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Cigams Sündenfall

Cigams Sündenfall

Titel: Cigams Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Diesmal stieß ihr linker Arm vor, und die flache Hand erwischte die Brust des Mannes. Sie drehte und drückte ihn herum, so daß er mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt wurde, noch immer so überrascht, daß er zu keiner Gegenwehr mehr fähig war. Die wäre auch zu spät gekommen, denn die Frau vor ihm zeigte, was tatsächlich in ihr steckte.
    Selbst ein massiger Kerl wie Ronco war nicht in der Lage, sich zu bewegen. Der Druck dieser Hand glich dem einer Eisenplatte, und er preßte ihm die Luft aus den Lungen.
    Die Frau starrte ihn für einen Moment an. Sie hielt den Blick auf die Augen des Mannes gerichtet, und diese Botschaft kam rüber. Ronco glaubte, den Tod zu sehen. Nicht den großen Schnitter oder den Sensenmann, sondern genau das Gefühl oder die Aura, die auch diese mythische Gestalt ausströmte.
    Der Tod war nah…
    Die Augen hypnotisierten ihn. Er achtete nicht auf die andere Hand der Frau, die sie ausgestreckt hielt. Ihre Finger berührten den Bauch des Mannes.
    Dann drückte sie zu.
    Erst als der Schmerz wahnsinnig wurde und den Mann zu verbrennen drohte, schaute er nach unten. Er sah das Blut. Sein Blut!
    Es quoll an einer bestimmten Stelle aus seinem Körper. Und er sah nur mehr die Hälfte der Frauenhand. Im Augenblick des Todes so erschreckend klar und deutlich, dann aber trafen ihn die ersten Schatten aus dem Jenseits, und sein Blickfeld verschleierte sich.
    Er war tot!
    Im Gesicht der Frau hatte sich nichts geregt. Sie zog ihre Hand wieder zurück, wischte sie ab und packte den linken Arm der leblosen Gestalt, die sie auch nicht losließ, als sie sich der entsprechenden Tür entgegendrehte.
    Die Mörderin brauchte nur wenige Schritte zu gehen, um sie zu erreichen. Sie schob die Tür auf, betrat Rawlins’ Büro und schleifte den Toten dabei hinter sich her wie eine alte Puppe…
    ***
    In Tanners Kommandozentrale, wie er seinen Arbeitsplatz nannte, herrschte wie immer eine dichte Hektik. Wir waren kaum eingetreten, als Tanner schon von mehreren Männern gleichzeitig angesprochen wurde, er aber mit beiden Händen abwinkte und erklärte, daß er für keinen zu sprechen sei. Ausnahme der neue Fall.
    Da hatte sich aber nichts getan.
    »Kommt mit«, sagte er und stieß seinen Hut zurück.
    Suko blieb vor einem Automaten stehen. Das Kleingeld hielt er schon bereit. Drei Becher mit Wasser balancierte er in Tanners gute Stube und stellte sie auf dem Tisch ab.
    »Danke«, sagte der Chiefinspector, »das brauche ich jetzt.«
    Auch mir kam die kalte Flüssigkeit sehr gelegen, denn in dem Raum war es verdammt warm.
    Tanner ließ sich schwer auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen und schüttelte den Kopf, als er uns anschaute. »Mein Gott, allmählich denke ich wirklich über eine Pensionierung nach.«
    »Warum?«
    »Ach, es kommt zuviel zusammen. Es ist ja nicht nur dieser eine Fall, auch woanders ist es zu Morden gekommen, aber lassen wir uns darüber nicht unterhalten. Die Kollegen von der Nachtschicht sind ausgerückt. Es geht um Bandenkrieg.«
    Zu dem Zeitpunkt interessierte uns das noch nicht, außerdem waren wir keine Hellseher. Wir warteten auf Ergebnisse aus Prag und schauten immer wieder auf die Uhr.
    Auch Tanner klopfte ab und zu auf das Zifferblatt. »Hoffentlich sind die Kollegen in der Tschechei so gut, daß sie uns mit Informationen versorgen können. Alles andere interessiert mich nicht. Ich kann es noch immer nicht fassen. Da lag eine Frau, der die Haut…«, er schüttelte sich.
    »Wer tut denn so etwas?«
    »Kein normaler Mensch«, sagte Suko. »Aber es ist leider kein Einzelfall. Wir haben etwas Ähnliches in Monte Carlo bei der Voodoo-Witwe erlebt, aber das wird wohl hiermit nichts zu tun haben, denke ich.«
    »Ich hoffe es.« Dann lachte er und sprach wieder von seiner Frau, die sich selbst nach so langen Dienstjahren noch über den Job ihres Mannes ärgerte. »Stellt euch mal vor, mein alter Bettkumpel wollte mit mir nach Venedig fahren. Das hat sie mir am letzten Wochenende gesagt und beinahe schon die Koffer gepackt.«
    »Warum bist du nicht weg?« fragte ich.
    »Ha, was soll ich denn in Venedig? Bin ich ein Jüngling? Bin ich frisch verliebt?«
    »Nein.«
    »Eben, deshalb bleibe ich hier. Außerdem wird man da als Tourist nur geneppt.«
    Wir widersprachen ihm nicht und hörten seine nächste gemurmelte Frage. »Was will der Mörder mit der Haut? Was, zum Teufel, kann er damit anfangen?«
    »Er kann sie durchaus für ein magisches Ritual gebrauchen«, sagte ich.
    »Meinst

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