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Chronos

Titel: Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charles Wilson
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des Simmons-Hauses ab.
    Der Wagen fuhr schnell.
    Tom wandte sich ebenso zu ihm um wie der Eindringling. Die Scheinwerfer waren blendend hell. Tom nutzte die Gelegenheit, um sich nach links in den Graben neben der Straße zu werfen. Er hob den Kopf über den Rand und sah, wie der Eindringling in seine Richtung humpelte, während der Wagen zuerst auszuweichen schien ... Dann schlingerten Reifen kreischend über Asphalt, der Wagen beschrieb einen Bogen, und der Eindringling stand gebannt im grellen Schein der Wagenscheinwerfer wie ein Bruchstück aus einem Traum, regungslos, bis der Aufprall ihn wie einen fremdartigen Vogel in die Luft schleuderte.
    Normalerweise hätte die Rüstung Billy vor den Folgen der Kollision bewahrt – zumindest zum großen Teil. Vielleicht hatte sie ihn auch tatsächlich beschützt. Der Zusammenstoß hatte ihn nicht getötet. Nicht ganz.
    Aber er war zerbrochen. Innerlich zerbrochen. Die Rüstung war zerbrochen und der Körper.
    Blut sickerte an den aufgeplatzten Scharnieren aus seiner Rüstung. Die Drüse im Deckflügel war zerquetscht worden, der letzte Rest des Stimulans strömte nutzlos aus. Billy war nur noch Billy.
    Trotzdem erhob er sich.
    Und er spürte dabei, wie sich die Rippen in seiner Brust verschoben.
    Er wandte sich zum Haus um. Er ignorierte Tom Winter, ignorierte das Rotieren des nächtlichen Sternenhimmels und versuchte auch, seine Schmerzen zu ignorieren. Er konnte sich kein anderes Ziel denken als den Tunnel, den er verwechselt hatte mit Flucht oder Heimkehr.
    Er lief durch die offene Haustür, dieses helle rechteckige Lichtfeld. Diese Tür, hinter der eine Tür lag, die wiederum eine Tür in der Zeit darstellte. Das war alles, was er sich jemals gewünscht hatte, eine Auflösung seines Lebens, einen Weg nach Hause. Er stellte es sich als Straße vor, malte es sich im Geiste mit plötzlicher Klarheit aus. Eine staubige Straße, die sich in trockene, weit entfernte Berge unter einem klaren blauen Himmel schlängelt.
    Sanktuarium. Eine Tür zu seiner eigenen Zerstörung.
    Billy schälte die zerbrochenen Reste seiner Rüstung von seinem Körper und betrat das Haus.
    Entgegen aller Vernunft und Berechnung holte Tom seine Waffe und folgte dem Eindringling ins Haus.
    Konfrontiert mit der Aufforderung, seine Handlungsweise zu rechtfertigen, hätte er vielleicht geantwortet, der Eindringling hätte noch immer die Möglichkeit gehabt zu fliehen, durch den Tunnel nach Manhattan zu verschwinden, sich zu erholen und seine Rüstung zu reparieren. Die Vorstellung, dass die Ereignisse, die er soeben miterlebt hatte, nicht das Ende sein könnten, war ein zu schmerzvoller Gedanke. Daher erhob er sich und folgte dem Eindringling, trotz der erdrückenden Schmerzen seines eigenen verbrannten Fleisches, ins Haus. Doug Archer und Joyce und Catherine kamen um die Hausecke, als er gerade zur Tür ging. Sie riefen ihm zu, er solle stehen bleiben, aber er hörte kaum ihre Stimmen. Sie verstanden ihn nicht. Sie hatten den Höhepunkt versäumt.
    Das Haus war voll grauen, unangenehmen Rauchs, doch die kybernetischen Helfer hatten alle Brände gelöscht. Ben Collier lag blutend und starr auf den Treppenstufen. Tom nahm diese Tatsache zur Kenntnis, schob sie jedoch beiseite. Das war etwas, womit man sich später beschäftigen musste.
    Ihm war schwindelig, als er die Treppe hinuntereilte. Er hatte Schmerzen, aber diese Schmerzen gehörten irgendwie nicht zu ihm. Er machte sich Sorgen wegen eines möglichen Schocks. Wahrscheinlich stand er sogar unter Schock. Was immer das bedeutete oder später bedeuten könnte. Im Augenblick war es gleichgültig. Er zwang sich weiterzugehen.
    Er stieß nach einigen Metern im Tunnel auf den Eindringling.
    Der Eindringling war an der kahlen weißen Wandung zusammengebrochen – wahrscheinlich zum letzten Mal, dachte Tom. Er war ohne Rüstung, waffenlos, nackt, verwundet. Tom spürte, wie seine eigenen Finger sich öffneten, hörte das Klappern seiner Waffe, als sie zu Boden fiel. Der Eindringling schaute nicht auf.
    Tom streckte eine Hand aus, um sich abzustützen, aber die Wand war zu glatt. Er verlor das Gleichgewicht und setzte sich unsanft hin.
    Jetzt sitzen wir beide hier unten, dachte Tom.
    Er befand sich am Rand der Bewusstlosigkeit. Die Schmerzen waren sehr schlimm. Er schenkte seiner linken Seite einen weiteren kurzen Blick. Seine Benommenheit verlieh ihm ein wenig Objektivität. Versengtes Fleisch, dachte er. Er hatte seinen Körper noch nie zuvor als

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