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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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berühren können.
    »Erinnerst du dich noch …«, setzte sie leise an. »Erinnerst du dich noch an London? Die Abendgesellschaften bei De Quincey? Will Herondale? Ich weiß, du erinnerst dich an ihn. Denn dieser Junge, den du dir inzwischen angelacht hast, dieser Lightwood … sie sehen einander zum Verwechseln ähnlich.«
    »Tatsächlich?«, fragte Magnus, als hätte er noch nie darüber nachgedacht.
    »Hübsche Knaben waren schon immer deine große Schwäche«, bemerkte Camille fein. »Aber was kann dir ein sterblicher Junge schon bieten? Zehn, vielleicht zwanzig Jahre, bevor die ersten Alterserscheinungen sich bemerkbar machen. Vierzig Jahre oder fünfzig, bis der Tod ihn hinwegrafft. Ich dagegen kann dir eine gemeinsame Ewigkeit bieten.«
    Magnus berührte Camilles Wange; sie war kälter als der Steinboden. »Du könntest mir die Vergangenheit geben«, sagte er leicht wehmütig. »Aber Alec ist meine Zukunft.«
    »Magnus …«, setzte Camille an.
    Im selben Moment schwang die Institutstür auf und Maryse trat aus dem Verbindungsgang, hell erleuchtet von den Elbenlichtfackeln hinter ihr. Neben ihr stand Alec, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Magnus fragte sich, ob Alec durch die Tür irgendetwas von seinem Gespräch mit Camille gehört hatte. Das war doch sicher unmöglich, oder?
    »Magnus«, sagte Maryse Lightwood. »Bist du zu einer Übereinkunft gekommen?«
    Magnus ließ seine Hand sinken. »Ich würde es nicht unbedingt als Übereinkunft bezeichnen«, wandte er sich an Maryse. »Aber ich denke, es gibt da ein paar Dinge, die wir besprechen sollten.«
    Nachdem Clary sich angezogen hatte, folgte sie Jace in sein Zimmer, wo er rasch eine kleine Reisetasche mit Sachen füllte, die er in die Stadt der Stille mitnehmen wollte — so als würde er zu einer grausigen Pyjama-Party gehen, schoss es ihr durch den Kopf. Dabei packte er hauptsächlich Waffen ein: ein paar Seraphklingen, seine Stele und dann, fast nachträglich, den silberbeschlagenen Dolch, dessen Klinge nun gereinigt war. Schließlich streifte Jace seine schwarze Lederjacke über, zog den Reißverschluss zu und befreite ein paar Haarsträhnen, die sich unter dem Kragen verfangen hatten. Als er sich Clary zuwandte und seine Reisetasche über die Schulter hängte, lächelte er matt und Clary konnte die kleine Lücke an seinem linken Schneidezahn erkennen, wo ein winziges Stückchen abgebrochen war. Die Stelle, die sie immer als besonders liebenswert an ihm empfunden hatte — ein kleiner Makel an einem sonst fast schon zu perfekten Erscheinungsbild. Ihr Herz zog sich zusammen und sie musste einen Moment wegschauen, kaum fähig zu atmen.
    Jace hielt ihr seine Hand entgegen. »Dann mal los.«
    Da sie die Stillen Brüder nicht herbestellen konnten, um sie beide in die Stadt der Stille zu bringen, nahmen Jace und Clary ein Taxi, das sie in Richtung Houston Street und zum Marmorfriedhof brachte. Vermutlich hätte Clary sie beide auch dorthin teleportieren können — schließlich war sie schon einmal dort gewesen und wusste daher, wie die alte Gebeinstadt aussah —, aber Jace meinte, dafür gäbe es bestimmte Regeln, und Clary wurde den Verdacht nicht los, dass die Stillen Brüder ein derartiges Verhalten als sehr unhöflich empfinden würden.
    Jace saß neben ihr auf der Rückbank des Taxis, hielt Clarys Hand und zeichnete mit der Fingerkuppe feine Muster auf ihren Handrücken. Diese Berührung lenkte sie ab, allerdings nicht so sehr, dass sie nicht trotzdem immer noch konzentriert zuhören konnte, während Jace ihr von Simon und den Vorfällen erzählte, von Jordan, von Camilles Gefangennahme und ihrem Wunsch, mit Magnus zu sprechen.
    »Aber Simon geht es gut?«, fragte sie besorgt. »Ich hab gar nicht gewusst, was alles mit ihm passiert ist. Und dann war er im Institut und ich hab ihn noch nicht mal gesehen …«
    »Er war nicht im Institut — er war im Sanktuarium. Und er schlägt sich ganz wacker. Besser, als ich gedacht hätte, zumindest für jemanden, der bis vor Kurzem noch ein Irdischer war.«
    »Aber dieser Plan, den ihr da ausgeheckt hattet, das klingt wirklich gefährlich. Ich meine, Camille … sie ist doch total verrückt, oder?«
    Jace strich ihr mit dem Daumen über die Fingerknöchel. »Du musst endlich aufhören, Simon als den irdischen Jungen zu betrachten, den du einst gekannt hast und der ständig gerettet werden musste. Inzwischen kann ihm eigentlich kaum noch jemand etwas anhaben. Du hast das Runenmal, mit dem du ihn versehen

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