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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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abkürzen, indem ich Ihrer Bitte nachkomme und Ihnen meinen Assistenten Heron schicke. Sollten die Tests erfolgreich verlaufen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Einblick in Ihre Erkenntnisse gewähren würden. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und einen erfolgreichen Probelauf. Bitte seien Sie vorsichtig, und bringen Sie sich und Ihre Freunde nicht in Gefahr.
    Mit besten Grüßen, Nikola Tesla .«
    Humboldt lächelte. »Ist das nicht fantastisch? Er hat uns Heron geschickt, damit wir endlich mit unseren Tests beginnen können. Das ist wahrer Erfindergeist.«
    Sie umringten den Eisenmann und strichen mit ihren Händen über seine kühle Oberfläche. Er fühlte sich ganz glatt und kalt an. Maus versuchte, einen der Arme anzuheben, aber es gelang nicht. Die Teile saßen wie festgeschraubt.
    Â»Scheint kaputt zu sein« sagte er. »Hoffentlich hat er beim Transport keenen Schaden abbekommen.«
    Â»Wir müssen ihn erst einschalten«, sagte Humboldt. »Wartet mal, hier muss doch eine Betriebsanleitung herumliegen. Ah, da ist sie ja. Oskar, siehst du mal nach, ob da etwas über einen Startknopf steht?«
    Oskar blätterte das Handbuch durch. Es sah schrecklich kompliziert aus, mit einer Menge Diagramme und Schaltskizzen. Im Inhaltsverzeichnis wurde er fündig.
    Â»Hier«, sagte er. »Stimmt, es gibt tatsächlich einen Schalter. Er muss sich irgendwo am Hinterkopf befinden. Dort, wo der Kopf in den Hals übergeht.«
    Â»Ich glaube, ich habe ihn«, sagte Humboldt.
    Ein leises Summen ertönte. Die Augen des Roboters flammten auf, dann trat er ein paar Schritte vor, ließ seinen Kopf kreisen und hob einen Arm. Ein Rattern und Knirschen drang aus seinem quadratischen Kopf.
    Als sie nicht reagierten, wiederholte Heron die Geräusche. Oskar und Charlotte warfen sich fragende Blicke zu. Es klang irgendwie wie Worte, aber sie verstanden sie nicht.
    Â»Meint ihr, er hat zu uns gesprochen?«, fragte Bert.
    Â»Keine Ahnung«, sagte Oskar. »Wartet mal, hier in der Anleitung stand etwas über Lautäußerungen.«
    Â»Gib mal her«, sagte Charlotte und riss ihm das Buch aus den Händen. »Da haben wir es ja, hier ist eine Liste.« Sie fuhr mit dem Finger über die Buchstaben. »Enzyklopädie der Lautäußerungen«, sagte sie. »Ein komplettes Verzeichnis von Herons Vokabular. Was hat er eben gesagt? Es klang wie Ratter, Ratter, Quietsch, Quietsch. Mal sehen, ob ich was finde.« Sie suchte eine Weile, dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. »Ich glaube, er hat Hallo gesagt.«
    Oskar kniete sich auf den Boden und streckte seine Hand aus. »Hallo, Heron, ich begrüße dich. Wie geht es dir?«
    Der Roboter ignorierte die angebotene Hand und ratterte wieder los. Es klang wie eine Registrierkasse.
    Â»Er hat ›Es geht mir gut‹ gesagt«, sagte Charlotte und grinste. »Ist das nicht fantastisch? Er kann sprechen.«
    Â»Eine ziemlich umständliche Art der Kommunikation«, sagte Humboldt. »Mag sein, dass Tesla die Laute auswendig beherrscht, für uns ist das zu kompliziert. Wir brauchen eine direktere Form der Verständigung.« Er legte den Zeigefinger auf seine Lippen und umrundete Heron mit nachdenklichem Blick. »Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn man das nicht etwas vereinfachen könnte. Ich frage mich …«
    Â»Das Linguaphon«, stieß Lena aus.
    Â»Genau«, erwiderte der Forscher. »Wenn es mit Wilma geklappt hat, müsste es bei Heron auch funktionieren. Ich werde Pfefferkorn fragen, ob er die Übersetzungsspule anpasst. Bert, hol die Kutsche. Wir müssen zurück in die Stadt.«

11
    Ein Tag später, Samstag, 12.   Juni 1895 …
    M ein Name ist Heron … vollautomatische Automateneinheit vom Typ T-301 … mein Erbauer ist Nikola Tesla … ich wurde am sechsundzwanzigsten März achtzehnhundertzweiundneunzig in Betrieb genommen … meine eingetragene Patentnummer lautet … «
    Â»Danke, Heron, ich glaube, das genügt.« Humboldt klopfte auf das Gehäuse und brachte den Blechmann zum Verstummen.
    Â»Nun, habe ich euch zu viel versprochen?«
    Â»Junge, der redet ja wie ein Wasserfall.« Oskar entdeckte einen kleinen schwarzen Kasten, der zwischen den Schulterblättern des Roboters angebracht worden war.
    Humboldt strich mit den Fingern darüber. »Pfefferkorn hat unserem kleinen

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