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Ciao, Don Camillo

Ciao, Don Camillo

Titel: Ciao, Don Camillo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Guareschi
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Boden immer nässer, aber die beiden Männer setzten ihren Weg im Schlamm fort. Einen halben Kilometer lang gingen sie neben der Gemeindestraße, doch keiner der beiden sprach davon, hinüberzuwechseln.
    Wie zogen sich doch jene Kilometer in die Länge! Und sie mußten fünfzehn davon zurücklegen, bis sie ankamen.
    Als der Nebel schon undurchdringlich geworden war, zeigte sich endlich das dunkle Bauwerk: ein großes Gebäude aus Ziegeln, die durch die Jahre schwarz geworden waren. Ein wuchtiges und hohes Bauwerk, das sich auf der rechten Seite eines einsamen und verlassenen Wegs erhob, wo rundherum brachliegendes und unbebautes Land war, Wiesen, die früher einmal Reisfelder waren. Ein großes Gebäude, das vor dreihundert Jahren nur eine Kapelle war und dann das Heiligtum der Madonna der Felder wurde. Peppone warf den Klotz weg und nahm wieder das Kind zu sich.
    »Ihr bleibt draußen«, sagte er fauchend zu Don Camillo. »Ich will nicht, daß Ihr zum Spionieren hineinkommt.«
    Don Camillo wartete vor der Tür, und Peppone ging hinein mit seinem Kind auf den Schultern. Die Kirche war kalt und lag im Halbdunkel, und keine Menschenseele war drinnen.
    Nur die Madonna der Felder war dort, und ihre lebhaften Augen blickten mild vom Altar herunter.
    Don Camillo hielt Wache vor der Tür. Um es sich bequemer zu machen, kniete er dann auf einen Stein nieder und sagte der Madonna der Felder jene Dinge, die Peppone ihr niemals hätte sagen können. Er stand wieder auf, als er die Tür knarren hörte.
    »Wenn Ihr ihr etwas zu sagen habt, dann könnt Ihr hineingehen«, murmelte Peppone.
    »Schon geschehen«, antwortete Don Camillo.
    Sie nahmen wieder den Weg über die Felder. Don Camillo holte sich wieder das Kind, setzte es sich um den Hals herum und legte ihm den Mantel über den Kopf. Peppone holte sich wieder seinen Klotz und nahm ihn auf die Schultern.
    Der Nebel wurde immer dichter, so daß Don Camillo an einem bestimmten Punkt um Hilfe rufen mußte. Er pfiff, und weit weg antwortete Ful. Mit Ful als Führer war es nicht mehr schwierig, den Weg nach Hause zu finden. Als sie ankamen, war es Nacht. Vor der Tür des Pfarrhauses legte Peppone den Klotz ab.
    »Warentausch«, brummte er.
    Er nahm den Mantel ab und sah, daß das Kind den Kopf an Don Camillos Schädel gelehnt hatte.
    »Er schläft«, flüsterte Peppone.
    »Ja, aber nicht ganz…« antwortete Don Camillo finster.
    »Wie meint Ihr das, Hochwürden?«
    »Hättest du den Hals so naß, wie ich ihn jetzt habe, dann müßtest du nicht danach fragen«, erklärte Don Camillo und gab ihm das Kind zurück.
    »Es wäre gut, wenn Ihr nicht herumerzählt, daß wir die Großmäuler spielen, und dann, wenn wir etwas brauchen… und so weiter«, ermahnte ihn Peppone.
    »Es wäre noch besser, wenn du nicht blöd wärst«, erwiderte Don Camillo trocken, das heißt so »trocken«, wie er es eben konnte.
    »Das Bessere ist der Feind des Guten«, stellte Peppone mit Autorität fest.
    Don Camillo lief in die Kirche und kniete vor dem Christus am Hauptaltar nieder:
    »Herr Jesus!« rief er betrübt. »Verzeiht mir, daß ich zur Zeit der Abendmesse nicht da war.«
    »Abwesenheit entschuldigt«, antwortete der Christus lächelnd.

Peppone meldet sich krank
    »Das ist keine christliche Uhrzeit«, sagte Don Camillo, als Peppones Frau zu ihm kam.
    »Ich habe geglaubt, daß Priester und Ärzte keine Bürostunden haben«, antwortete die Frau.
    »Sprich, aber bleib stehen«, brummte Don Camillo. »So kommst du hier schneller wieder hinaus. Was willst du?«
    »Es geht um das neue Haus. Ihr sollt es einsegnen.«
    Don Camillo ballte die Fäuste.
    »Du stehst vor dem falschen Schalter«, rief er und sagte hart: »Gute Nacht.«
    Die Frau zuckte die Achseln:
    »Hochwürden, das ist doch Schnee vom vorigen Jahr. Er hatte damals viele Sorgen.«
    Don Camillo schüttelte den Kopf. Die Sache war zu dick gewesen, als daß er sie hätte vergessen können. Auch wenn schon mehr als sechs Monate seither vergangen waren.
    Peppone war ein Geniestreich geglückt. Denn er hatte die alte abgetakelte Werkstatt geschlossen und hatte, wobei er bis zum Hals Verpflichtungen eingegangen war, am Rand des Dorfs an der Hauptverkehrsstraße ein neues Haus gebaut. Ein schönes Gebäude mit einer vollausgerüsteten Werkstatt, wie es sie in der Stadt gab, und mit der Wohnung im ersten Stock.
    Es war ihm auch gelungen, die Konzession für eine Tankstelle zu erhalten, und das sollte ihm Kundschaft von der großen Straße bringen,

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