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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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vom Präsidenten der CIA erteilten Lizenz zum Töten eine klare Aussage.
    Rockefeller befragt Bissell:
F: Jeder Mord oder Mordversuch hätte also eines Plazets von ganz oben bedurft?
A: So ist es.
F: Vom Präsidenten?
A: So ist es.
    258 »wie von Sinnen« : Houston gegenüber dem Historiker Thomas Powers: »Kennedy war verrückt«, so Houston. »Er war wie von Sinnen. (…) Er war nicht wütend über das Mordkomplott, sondern über unsere Verbindung zur Mafia.« Powers, »Inside the Department of Dirty Tricks«, in: Atlantic Monthly , August 1979.
    258 »nach meiner Überzeugung besteht überhaupt kein Zweifel« : Helms im Gespräch mit dem Autor. Zusammen mit Bissells Aussage und den überwältigenden Indizienbeweisen ist dies die abschließende Antwort auf die Frage nach der Autorisierung durch John F. Kennedy. Das Gegenargument war immer, dass Kennedy niemals so etwas getan hätte, und dieses Argument ist mittlerweile sehr fadenscheinig.
    »warum sollten die anderen dann nicht unsere eigenen umbringen?« : Heute, wo die CIA wieder mit gezielten Tötungen arbeitet, lohnt es, den vollständigen Zusammenhang zu zitieren, in dem Helms’ Bemerkung steht. »Wir wollen«, so Helms im Jahr 1978, »die Theologie und die Moral all jener Menschen, die nur das Beste wollen, einen Augenblick beiseitelassen. Wenn man also davon mal absieht, dann stößt man prompt auf die Tatsache, dass jeder, der jemanden anheuert, um jemand anderen zu ermorden, sofort erpressbar wird, und das gilt für Einzelpersonen ebenso wie für Regierungen. Kurz, solche Sachen kommen zwangsläufig ans Licht. Dies ist der zwingendste Grund dafür, dass man sich nicht auf so was einlassen sollte. Aber es gibt noch ein zusätzliches Argument. Wenn man sich darauf einlässt, führende ausländische Politiker auszuschalten, und das wird von Regierungen häufiger in Erwägung gezogen, als man wahrhaben möchte, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, wer als Nächster drankommt. (…) Wenn wir die führenden Politiker eines anderen Landes umbringen. Warum sollten die anderen dann nicht auch unsere umbringen?« Nach dem 22.November 1963, dem Tag des Attentats auf John F. Kennedy, ging Helms diese Frage noch häufiger durch den Kopf. Helms-Interview mit David Frost, 1978; die vollständige Fassung ist abgedruckt in: Studies in Intelligence , September 1993, CIA/CSI.
    259 »die CIA war am Boden« und »ihre Moral war ganz schön angeknackst« : McCone, Zeitzeugenaussage, 19.August 1970, LBJL. McCone erzählte von seiner ersten Begegnung mit Präsident Kennedy, als ihm der Posten des CIA-Direktors angeboten wurde: »[JFK sagte]: ›Es gibt neben Allen Dulles nur vier Leute, die von unserer Diskussion wissen: Bob McNamara und sein Stellvertreter Roswell Gilpatric sowie Dean Rusk und Senator Clinton Anderson [Vorsitzender des Senatsausschusses zur Atomenergie].‹ Und außerdem: ›Ich will nicht, dass noch jemand davon erfährt, denn wenn diese liberalen Mistkerle, die hier im Kellergeschoss arbeiten, hören, dass ich mit Ihnen darüber rede, dann machen die Sie fertig, noch bevor ich Ihre Ernennung durchkriege.‹« McCone, Zeitzeugenaussage, 21.April 1988, Institute of International Studies, University of California, Berkeley/CA.
    »Dauerkandidaten für Unfälle (…) Alkoholabhängige« : (…) » die Moral der Truppe … wieder aufzurichten . Lyman B. Kirkpatrick jr., »Report of the Task Force on Personnel Management in CIA«, 26.Juli 1962, CIA/CREST; Kirkpatrick, handschriftliche Notizen aus der mit diesem Bericht befassten Sitzung des Exekutivausschusses vom 6.August 1962, CIA/CREST.
    1300 kubanische Flüchtlinge : Harvey an Lansdale, 24.Mai 1962, CIA/DDRS.
    259 »über 45 Männer verfügen« : Lansdale an die (erweiterte) Sondergruppe, 5.Juli 1962, FRUS, Bd. X.
    260 »dass solche Aktionen in Gang kommen« : Lansdale an Harvey, 6.August 1962, FRUS, Bd. X.
    Kapitel 18
    261 ging John F. Kennedy hinüber ins Oval Office : Sofern nicht anders angegeben, stammen die wörtlichen Zitate in diesem Kapitel aus den unlängst angefertigten Tonbandabschriften der Kennedy-Ära im Weißen Haus. Aus den Tonbändern sowie McCones vor kurzem freigegebenen Aktenvermerken und mehr als 1000 Seiten CIA-interner Akten ergibt sich ein lebendiges Mosaik des CIA-Alltags im Sommer und Herbst 1962. Die zwischen 30.Juli und 28.Oktober 1962 angefertigten Tonbandmitschnitte des Weißen Hauses sind gesammelt in: Timothy Naftali, Philip Zelikow und Ernest May (Hg.), The Presidential

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