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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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Kreisen der Ostküste besetzt ist, statt mit der Art von Leuten, wie man sie im Militär und beim FBI findet. Ich möchte, dass augenblicklich untersucht wird, wie viele Leute in der CIA aufgrund einer präsidialen Verfügung entlassen werden könnten. (…) Ich möchte, dass man sofort damit beginnt, durch [den Leiter der Finanzbehörde Caspar] Weinberger die Mannschaftsstärke in den oberen Rängen der CIA um 50 Prozent zu reduzieren. Dieser Personalabbau sollte bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, sodass wir dann dafür sorgen können, dass ein paar bessere Leute in die Organisation kommen. Der Personalabbau muss natürlich ausschließlich mit der Notwendigkeit von Haushaltseinsparungen begründet werden, aber Sie beide kennen den wahren Grund, und ich möchte, dass etwas geschieht, damit wir mit dem Problem fertig werden.«
    423 »die Maschinerie der verdeckten Aktion nach Belieben an- und auszuschalten« : Aussage Phillips, Church-Ausschuss.
    Kapitel 30
    424 Nixon (…) hatte das Weiße Haus und Camp David mit modernsten sprechaktivierten Mikrofonen ausgestattet : Zwischen dem 16.Februar 1971 und dem 12.Juli 1973 zeichnete Nixon mit Hilfe versteckter stimmaktivierter Mikrofone im Weißen Haus und in Camp David heimlich über 3 700 Stunden seiner Treffen und Gespräche auf. Zum Teil tat er das, um sich Belege zu verschaffen, die er gegen die mit Sicherheit zu erwartenden Memoiren Henry Kissingers ins Feld führen konnte.
    Die Verantwortung für die Entscheidung, Mitarbeiter des Weißen Hauses abzuhören, um undichten Stellen auf die Spur zu kommen, schob Nixon Kissinger zu. »Henry hat die ganze verdammte Geschichte angeordnet«, behauptete der Präsident am 14.Mai 1973 gegenüber seinem Pressesekretär, Ronald L. Ziegler. »Er hat alles angeordnet, glauben Sie mir. Er war es, der in meinem Büro ständig kopfstand, weil ›dies oder das durchgesickert‹ war. Also gut, sagte ich, suchen wir nach den Schweinehunden«, erklärte der Präsident mit einer Stimme, die sich zu einem Brüllen verstärkte. »Und er hat sich jedes dieser Bänder angehört. Er genoss sie, verschlang sie, sielte sich darin.«
    424 um undichte Stellen zur Presse zu stopfen : Natürlich war sich auch kein Präsident zu gut, etwas durchsickern zu lassen, wenn es ihm in den Kram passte, wie das folgende Gespräch zeigt. Gegenstand des »Berichts von Helms« war die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi, die Nixon als »Miststück« apostrophierte und mit deren Politik sich eine hochgeheime Studie befasste, die Helms dem Weißen Haus geliefert hatte:
Nixon: Übrigens, dieser Bericht von Helms – machen Sie mir davon eine Kopie. Ich werde sie der Presse zuspielen. Die ganze verdammte Geschichte öffentlich machen. (…) Ich will, dass der Bericht von Helms in die Hände von einem Kolumnisten kommt, der das Ganze druckt. Ich will, dass Sie das an die Öffentlichkeit bringen. (…) So machen die das. So wird das gemacht. Meinen Sie nicht?
Kissinger: Ja, stimmt. (…)
Nixon: Sorgen Sie nur dafür, dass es in sicherer Entfernung vom Weißen Haus rauskommt.
Kissinger: In Ordnung. Ich veranlasse das heute noch.
    Abschrift eines Gesprächs, 6.Dezember 1971, 18 Uhr 14–18 Uhr 38, FRUS, 1969–1972, Bd. E-7, freigegeben im Juni 2005.
    425 »einzigartiger Typ« : Sam Hart, Zeitzeugenaussage, FAOH.
    »Er sagte, bei dem Auftrag gehe es um die nationale Sicherheit« : Barker, Zeitzeugenaussage, in: Gerald S. Strober und Deborah Hart Strober, Nixon, An Oral History of His Presidency , HarperCollins, New York 1994, S.217.
    »dass der Präsident ihn mit der Erledigung gewisser Dinge beauftragt hat« : Das Gespräch wurde in der CIA-Zentrale aufgezeichnet; das Band gelangte später in die Hände der staatsanwaltlichen Sonderermittlungsgruppe in Sachen Watergate, und die Abschrift findet sich in den National Archives.
    426 »einer Operation (…) von der die CIA nichts wusste« : Walters, Zeitzeugenaussage, in Strober und Strober, Nixon: An Oral History , S.60. Walters, der neun Sprachen konnte, hatte in den fünfziger Jahren als Mitarbeiter im Stab von Präsident Eisenhower gedient sowie als Dolmetscher für Eisenhower, Vizepräsident Nixon und leitende Beamte des Außen- und des Verteidigungsministeriums gearbeitet. Von 1960 bis 1962 war er Attaché des Heeres und Verbindungsoffizier zur CIA in Italien und von 1962 bis 1967 in Brasilien, wo er mithalf, einen Militärputsch anzuzetteln. Als Militärattaché in Frankreich in der Zeit von 1967 bis

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