CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
Rose Mary Woods, trug Nixon auf, dafür zu sorgen, dass von dem Besuch Pappas’ keine Spuren blieben. »Ich möchte nicht, dass irgendetwas darauf hindeutet, dass ich mich bei ihm für seine Geldbeschaffung für die Watergate-Angeklagten bedankt habe«, erkärte er. Bis zum heutigen Tag weiß niemand, warum das Weiße Haus Einbrecher zum Watergate schickte. Die Einbrecher könnten sehr wohl nach Beweisen dafür gesucht haben, dass der Leiter des Nationalkomitees der Demokratischen Partei, Larry O’Brien, über die Verbindung zwischen Nixon und Pappas Bescheid wusste – was der Fall war. Bei der Auswahl von Spiro Agnew zum Kandidaten für das Vizepräsidentenamt im Wahlkampf 1968 spielte Pappas eine entscheidende Rolle, und zu Nixons Kampf um die Wiederwahl im Jahr 1972 steuerte Pappas mindestens 100 000 Dollar aus eigenen Mitteln bei. Als Gegenleistung für letztere Spende verlangte Pappas, dass Botschafter Henry Tasca in Griechenland blieb. Tasca war möglicherweise der einzige Amerikaner außerhalb des engsten Nixonzirkels, der wusste, dass Pappas bei den Wahlkampfspenden der Junta als Geldkurier fungiert hatte. Pappas wurde im Zusammenhang mit dem Watergate-Skandal nie angeklagt; Untersuchungen des Kongresses hinsichtlich der Griechenland-Connection wurden unter Berufung auf die nationale Sicherheit abgewürgt. Pappas starb 1988 in seiner Villa in Palm Beach, Florida.
439 »Diese Obristen hatten schon seit Jahren Putschpläne gehegt« : Keeley, Zeitzeugenaussage, FAOH.
mit sieben aufeinanderfolgenden Chefs des CIA-Büros : Zu ihnen zählten Al Ulmer, John Richardson und Tom Karamessines, unter Richard Helms Leiter des Geheimdienstes, der 1947 nach Athen kam. Die ganzen fünfziger Jahre hindurch kümmerte sich Allen Dulles persönlich um das gute Verhältnis zum Königspaar von Griechenland und zur Palastgarde, während seine Bürochefs die Dienste griechischer Soldaten und Spione kauften. »In Griechenland haben wir das Sagen«, erklärte Herbert Daniel Brewster, ein amerikanischer Diplomat, der von Beginn der fünfziger Jahre an seine Laufbahn dort absolvierte. »Wir hatten volle Kontrolle.«
440 »der Zentrale Nachrichtendienst eine starke und relativ direkte Verbindung« : Anschutz, Zeitzeugenaussage, FAOH.
»habe ich Helms das erste und einzige Mal richtig wütend gesehen« : Lehman, Zeitzeugenaussage, »Mr.Current Intelligence«, in: Studies in Intelligence , Sommer 2000, CIA/CSI.
»platzte die CIA vor Zorn« : Blood, Zeitzeugenaussage, FAOH.
441 »Der Bürochef der CIA kungelte mit den Typen« : Kennedy, Zeitzeugenaussage, FAOH.
»in Athen eine wichtige Bastion« : Boyatt, Zeitzeugenaussage, FAOH.
»Ich fuhr nach Athen« : Crawford, Zeitzeugenaussage, FAOH. Die griechischen Obristen hatten Grund, Erzbischof Makarios zu hassen. Wie Crawford erläuterte, hatte Makarios »einem jungen Mann, einem Griechen vom Festland, geholfen, der später versuchte, den Ministerpräsidenten von Griechenland zu ermorden. Makarios hatte ihm Zuflucht gewährt, ihn unter den diplomatischen Schutz Zyperns gestellt und ihm einen falschen Pass gegeben, damit er zurück nach Griechenland konnte, nachdem er in Zypern ein Jahr lang den Mord heimlich geplant hatte.«
444 »welch schrecklichen Preis die amerikanische Regierung zahlen muss« : Kubisch, Zeitzeugenaussage, FAOH.
Kapitel 33
445 »Problem (…) beim Umgang mit geheimem Material« : Ford im Protokoll der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates vom 7.Oktober 1974, GRFL.
»Uns fehlen die nötigen Instrumente« : Schlesinger ebd.
446 »was auch der Präsident wusste« : Colby, zitiert in John L. Helgerson, Getting to Know the President: CIA Briefings of Presidential Candidates, 1952 – 1992 , CIA/CSI.
447 » Es ist undenkbar« : Angletons Aussage, Church-Ausschuss, 23.September 1975.
448 »Ford bat mich, ins Weiße Haus zu kommen« : Silberman, Zeitzeugenaussage, FAOH.
449 »Mr.Helms hat unter Umständen (…) einen Meineid geschworen« : Helms fand sich zwischen Wahrheit und Geheimhaltung hin- und hergerissen. In seiner Anhörung vor dem Kongress vor seiner Ernennung zum amerikanischen Botschafter im Iran im Jahr 1973 hatte er gelogen hinsichtlich der Frage, was die CIA getan und nicht getan hatte, um die gewählte Regierung Chiles zu stürzen. Während seiner vier Botschafterjahre war er ständig von Kongressausschüssen, Untersuchungsbeamten der Strafverfolgungsbehörden und den obersten Gremien des Weißen Hauses nach Washington zurückbeordert worden.
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