lässt.« Trotz der Schmerzen schenkte sie ihm ein verkniffenes Lächeln. »Ich kann menschliches Blut an dir riechen. Du hast vor Kurzem Blut getrunken. Von einem Irdischen.«
    Simon spürte, wie er innerlich zusammenzuckte. »Ich …«
    »Und es war wunderbar, nicht wahr?« Ihre roten Lippen kräuselten sich amüsiert. »Zum ersten Mal seit deiner Verwandlung zum Vampir verspürst du keinen Hunger mehr.«
    »Nein«, protestierte Simon.
    »Du lügst.« Die Überzeugung sprach deutlich aus ihrer Stimme. »Die Nephilim wollen, dass wir gegen unsere ureigenste Natur ankämpfen. Sie werden uns nur dann akzeptieren, wenn wir vorgeben, etwas anderes zu sein, als wir nun mal sind — keine Jäger, keine räuberischen Wesen. Deine Freunde werden niemals billigen, was du bist. Sie akzeptieren nur den Jungen, als den du dich ausgibst. Und das, was du für sie tust, würden sie niemals für dich tun.«
    »Ich weiß nicht, warum Sie sich überhaupt noch bemühen«, erwiderte Simon. »Was geschehen ist, ist geschehen. Ich werde Sie nicht freilassen. Ich habe meine Wahl getroffen. Das, was Sie mir anbieten, will ich nicht.«
    »Vielleicht nicht im Augenblick«, sagte Camille leise. »Aber eines Tages wirst du es wollen. Eines Tages.«
    Der am Ausgang postierte Schattenjäger trat einen Schritt beiseite, als die Tür geöffnet wurde und Maryse das Sanktuarium betrat, dicht gefolgt von zwei Gestalten, die Simon sofort wiedererkannte: Isabelles Bruder Alec und sein Lebensgefährte, der Hexenmeister Magnus Bane.
    Alec trug einen schlichten schwarzen Anzug und Magnus war — zu Simons Überraschung — ähnlich gekleidet. Allerdings hatte er einen weißen Seidenschal mit langen Fransen und weiße Handschuhe als Accessoires gewählt. Seine Haare waren wie üblich mit Gel zu Stacheln geformt, doch auf sein beliebtes Glitzerpulver hatte er dieses Mal verzichtet. Als Camille ihn sah, verharrte sie plötzlich reglos.
    Magnus schien sie jedoch noch nicht bemerkt zu haben. Er war in ein Gespräch mit Maryse vertieft, die etwas unbeholfen meinte, wie schön es sei, dass er und Alec so schnell kommen konnten. »Wir hatten euch eigentlich nicht vor morgen früh erwartet.«
    Alec stieß ein kaum unterdrücktes Schnauben aus und starrte verärgert in die Luft. Er schien alles andere als glücklich, wieder zu Hause zu sein. Aber davon abgesehen hatte er sich kaum verändert, fand Simon: noch immer dieselben schwarzen Haare, dieselben ruhigen blauen Augen. Allerdings wirkte er irgendwie entspannter als zuvor — so als würde er inzwischen viel mehr in sich selbst ruhen.
    »Glücklicherweise gibt es ein Portal ganz in der Nähe der Wiener Staatsoper«, sagte Magnus und warf mit einer großen Geste den weißen Seidenschal über die linke Schulter. »In dem Moment, in dem wir die Flammenbotschaft erhielten, sind wir auch schon hierhergeeilt.«
    »Ich verstehe aber noch immer nicht, was das alles mit uns zu tun haben soll«, murrte Alec. »Ihr habt also einen Vampir geschnappt, der irgendetwas ausgefressen hat. Tun sie das nicht alle?«
    Simon spürte einen heftigen Stich im Magen. Verstohlen schaute er zu Camille, ob sie ihn vielleicht auslachte, doch der Blick der Vampirdame war fest auf Magnus geheftet.
    Alec, der Simon plötzlich entdeckte, errötete — was sich auf seiner blassen Haut besonders deutlich abzeichnete. »‘tschuldigung, Simon. Dich meinte ich natürlich nicht. Du bist anders.«
    Würdest du das auch sagen, wenn du mich letzte Nacht gesehen hättest, wie ich mich auf ein vierzehnjähriges Mädchen gestürzt und ihr Blut getrunken habe?, schoss es Simon durch den Kopf. Doch er schwieg und begrüßte Alec nur mit einem kurzen Nicken.
    »Die betreffende Vampirin ist ein wichtiger Faktor in unseren laufenden Ermittlungen zum Tode von drei Schattenjägern«, erklärte Maryse. »Wir brauchen dringend Informationen von ihr, aber sie will nur mit Magnus Bane reden.«
    »Wirklich?« Alec warf einen halb verwunderten, halb interessierten Blick in Camilles Richtung. »Nur mit Magnus?«
    Magnus folgte seinem Blick und schien Camille zum ersten Mal seit seiner Ankunft direkt anzuschauen. Im nächsten Moment knisterte irgendetwas zwischen ihnen, eine Art von Energie. Und dann umspielte ein wehmütiges Lächeln Magnus’ Mundwinkel.
    »Ja«, sagte Maryse mit einem Ausdruck der Verwirrung auf dem Gesicht, als sie den Blick zwischen dem Hexenmeister und der Vampirin auffing. »Das heißt,

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