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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Freund ein eigenes Linguaphon verpasst. War nicht ganz einfach, die Signale der Sprachspule umzuleiten, aber nach ein paar Stunden Lötarbeit konnte er eine Verbindung herstellen. Heron ist jetzt in der Lage zu sprechen. Ob das ein Vorteil ist, muss sich allerdings erst noch erweisen. Er ist ein ziemliches Plappermaul.«
    Â»Ob Tesla mit den Modifikationen einverstanden sein wird?«, fragte Charlotte.
    Der Forscher zuckte die Schultern. »Wenn nicht, lässt sich der Kasten leicht wieder entfernen. Es sind nur ein paar Handgriffe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er begeistert sein wird. So, nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Ihr wollt doch bestimmt wissen, was in der Waldhütte ist, oder?«
    Oskars Herz machte einen Freudensprung. Er griff nach Charlottes Hand und drückte sie. »Aber klar«, sagte er. »Wann geht’s los?«
    Â»Sobald ihr bereit seid. Pfefferkorn wird nachher zu uns stoßen und die letzten Vorbereitungen treffen. Ich dachte, wir gehen durch den Wald. Zu Fuß dauert es zwar ein bisschen länger, aber dafür müssen wir Heron nicht wieder auf das Fuhrwerk wuchten.«
    Â»Wartet auf mich. Ich ziehe mir nur schnell festere Schuhe an.« Charlotte drehte sich auf dem Absatz um und rannte Richtung Haus.
    Eliza stand etwas abseits und bedachte Heron mit einem finsteren Blick. Die Gefährtin des Forschers war bisher auffallend still gewesen. Man musste kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass sie den mechanischen Mann nicht mochte. Sie hatte ihn schon damals nicht gemocht, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatten.
    Da sein Vater noch einige Feinabstimmungen am Linguaphon vornahm, nutzte Oskar die Gelegenheit und ging zu ihr hinüber.
    Â»Hallo, Eliza«, sagte er. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Â»Warum fragst du?«
    Â»Na, du warst so ruhig in letzter Zeit. Du scheinst dich als Einzige nicht zu freuen, dass wir Familienzuwachs bekommen haben.«
    Sie lächelte schwach. »Sieht man mir das an? Offenbar bin ich sehr leicht zu durchschauen. Dagegen muss ich dringend etwas unternehmen.«
    Â»Aber was hast du gegen Heron? Er scheint doch völlig harmlos zu sein. Hast du Angst, er könnte uns etwas antun?«
    Â»Das ist es nicht«, erwiderte sie leise. »Ich kann es selbst nicht erklären, aber es geht ein unbestimmbares Gefühl der Bedrohung von ihm aus. Nicht von ihm selbst, wohlgemerkt, sondern von dem, was er bewirken könnte.«
    Â»Das verstehe ich nicht …«
    Elizas Lächeln wurde breiter. »Tröste dich, ich verstehe es ja selbst nicht. Aber mach dir keine Sorgen. Was immer es ist, es liegt noch in weiter Zukunft.«
    Oskar runzelte die Stirn. Eliza hatte schon oft ein Gefühl gehabt und es hatte sich fast immer als richtig herausgestellt. Sie besaß die Fähigkeit, Dinge zu sehen, die in weiter Ferne lagen, Dinge aus der Vergangenheit, aber auch aus der Zukunft.
    Â»Soll ich mit Vater darüber sprechen?«
    Eliza schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Wahrscheinlich irre ich mich nur.«
    Eliza drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann Richtung Küche. In diesem Moment kam Charlotte aus dem Haus gerannt. Sie hatte festes Schuhwerk angezogen und ihre Augen leuchteten vor Aufregung. »Ich bin fertig«, rief sie. »Kann’s losgehen?«
    Wilma lief direkt neben Heron. Die beiden waren nicht besonders schnell und gaben ein seltsames Gespann ab. Oskar folgte ihnen in kurzem Abstand und konnte ihr Gespräch mitanhören.
    Â»Seltsame Kreatur mit drei Zehen … wie ist deine Typenbezeichnung?«
    Â»Typenbezeichnung? Ich … Wilma.«
    Â»Selbstbewegliche Bodeneinheit Wilma, wer ist dein Erbauer?«
    Â»â€¦Â kein Erbauer. Geschlüpft … aus Ei. … Vogel.«
    Â»Du kannst fliegen?«
    Â»Nein.«
    Â»Dann … kein Vogel.«
    Wilma spreizte ihre Stummelflügel und wedelte aufgeregt damit in der Luft herum. »Schnabel, Federn, Flügel … Vogel!«
    Â»Kein Vogel.«
    Â»Doch … Vogel.« Wilmas Sprünge bekamen etwas Verzweifeltes. Oskar musste grinsen. Wilma war völlig aus dem Häuschen. Immer noch versuchte sie, den Roboter zu überzeugen, dass sie ein Vogel war, doch Heron blieb stur. Aus seinen mechanischen Eingeweiden drangen missbilligende Laute.
    Â»Begründung unzureichend … Vogel = fliegen … Definition eindeutig.«
    Â»Er hat noch nicht gelernt, dass

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