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Ciao, Don Camillo

Ciao, Don Camillo

Titel: Ciao, Don Camillo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Guareschi
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die am Uferdamm vorbeiging und dort ganz vom Dorf wegführte.
    Es versteht sich, daß Don Camillo der Versuchung nicht widerstehen konnte, und so steckte er an einem schönen Vormittag seine Nase in die neue Werkstatt. Peppone versuchte aus einem verdammten Automotor schlau zu werden und hatte keine große Lust zum Plaudern.
    »Schön«, sagte Don Camillo, als er sich umgesehen hatte.
    »Ich weiß«, antwortete Peppone.
    »Die Wohnung im ersten Stock, der Hof, die Tankstelle, da ist wirklich alles da«, fuhr Don Camillo fort, »und es fehlt nur eines. «
    »Und das wäre?«
    Don Camillo breitete die Arme aus:
    »Wenn man ein neues Haus gebaut hat, dann war es früher der Brauch, daß man den Priester rief, um es segnen zu lassen…«
    Peppone richtete sich auf und wischte sich mit einer Hand den Schweiß von der Stirn:
    »Das Weihwasser unserer Tage ist dieses hier!« behauptete er zornig. »Gesegnet durch die Arbeit und nicht durch den Pfaffen.«
    Don Camillo ging ohne ein Wort. Die Sache machte auf ihn einen sehr großen Eindruck, weil für ihn aus Peppones Worten etwas herauszuhören war, das er noch nie gehört hatte.
    Als nun Peppones Frau mit Don Camillo über die Einsegnung des Hauses redete, ließ sie in ihm noch einmal den Widerwillen jenes fernen Tages hochkommen.
    »Nein«, gab Don Camillo zur Antwort.
    Doch Peppones Frau ließ sich nicht entmutigen.
    »Ihr müßt kommen, denn in diesem Haus lebt nicht nur mein Mann, da leben auch ich und meine Kinder. Welche Schuld trifft denn uns, wenn Peppone Euch schlecht behandelt hat? Wenn Christus… «
    »Christus hat damit nichts zu tun!« unterbrach sie Don Camillo.
    »Mir scheint aber doch!« erwiderte die Frau und war davon überzeugt. Und so ging Don Camillo eine gute Weile im Zimmer auf und ab und antwortete dann:
    »Also gut. Ich komme morgen.«
    Die Frau schüttelte den Kopf:
    »Nicht morgen. Ihr müßt sofort kommen, solange mein Mann noch außer Haus ist. Ich will nicht, daß er es erfährt und daß die Leute es sehen.«
    Da platzte Don Camillo der Kragen.
    »Da schau her! Ich spiele den Untergrundpriester, vielleicht als Jagdaufseher verkleidet, um ein Haus zu segnen! Als ob es sich um etwas Unehrenhaftes handelte, um eine Schweinerei, die man verbergen muß. Du lästerst ärger als jener Unglückselige, der dein Mann ist.«
    »Don Camillo, versucht mich zu verstehen: Sollten die Leute Euch sehen, dann würden sie die boshafte Bemerkung machen, daß wir uns das Haus jetzt segnen lassen wollen, weil wir im Schlamassel stecken.«
    »Ja wirklich, die Leute würden boshaft bemerken, daß ihr im Schlamassel steckt… Während doch der Grund, warum du mich das neue Haus segnen lassen willst, ein völlig anderer ist… Und der wäre?«
    »Daß wir im Schlamassel stecken«, erklärte die Frau. »Seit wir die neue Werkstatt haben, geht uns alles schief.«
    »Ich verstehe. Und da du nicht mehr weißt, wohin du dich wenden sollst, denkst du einmal an Gott.«
    »Gewiß. Ich kann doch nicht an den Apotheker denken.«
    »Wenn dagegen alles gutgegangen wäre, dann wäre es dir nicht im Traum eingefallen, mich um den Segen für das Haus zu bitten.«
    »Gewiß. Wenn alles gut läuft, kommt man allein zurecht, und der liebe Gott wird nicht gebraucht.«
    Don Camillo zog einen dicken Prügel aus dem Holzbündel, das neben dem Kamin an die Mauer gelehnt war.
    »Wenn du in zwei Sekunden nicht mindestens auf dem Hauptplatz bist, dann zerbreche ich ihn auf deinem Kopf.«
    Die Frau ging wortlos hinaus. Doch dann steckte sie den Kopf wieder durch die Tür.
    »Ich gehe, nicht, weil mir Euer Stock Angst macht, sondern weil mir Eure Bosheit Angst macht.«
    Don Camillo warf den Prügel ins Feuer und betrachtete, wie er Feuer fing und verbrannte. Dann warf er sich plötzlich den Mantel um und verließ das Haus.
    Er ging im Dunkel der Nacht dahin, und als er an die Tür von Peppones neuem Haus kam, klopfte er an. Sogleich wurde ihm geöffnet:
    »Ich wußte, daß Ihr kommen würdet«, sagte Peppones Frau. »Ich habe Euch erwartet.«
    Don Camillo zog das Brevier aus der Tasche, doch er kam nicht dazu, es zu öffnen. Denn Peppone betrat wie ein Wirbelwind den Vorraum.
    »Hochwürden, was macht Ihr hier um diese Zeit?«
    Don Camillo wußte keine Antwort, und so griff die Frau ein:
    »Ich habe ihn gerufen, damit er das Haus segnet.«
    Peppone wandte sich zuerst finster seiner Frau zu:
    »Mit dir rechnen wir später ab. Was Euch betrifft, Hochwürden, so könnt Ihr gehen, denn ich brauche

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