CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
1972 wirkte er an den Verhandlungen vor und während der Pariser Friedensgespräche mit. Nixon bewunderte ihn, seit Walters mitgeholfen hatte, ihn während eines Besuchs in Caracas im Jahr 1958 vor einer aufgebrachten Menge in Sicherheit zu bringen.
427 »Dick, sind Sie noch wach?« : Richard Helms in Zusammenarbeit mit William Hood, A Look over My Shoulder: A Life in the Central Intelligence Agency , Random House, New York 2003, S.3–5.
427 » Wir werden jede Menge Ärger kriegen« : Colby, zitiert in Strober und Strober, Nixon: An Oral History , S.312.
428 »Es gab keinen Ort auf der Welt, wo wir nicht Geld hinschaffen konnten« : Helms im Interview mit Stanley I. Kutler, 14.Juli 1988, Wisconsin Historical Archives, Kasten 15, Mappe 16, zitiert mit freundlicher Genehmigung von Professor Kutler. In diesem Interview erinnerte sich Helms an ein Gespräch, das deutlich macht, wie nahe sein neuer Stellvertreter daran war, der Forderung nach der Bereitstellung von Schweigegeld nachzugeben. Vor seinem dritten und letzten Treffen mit Dean im Weißen Haus wandte sich Vernon Walters an Helms und sagte: »Hören Sie mal, angenommen, ich gebe nach: Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ich entlassen werde oder dass ich zurücktreten muss.« Walters verstand die Lage nicht, hatte keinen Begriff davon, dass die Agency in höchster Gefahr schwebte. »Er war seit sechs Wochen bei uns. Er kapierte nicht, was vorging«, erklärte Helms. »Er wusste wahrscheinlich nicht einmal, dass die Agency über Reptilienfonds verfügte.«
Helms’ Biograph, Thomas Powers, schrieb Ende der siebziger Jahre, »die Rolle der CIA bei Watergate« werde »für alle Zeit umstritten bleiben«. Der führende Chronist der Watergate-Affäre, Stanley Kutler, schrieb Anfang der neunziger Jahre, die Rolle der CIA scheine »im Dunkeln bleiben zu müssen«. Mittlerweile liegen die Vorgänge klarer zutage. Die Beauftragung von sechs ehemaligen CIA-Mitarbeitern zum Watergate-Einbruch gehörte zu den unter der Regierung Nixon üblichen Geheimoperationen, die vom Weißen Haus ausgingen. Nixon versuchte, das FBI durch die CIA in Schach zu halten. Damit hatte er Erfolg, allerdings nur kurz. Helms und Walters fügten sich mindestens sechzehn Tage lang der Anweisung des Präsidenten, die Vertuschungsaktion mitzutragen. Hätte Helms alles aufs Spiel gesetzt, hätte die Vertuschung funktionieren können. Sie scheiterte, weil ihm die CIA wichtiger war als der Präsident.
429 Am 9.November schlug Kissinger vor, Helms durch James Schlesinger zu ersetzen : FRUS Intelligence, Bd. II, Dokument 284, redaktionelle Anmerkung. »Sehr gute Idee« : 10.November 1972, Eintrag in The Haldeman Diaries: Inside the Nixon White House, The Complete Multimedia Edition , CD-ROM, Sony Electronic Publishing, 1994.
»den Auslandsdienst zu zertrümmern« : White House Tapes, Gespräch zwischen Nixon und Kissinger, Oval Office, 13.November 1972, National Archives.
430 »das Ministerium in Stücke zu reißen« : 21.November 1972, Eintrag in The Haldeman Diaries .
»Schauen Sie, Herr Präsident« : Interview Kutlers mit Helms.
»eine Verschwörung der CIA (…), Sie aus dem Amt zu treiben?« : Abschrift eines Interviews von Frank Gannon mit Nixon, Walter J. Brown Media Archives, University of Georgia, online zugänglich unter http://www.libs.uga.edu/ media/collections/nixon. Gannon interviewte Nixon 1983 neun Tage lang; die vollständigen Abschriften wurden 2002 veröffentlicht.
431 »der wirklich und wahrhaftig den Stempel R.N. trug« : Kutlers Interview mit Helms.
» Die beschäftigen 40 000 Leute mit Zeitunglesen«: John L. Helgerson, Getting to Know the President : CIA Briefings of Presidential Candidates , 1952 – 1992 , Center for the Study of Intelligence, CIA, Washington/D. C. 1995. Nixon hatte die tatsächliche Zahl der Mitarbeiter in der Zentrale mehr als verdoppelt.
»Die Verantwortung muss bei Schlesinger liegen« : White House Tapes, Oval Office, 27.Dezember 1972. In seiner auf Band aufgezeichneten Stellungnahme betonte Nixon »die Notwendigkeit, bei den führenden Nachrichtendienstlern in der CIA selbst sowohl die Qualität zu verbessern als auch die Quantität zu verringern. Wie das Außenministerium ist auch die CIA eine liberale Verwaltungseinrichtung. Ich möchte dort die Belegschaft um mindestens die Hälfte verkleinert sehen – nein, mindestens um fünfunddreißig bis vierzig Prozent –, und ich will eine eindeutige Verbesserung, was die Haltung der
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