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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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überbringen«, sagte sie und legte die Spielekonsole beiseite. »Da wären noch ein paar Fragen bezüglich der Party im Ironworks …«
    Während Maia und Luke sich über die Feier unterhielten, die das Wolfsrudel zu Ehren der Hochzeit seines Leitwolfs plante, erkannte die Eigentümerin des Brautmodengeschäfts — eine groß gewachsene Frau, die bis zu diesem Moment hinter der Theke gestanden und Zeitschriften gelesen hatte —, dass die Leute, die für die gesamte Garderobe letztendlich bezahlten, soeben eingetroffen waren. Hastig eilte sie auf sie zu und begrüßte sie. »Heute Morgen ist Ihr Kleid aus der Änderungsschneiderei zurückgekommen und ich kann Ihnen versichern, es sieht einfach umwerfend aus«, stieß sie hervor, packte Clarys Mutter am Arm und schob sie in Richtung der Umkleidekabinen im hinteren Teil des Geschäfts. »Kommen Sie — Sie müssen es direkt anprobieren.« Als Luke ihnen folgen wollte, hob sie drohend den Zeigefinger und meinte: »Sie bleiben schön, wo Sie sind!«
    Luke, der zusah, wie seine Verlobte durch zwei weiße Pendeltüren mit aufgemalten Hochzeitsglocken verschwand, zog ein verwirrtes Gesicht.
    »Du weißt doch: Irdische sind der Ansicht, dass der Bräutigam seine Zukünftige vor der Eheschließung nicht in ihrem Hochzeitskleid sehen darf«, erinnerte Clary ihn. »Das bringt angeblich Unglück. Vermutlich findet die Besitzerin es ziemlich merkwürdig, dass du überhaupt mitgekommen bist.«
    »Aber Jocelyn wollte meine Meinung hören …« Luke verstummte und schüttelte den Kopf. »Ach, was soll’s. Die Gebräuche und Sitten der Irdischen sind wirklich sehr sonderbar.« Er warf sich auf einen der Stühle und zuckte zusammen, als sich eine der geschnitzten Holzrosetten in seinen Rücken drückte. »Autsch!«
    »Wie ist das denn bei Schattenjägerhochzeiten?«, fragte Maia interessiert. »Gibt es da auch besondere Bräuche?«
    »Ja, schon«, erwiderte Luke gedehnt, »aber unsere Trauung wird nicht der klassischen Nephilimzeremonie folgen. Dieses Protokoll befasst sich nicht mit Situationen, in denen einer der beiden Beteiligten kein Schattenjäger ist.«
    »Tatsächlich?« Maia wirkte geschockt. »Das hab ich gar nicht gewusst.«
    »Ein Teil der Hochzeitszeremonie unter Schattenjägern beinhaltet das gegenseitige Auftragen von permanenten Runenmalen«, erläuterte Luke. Seine Stimme war ruhig, aber seine Augen schauten traurig. »Runen der Liebe und Hingabe. Aber da Nicht-Schattenjäger natürlich keine Engelsrunen tragen können, werden Jocelyn und ich stattdessen Ringe tauschen.«
    »Das ist ja echt übel!«, verkündete Maia.
    Bei diesem Gefühlsausbruch musste Luke lächeln. »Nein, eigentlich nicht. Ich habe mir nie etwas anderes gewünscht, als Jocelyn zu heiraten, und irgendwelche Einzelheiten interessieren mich überhaupt nicht. Außerdem ändern sich die Zeiten. Die neuen Kongregationsmitglieder haben schon große Fortschritte gemacht im Versuch, den Rat davon zu überzeugen, derartige Dinge zu tolerieren …«
    »Clary!«, rief Jocelyn in diesem Moment aus der Umkleidekabine. »Hast du mal ‘ne Sekunde Zeit?«
    »Ich komme!«, erwiderte Clary und stürzte den restlichen Kaffee hinunter. »Oh, oh. Klingt nach einer Kleider-Krise.«
    »Na, dann viel Glück.« Maia erhob sich und legte die DS Simon auf den Schoß, ehe sie sich zu ihm hinabbeugte und ihn auf die Wange küsste. »Ich muss los. Treff mich mit ein paar Freunden im Blutmond.«
    Sie duftete sehr angenehm nach Vanille. Darunter konnte Simon wie üblich den salzigen Geruch von Blut wahrnehmen, vermischt mit einer intensiveren, zitronigen Note, die typisch für Werwölfe war. Jede Schattenweltlerblutsorte roch anders: Das Feenvolk verströmte den Duft von verwelkten Blüten, Hexenwesen rochen nach abgebrannten Streichhölzern und andere Vampire nach Metall. Clary hatte ihn einmal gefragt, wonach Schattenjäger dufteten, und er hatte geantwortet: »Nach Sonnenlicht.«
    »Bis später, Baby.« Maia richtete sich auf, fuhr Simon kurz durch die Haare und verließ dann das Brautmodengeschäft.
    Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, fixierte Clary Simon mit einem durchdringlichen Blick. »Sorg dafür, dass du bis nächsten Samstag dein Liebesleben sortiert hast«, sagte sie. »Ich mein es ernst, Simon. Wenn du es ihnen nicht sagst, werd ich es tun.«
    Luke musterte Clary verwirrt. »Wem was sagen?«
    Doch Clary hielt den Blick fest auf Simon gerichtet und schüttelte den Kopf. »Du bewegst dich auf sehr

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