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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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Kennedy-C.I.A. Plot Returns to Haunt Clinton«, in: The New York Times , 30.Oktober 1994. Der Artikel behandelt den Streit um die Freigabe der die verdeckte Operation betreffenden Regierungsakten. Im Jahr 2005 veröffentlichte das Außenministerium in FRUS, 1964–1968, Bd. XXXII, folgende »Anmerkungen der Herausgeber«: »Auch in der Zeit der Johnson-Administration folgte die US-Regierung der Politik der Kennedy-Administration, indem sie gemeinsam mit der britischen Regierung in den Jahren, als Britisch-Guyana auf die volle Unabhängigkeit zusteuerte, in dieser mit begrenzter Selbstverwaltung ausgestatteten Kolonie die führenden Politiker und politischen Organisationen, die auf der Seite des Westens standen, ermutigte und unterstützte. Die Sondergruppe bzw. der 303-Ausschuss bewilligten zwischen 1962 und 1968 annähernd 2,08 Millionen Dollar für verdeckte Aktionen in dem Land. Zur US-Politik gehörte die Geheimopposition gegen Cheddi Jagan, damals der marxismus-freundliche politische Führer der indisch-stämmigen Bevölkerung Britisch-Guyanas. Ein Teil der von der Sondergruppe bzw. dem 303-Ausschuss für geheime Aktionsprogramme bewilligten Gelder wurde zwischen November 1962 und Juni 1963 dazu benutzt, die Wahlchancen jener politischen Parteien zu verbessern, die in Opposition zu der von Jagans People’s Progressive Party gebildeten Regierung standen. Mit Erfolg brachte die US-Regierung die Briten so weit, dass sie in dem Land ein Verhältniswahlsystem erzwangen (das die Jagan-feindlichen Kräfte begünstigte) und den Unabhängigkeitstermin zu verschieben, bis die Jagan-Gegner genügend gestärkt waren.«
    Weiter heißt es in der Anmerkung: »Über die Central Intelligence Agency versorgten die Vereinigten Staaten die Oppositionsparteien von Forbes Burnham und Peter D’Aguiar, die sich damals auf die Parlamentswahlen von 1964 vorbereiteten, sowohl mit Geld als auch mit Wahlkampf-Knowhow. Geheimgelder und technische Hilfe der US-Regierung galten der Weichenstellung bei der Registrierung von Wählern, die aller Wahrscheinlichkeit nach gegen Jagan stimmen würden. Anhänger Burnhams und D’Aguiars wurden in großer Zahl registriert, und mit ihrer Hilfe gewann eine Anti-Jagan-Koalition die Wahl. Von der Sondergruppe bzw. dem 303-Ausschuss bewilligte Gelder wurden dann zwischen Juli 1963 und April 1964 erneut für den Generalstreik von 1964 in Britisch-Guyana eingesetzt. Als es damals beim Arbeitskampf zwischen Anhängern Jagans und Burnhams auf den Zuckerplantagen zu Auseinandersetzungen kam, forderten USA und britische Regierung die Regierung Burnham dringend auf, nicht mit Gewalt zu antworten, sondern auf eine Vermittlungslösung des Konflikts hinzuarbeiten. Zur selben Zeit boten die Vereinigten Staaten Teilen der Anti-Jagan-Kräfte eine Schulung an, damit sie sich gegen Angriffe verteidigen konnten und ihre Moral gestärkt würde.
    Nach Beendigung des Generalstreiks wurden die vom 303-Ausschuss bewilligten Gelder als Hilfe bei der Wahl einer Koalition aus Burnhams People’s National Congress und D’Aguiars United Force eingesetzt. Auch nachdem Burnham im Dezember 1963 zum Premierminister gewählt worden war, stellte die US-Regierung, auch jetzt wieder über Kanäle der CIA, Burnham ebenso wie D’Aguiar und deren Parteien erhebliche Geldmittel zur Verfügung. In den Jahren 1967 und 1968 flossen die vom 303-Ausschuss bewilligten Finanzhilfen in die Unterstützung der Koalition beider Politiker bei den Dezemberwahlen von 1968. Als die US-Regierung erfuhr, dass Burnham versuchte, seine Macht mit Hilfe gefälschter Briefwahlzettel zu sichern, riet sie ihm von einem solchen Vorgehen ab, ohne jedoch Anstalten zu treffen, ihn daran zu hindern.«
    265 »die gefährlichste Gegend der Welt« : Aktennotiz über die Unterredung am 30.Juni 1963 auf Birch Grove (Sussex) mit dem Titel »Subject: British Guiana«. Gesprächsteilnehmer waren neben Präsident Kennedy: Premierminister Harold Macmillan, Lord Home und Sir David Ormsby-Gore auf englischer und Dean Rusk, Botschafter David Bruce sowie McGeorge Bundy auf amerikanischer Seite. FRUS, Bd. XII.
    266 »sämtliche schmutzigen Tricks« : Naftali, Zelikow und May, The Presidential Recordings . Etwas später am selben Tag las der Präsident den Wortlaut der Doktrin vor, ein klassisches Beispiel für geostrategisches Kauderwelsch: Im Interesse der Sicherheit der Vereinigten Staaten versuchen, die Führung vor Ort durch einheimische Politiker zu ersetzen, die zugänglicher

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