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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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angehört, dabei hättest du doch einfach mich fragen können«, entgegnete Magnus. »All die Jahre war ich in Brooklyn, keinen Steinwurf entfernt, und dennoch habe ich kein einziges Wort von dir gehört. Oder dich auf einer meiner vielen Partys gesehen. Zwischen uns steht eine meterhohe Mauer aus Eis, Camille.«
    »Die ich nicht errichtet habe.« Ihre grünen Augen weiteten sich. »Ich habe dich immer geliebt.«
    »Du hast mich verlassen«, sagte Magnus. »Du hast mich zu deinem Schoßhündchen gemacht und bist dann einfach verschwunden. Wenn Liebe Nahrung wäre, wäre ich an den Knochen, die du mir zugeworfen hast, glatt verhungert.« Trotz seiner Worte klang sein Ton sachlich — das Ganze lag sehr weit zurück.
    »Aber wir hatten doch die gesamte Ewigkeit für uns«, protestierte Camille. »Du musst doch gewusst haben, dass ich zu dir zurückkehren würde …«
    »Camille«, sagte Magnus und aus seiner Stimme sprach grenzenlose Geduld. »Was willst du von mir?«
    Ihre Brust hob und senkte sich theatralisch, aber da sie nicht zu atmen brauchte, war Magnus klar, dass es sich nur um eine Show handelte. »Ich weiß, dass die Nephilim deinen Worten Gehör schenken«, sagte sie. »Ich möchte, dass du dich bei ihnen für mich verwendest.«
    »Du willst, dass ich für dich einen Handel abschließe«, übersetzte Magnus.
    Camille musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Deine Ausdrucksweise war schon immer beklagenswert modern.«
    »Es heißt, du hättest drei Schattenjäger getötet«, sagte Magnus. »Stimmt das?«
    »Bei allen dreien handelte es sich um Mitglieder von Valentin Morgensterns Kreis«, erklärte sie mit zitternder Unterlippe. »Sie hatten in der Vergangenheit zahlreiche Angehörige meiner Art gefoltert und umgebracht …«
    »Ist das der Grund? Rache?« Als Camille beharrlich schwieg, fuhr Magnus fort: »Du weißt doch, was man mit denjenigen macht, die Nephilim getötet haben, Camille, oder?«
    Die Augen der Vampirdame glitzerten. »Du musst dich für mich einsetzen, Magnus. Ich verlange Immunität. Ich will die unterzeichnete Zusage vom Rat, dass man mein Leben verschonen und mich auf freien Fuß setzen wird, wenn ich ihnen die gewünschten Informationen liefere.«
    »Sie werden dich niemals freilassen.«
    »Dann werden sie auch nie erfahren, warum ihre Brüder sterben mussten.«
    »Sterben mussten?«, sinnierte Magnus. »Interessante Wortwahl, Camille. Gehe ich recht in der Annahme, dass mehr dahintersteckt als nur Blut oder Rache?«
    Camille schwieg und schaute ihn stumm an, wobei sich ihre Brust immer noch dramatisch hob und senkte. Alles an ihr wirkte sorgfältig inszeniert: der Fall ihrer silberblonden Haare, die geschwungene Linie ihres Halses, selbst das Blut an ihren Handgelenken.
    »Wenn du willst, dass ich mit ihnen rede, musst du mir schon ein bisschen mehr erzählen. Als Zeichen deines guten Willens«, bemerkte Magnus.
    Camille strahlte ihn an. »Ich wusste, dass du für mich vermitteln würdest, Magnus. Ich wusste, dass deine Gefühle für mich und unsere gemeinsame Vergangenheit noch nicht völlig tot sind.«
    »Betrachte sie meinetwegen als untot«, erwiderte Magnus. »Also: die Wahrheit, Camille?«
    Hastig fuhr sie sich mit der Zunge über die Unterlippe. »Sag ihnen … sag ihnen, dass ich fremdbestimmt gehandelt habe, als ich diese Schattenjäger tötete. Es hat mir zwar nichts ausgemacht, sie umzubringen, weil sie zuvor etliche meiner Art ermordet und damit den Tod verdient hatten. Aber ich hätte nicht Hand an sie gelegt, wenn ich nicht von jemand anderem den Auftrag dazu erhalten hätte — von jemandem, der sehr viel mächtiger ist als ich.«
    Magnus’ Herz schlug schneller. Diese Geschichte gefiel ihm ganz und gar nicht. »Von wem?«
    Doch Camille schüttelte den Kopf. »Immunität, Magnus.«
    »Camille …«
    »Sie werden mich der Sonne preisgeben und elend verbrennen lassen«, sagte sie. »Das ist ihre Strafe für diejenigen, die Nephilim töten.«
    Langsam rappelte Magnus sich auf. Die Fransen seines Schals, die den Boden gestreift hatten, waren staubig. Bekümmert betrachtete er die Flecken auf dem feinen Seidengewebe. »Ich will sehen, was ich tun kann, Camille. Aber ich werde keine Versprechungen machen.«
    »Das würdest du doch nie«, murmelte sie mit halb geschlossenen Lidern. »Komm her, Magnus. Komm zu mir.«
    Er liebte sie nicht mehr, aber sie war ein Traum aus seiner Vergangenheit. Also trat er auf sie zu, bis er so dicht vor ihr stand, dass er sie hätte

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