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Cigams Sündenfall

Cigams Sündenfall

Titel: Cigams Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du?«
    »Sicher.«
    »Und welches?«
    Ich hob die Schultern und verdrehte die Augen. »Da bin ich leider überfragt. Es gibt derartig viele Varianten der Magie, daß man sie nicht alle wissen kann. Daß dies kein normaler Fall ist, steht für mich fest.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Suko meldete sich zu Wort. »Was könnte eine Frau wie Anna Scoralla hier gesucht haben?«
    »Keine Ostereier«, muffelte Tanner. »Sie hat eine Spur aufgenommen und ist grausam gescheitert.«
    »Wessen Spur?« fragte Suko.
    »Das müssen wir herausfinden.«
    »Habt ihr denn keinen Verdacht?«
    Den hatten wir nicht. Wir konnten ihn auch nicht haben, weil alles noch zu sehr schwebte und wirkeinen festen Grund unter den Füßen spürten.
    Schließlich sagte Tanner: »Bevor wir hier noch lange herumreden, werde ich es mal versuchen.« Er faltete einen Zettel glatt, auf dem die Rufnummer stand, und nahm den Hörer hoch. Sehr langsam und genau tippte er die lange Rufnummer in die Tastatur ein und hoffte, daß die Verbindung mit dem Kontinent zustande kam.
    Wir warteten.
    Es dauerte.
    Aber wir hatten Glück.
    Es war nicht besetzt, und Tanner wäre beinahe von seinem Stuhl hochgehüpft, als abgehoben wurde. Tschechisch konnte er nicht, aber auf der Seite gab es jemand, der ihn verstand und verband, was alles sehr gut klappte. Anscheinend hatte man bereits auf sein Telefonat gewartet.
    »Es läuft«, sagte er zu uns, ballte seine freie Hand zur Faust und schob mit dem ausgestreckten Daumen den Hut noch weiter in den Nacken.
    Vom Kopf rutschte er deshalb nicht.
    Und dann war alles nur ein Kinderspiel. Über Lautsprecher hörten wir mit. Gleichzeitig wurde das Gesprach auf Band aufgezeichnet, so daß wir es immer wieder hören konnten, wenn es nötig war.
    Was wir an Neuigkeiten erfuhren, das haute uns beinahe von den Stühlen. Daß diese Anna Scoralla eine Spezial-Agentin gewesen war, wußten wir, doch welchen Hundesohn sie jagte, hörten wir erst jetzt. Es war der Londoner Mafia-Fürst Logan Costello.
    Selbst Tanner lief es kalt den Rücken runter, denn damit hatte er auf keinen Fall gerechnet. Durch exakt gestellte Zwischenfragen erfuhren wir, um was es eigentlich ging.
    Die Tschechen wollten Costello nicht in ihrem Land haben. Er war dabei, seine Organisation auszuweiten, und davon hatten die Behörden Wind bekommen. Offiziell hatten sie sich nicht mit uns in Verbindung gesetzt, sondern einer ihrer Agentinnen den Fall überlassen. Was dabei herausgekommen war, hatten wir erlebt. Die Kollegen in Prag wußten auch nicht, ob sich Costello noch in Prag aufhielt, er war allerdings dort gewesen und mußte sich auch mit jemandem getroffen haben.
    Mit wem?
    Mit dem Mörder der Anna Scoralla? Das kam hin, dann hätte ihr Tod einen Sinn gehabt, wenn man überhaupt von so etwas sprechen kann.
    Doch hätte nicht auch eine Kugel gereicht? Warum diese schreckliche Tat, der Toten die Haut abzuziehen. Das glich einem Ritual, und da hakte es natürlich bei mir aus. Suko und ich wußten sehr gut, daß es Zeiten gegeben hatte, in denen Costello und Asmodis zusammengearbeitet hatten. Das war vorbei, oder man hatte es ruhen lassen. Nur wegen dieser Zusammenarbeit waren wir immer mit dem Mafioso konfrontiert worden, und wir konnten uns sehr gut vorstellen, daß die alte Partnerschaft reaktiviert worden war.
    Viel Neues erfuhr Tanner nicht mehr. Jedenfalls zeigten sich die Kollegen in Prag noch immer über den Tod ihrer Mitarbeiterin erschüttert. Der Chiefinspector versprach, sie auf dem laufenden zu halten, dann legte er den Hörer mit einer schwerfällig anmutenden Geste auf.
    »So, Freunde, jetzt wissen wir alles oder auch überhaupt nichts, denke ich.«
    »Eher nichts«, sagte ich. »Klingelt es bei dir nicht?«
    »Wenn, dann nur sehr leise.«
    Tanner lehnte sich zurück, und das Holz seines Bürostuhls quietschte.
    »Ich glaube, daß ihr ebenso denkt wie ich. Einiges deutet darauf hin, daß hier wieder eine unheilige Allianz geschlossen werden soll. Das gefällt mir gar nicht.«
    »Uns auch nicht.«
    »Costello und der Teufel…«
    »Muß es der Teufel sein?« fragte Suko.
    »Wer sonst?«
    »Ich weiß es nicht. Prag ist eine Stadt mit Gruselgeschichte. Denkt nur an den Golem, diesen künstlichen Menschen, der die Vorlage für Goethes Faust gewesen ist. Ich würde keinen Eid darauf leisten, Tanner, ich nicht.«
    »Dann bin ich überfragt. Dämonen sind eure Sache. Es gibt ja unzählige davon. Macht ihr es, fahrt nach Prag.«
    »Das werden wir wohl müssen«,

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