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Chroniken der Weltensucher 01 - Die Stadt der Regenfresser

Chroniken der Weltensucher 01 - Die Stadt der Regenfresser

Titel: Chroniken der Weltensucher 01 - Die Stadt der Regenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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werden zunehmend schlechter.« Sie fuhr sich mit den Händen durch das rote Haar und band die Lockenpracht zu einem Pferdeschwanz zusammen. »So langsam fange ich auch an zu zweifeln. Es besteht natürlich immer noch die Möglichkeit, dass sie irgendwo gefangen gehalten werden, aber das herauszufinden dürfte schwierig sein.«
    »Und wie sollen wir weiter vorgehen? In die Stadt werden wir uns doch kaum vorwagen, oder?«
    Valkrys schnappte sich ein Fernglas und trat neben Pepper. »Zuerst mal werden wir noch weiter unsere Kreise ziehen. Wenn wir in ein paar Tagen immer noch nichts entdeckt haben, können wir uns Gedanken um weitere Schritte machen. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, sagte der Redakteur und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln.
    Valkrys bemerkte ein Leuchten in seinen Augen. Sie kannte dieses Leuchten. Sie hatte es schon bei vielen Männern bemerkt, mit denen sie länger zusammen war, und sie wusste, was es bedeutete.
    Eine halbe Stunde später fielen die ersten Regentropfen. Von Norden her war jetzt deutlich Donnergrollen zu hören. Die anderen Schiffe flogen tiefer ins Tal, um sich vor dem schlechten Wetter in Sicherheit zu bringen.
    Während Max das Schiff in einer weiten Schleife über das Tal steuerte, saß die Söldnerin auf dem Oberdeck und gönnte ihren Waffen ein wenig Pflege. Es war viel zu lange her, dass sie sie benutzt hatte. Warten war nicht ihr Ding. Nichts war tödlicher als ein Job, bei dem man jemanden beschatten musste. Das stundenlange Herumsitzen und Nichtstun zerrte an ihren Nerven. Sie hatte gerade damit begonnen, die Betäubungsgeschosse, Wurfmesser und Shurikens wieder in das geölte Ledertuch einzuschlagen, als hinter ihr Max’ Stimme ertönte. »Kommen Sie mal her, Val, das müssen Sie sich ansehen.«
    Sie drehte sich um. Der Redakteur stand am Ruder und spähte mit dem Fernglas hinab in die Tiefe.
    »Was gibt’s?«
    »Kommen Sie her. Ich glaube, ich habe etwas entdeckt.«
    Irgendetwas in seiner Stimme sagte ihr, dass es wichtig war. In Windeseile packte sie ihre Ausrüstung zurück in den Lederbeutel und stand auf.
    »Da unten, an der kleinen Plattform. Neben dem Gebäude mit der Goldkuppel, sehen Sie?«
    Sie nahm ihm das Fernglas aus der Hand und suchte den Hafenbezirk ab. Endlich fand sie die Stelle, die er gemeint hatte. Die Sicht war durch den aufkommenden Regen getrübt. Da lag ein mittelgroßes Schiff mit wellenförmigen Mustern auf der Außenhülle, offenbar ein Lastenschiff. Solche gab es hier zur Genüge. Auf der Plattform waren einige größere Kisten zu sehen, die von Trägern an Bord gebracht worden waren.
    »Schauen Sie mal rechts von dem Unterstand«, sagte Max.
    Valkrys entdeckte ein hölzernes Dach rechts vor dem Gebäude mit der Goldkuppel. Einige Leute hatten dort Schutz vor dem Regen gesucht. Einer davon, eine beeindruckende Erscheinung mit schwarzem Ledermantel, kam ihr ziemlich bekannt vor.
    »Sie haben Augen wie ein Luchs«, sagte sie. »Das ist er. Humboldt, wie er leibt und lebt. Aber warten Sie mal, was ist denn das?« Sie justierte die Schärfe. »Ein blondes Mädchen und ein Junge. Nicht viel älter als fünfzehn oder sechzehn. Das ist ja der reinste Kindergarten!« Sie blickte grimmig. »Was hat Humboldt sich nur dabei gedacht?« Sie presste die Lippen aufeinander. »Eine dunkelhäutige Frau und ein anderer Mann scheinen auch noch dazuzugehören. Ganz eindeutig keine Indianer.«
    »Ein anderer Mann? Lassen Sie mal sehen.« Max griff zum Fernglas. Wie gebannt starrte er nach unten, dann stieß er aus: »Teufel auch, das ist Harry!«
    »Das also ist Harry Boswell. Dann haben wir unseren Mann ja gefunden.«
    Max lachte auf. »Dieser zähe Hund. Er hat also doch überlebt. Na ja, wie ich immer sage: Unkraut vergeht nicht.«
    »Sie bewegen sich nicht wie Gefangene«, sagte Valkrys. »Anscheinend haben wir uns geirrt. Sehen Sie mal, der kleine Mann neben Humboldt. Für was halten Sie den?«
    Max spähte durch das Glas.
    »Dem Schmuck und der prächtigen Aufmachung nach zu urteilen, ein ganz hohes Tier. Ein Fürst oder König oder so. Er hat eine Menge Diener und Wachen dabei.«
    Die Söldnerin nickte. »Humboldt benimmt sich, als wäre das ein alter Freund von ihm. Ich werde daraus nicht schlau. Haben Sie eine Idee, was die da machen?«
    »Sieht aus, als würden sie Vorbereitungen für eine Reise treffen«, sagte Max. »Wobei sie sicher nicht mehr heute starten werden. Sehen Sie sich mal das Wetter an.«
    Valkrys hob den Blick. Das Gewitter war

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