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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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– mag vielen heutigen Amerikanern vertraut klingen. Natürlich gab es in den Berichten der Agency tendenziöse Verzerrungen, und die blieben nicht unbemerkt. Im Sommer 1967 ging es um die Frage, ob Thieu oder Ky der neue Präsident Südvietnams werden sollte. Die letzte Entscheidung lag bei der militärischen Führungsspitze Südvietnams. Die CIA behauptete, die Kommandeure würden Ky wählen. Die Beamten des Außenministeriums in Saigon, unter ihnen John Negroponte, der künftige große Mann im Zentralen Nachrichtendienst, waren sicher, dass es Thieu sein werde. »John erzählte mir später, der letzte Bericht der CIA – der immer noch auf Ky setzte – sei entstanden, unmittelbar bevor sich Botschafter Lodge mit dem Oberkommando traf, wo er erfuhr, dass man sich für Thieu entscheiden werde«, erinnerte sich Robert Oakley vom Außenministerium. »Die CIA unterhielt lange Zeit sehr enge Beziehungen zu Ky; deshalb waren sie für ihn voreingenommen, was ohne Frage auf ihren Bericht abfärbte.« Oakley, Zeitzeugenaussage, FAOH.
    361 Am 19.September erklärte McNamara dem Präsidenten am Telefon : LBJ Tapes, 19.September 1966, Abschrift in FRUS, Bd. IV.
    362 »Ihr Typen müsst die Sache schlicht und einfach fallen lassen«, erklärte Komer Carver : Carvers Äußerungen und die Korrespondenz zwischen Helms und Carver findet man in einer vollständigen Sammlung von freigegebenen Telegrammen, die zwischen der CIA-Zentrale und dem Saigoner Büro ausgetauscht wurden und in denen die Kontroverse um die Gefechtsaufstellung Thema ist, zu der es im September 1967 kam, CIA/CREST.
    »Wir glauben, dass der Vormarsch der Kommunisten« : NIE 53–63, zitiert in Harold P. Ford, »Why CIA Analysts Were So Doubtful About Vietnam«, in: Studies in Intelligence , 1997, CIA/CSI.
    363 »zwingenden Schluss« : John Huizenga, »Implications of an Unfavorable Outcome in Vietnam«, 11.September 1967, CIA/CREST, mit Helms’ ausführlicher Stellungnahme, freigegeben 2004. Huizenga war Leiter des Mitarbeiterstabs im CIA-Büro für Nationale Lageeinschätzungen und später der Direktor des Büros.
    Kapitel 26
    365 »dass die CIA ihre Finger« : »Problem of Exposé of CIA Clandestine Youth and Student Activities«, ohne Datum, aber Februar 1967, CIA/FOIA.
    »überließ es LBJ mir, die angekohlten Kastanien der Agency aus dem Feuer zu holen« : Richard Helms in Zusammenarbeit mit William Hood, A Look over My Shoulder: A Life in the Central Intelligence Agency , Random House, New York 2003, S.345. Eine Aktennotiz vom 19.Mai 1966 von Helms an Moyers im Weißen Haus mit Einzelheiten über das persönliche und berufliche Leben von Redakteuren und Reportern der Zeitschrift Ramparts unterliegt seit dem 13.November 2006 nicht mehr der Geheimhaltung. Solche Berichte dürften einen Verstoß gegen die Satzung der CIA dargestellt haben.
    366 Seit 1961 hatte Außenminister Dean Rusk warnend darauf hingewiesen : Rusk hatte in einem Memorandum vom 9.Dezember 1961 die Sondergruppe aufgefordert, sich mit den folgenden Problemen zu beschäftigen: »1. Die CIA unterstützt gewisse private Organisationen bildungsfördernder oder philanthropischer Natur. 2. Über diese geheimen Finanzierungen wird sowohl hier bei uns als auch im Ausland viel geklatscht oder geredet. 3. Die geheimen Finanzierungen lenken Verdacht auf die betroffenen Organisationen und versperren ihnen unter Umständen sogar den Zutritt zu bestimmten Ländern. 4. Die geheimen Finanzierungen bedeuten eine Abschreckung für Finanzierungen aus anderen Quellen, die nicht mit CIA-spezifischen Aktivitäten oder Zielen in Verbindung gebracht werden wollen. 5. In den meisten Fällen besteht gar keine Notwendigkeit, zu verbergen, dass die Geldmittel von der US-Regierung kommen. 6. Es sollte jede Anstrengung unternommen werden, die geheime in eine offene Unterstützung zu überführen. (…) 7. Was lässt sich hier tun im Blick auf Organisationen wie (a) Asia Foundation, (b) afrikanische Studentenaktivitäten und (c) eventuelle weitere?« FRUS, Bd. XXV.
    Der 303-Ausschuss, der am 21.Juni 1968 zusammenkam, um das Problem hinsichtlich der Asia Foundation zu behandeln, stellte fest, dass »niemand genau voraussagen kann, was für Bundesmittel, falls überhaupt welche, zur Verfügung zu stellen sind«, um die finanzielle Unterstützung durch die CIA zu ersetzen. Dennoch »waren dank des Summens der Klimaanlage im Lagebesprechungsraum des Weißen Hauses etwaige tiefe Seufzer im sehnsüchtigen Gedenken an Zeiten

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