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Cinderella kehrt zurück

Cinderella kehrt zurück

Titel: Cinderella kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
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vorging?
    Schließlich schloss er die Augen. Als er Eden wieder ansah, wirkte sein Blick verzweifelt. „Bis eben dachte ich, dass es genau zwei Möglichkeiten gibt: Entweder du kommst damit klar, dass ich bei der Polizei bin, oder eben nicht. Und dann hätten wir keine Chance, weil ich mich von meinem Beruf nicht trennen kann“, sagte er leise. „Aber jetzt kann ich mir eine Zukunft ohne dich gar nicht mehr vorstellen …“
    Er seufzte. „Darum muss ich mir wohl einen anderen Job suchen. Damit kann ich mich nämlich immer noch eher arrangieren als damit, dich zu verlieren.“
    Zuerst war Eden sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. Eigentlich hatte sie gedacht, er wollte mit ihr Schluss machen. Hatte er etwa gerade gesagt, dass er ihretwegen seinen Beruf aufgeben würde?
    „Dann würdest du also … bei der Polizei kündigen?“, hakte sie nach.
    „Wenn ich sonst nicht mit dir zusammen sein kann, würde ich das tun.“
    Aber was für einen Job würde er sich dann wohl suchen? In Detroit hatte er ja schon einmal etwas Ähnliches probiert, um seine letzte Ehe zu retten. Aber das hatte ihn nur unglücklich gemacht, weil er eben mit Herz und Seele Polizist war.
    „Aber du willst doch gar nichts anderes machen“, erinnerte sie ihn. „Und ich will nicht schuld daran sein, dass du deinen Beruf aufgibst. Damit könnte ich nicht leben, und das habe ich auch nie von Alika verlangt. Was hätten wir denn für eine Zukunft, wenn du meinetwegen so etwas tun würdest?“
    „Dann könnten wir immerhin zusammen sein“, erwiderte Cam. „Und dafür würde ich alles tun.“
    „Ja, jetzt vielleicht, aber wie sieht es aus, wenn du jeden Tag eine Arbeit erledigen müsstest, die du absolut hasst? Das hast du doch schon einmal versucht, und du bist damit überhaupt nicht glücklich geworden. Im Gegenteil.“
    „Das heißt aber noch lange nicht, dass es diesmal genauso wird“, widersprach er, doch es klang nicht besonders überzeugend.
    Und darum kam sein Vorschlag für Eden überhaupt nicht mehr infrage. „Nein“, sagte sie mit fester Stimme.
    Cam wich zurück. Seine Miene wirkte wie versteinert. „Nein? Ich kann mir ein Bein ausreißen, und du willst immer noch nicht mit mir zusammen sein?“
    „Darum geht es nicht“, widersprach Eden. „Es geht darum, dass ich keine Beziehung zu einem Polizisten haben kann, und dabei ist es ganz egal, ob er bei der Polizei arbeitet oder woanders. Und ich will auch nicht dafür verantwortlich sein, dass du deinen Beruf aufgegeben hast, wenn dir doch so viel daran liegt. Also sage ich Nein.“
    „Und jetzt? Vergessen wir einfach alles, was bisher geschehen ist? Tun wir so, als wäre das gestern Nacht nie passiert? Wollen wir ab sofort nur noch gute Nachbarn sein? Uns guten Tag und ein schönes Wochenende wünschen?“
    „Darauf läuft es wohl gezwungenermaßen hinaus.“
    „Aber das ist es ja gerade: Uns wird nichts aufgezwungen, wir können unsere Zukunft selbst bestimmen“, redete er verzweifelt auf sie ein.
    „Nein, das können wir nicht“, beharrte sie, obwohl es sie innerlich zerriss.
    „Ich kann das einfach nicht glauben!“, rief er und sprang auf.
    „Es geht eben nicht anders.“
    „Weil du wieder so verdammt störrisch bist und mit aller Kraft an deiner vorgefassten Meinung festhältst“, warf er ihr vor.
    Allmählich wurde nun Eden auch wütend. „So ist es dann wohl“, sagte sie trotzig.
    „Das war’s also? Bis bald, Frau Nachbarin?“
    Sie nickte. „Es tut mir leid.“
    „Na, das passt ja hervorragend“, sagte er mit einem spöttischen Lächeln. „Es hat damit angefangen, dass du dich bei mir entschuldigt hast, und jetzt hört es auch damit auf. Schade, dass du zwischendurch nicht zum Nachdenken gekommen bist.“ Er stürzte aus dem Wohnzimmer und riss im Gehen seine Jacke vom Ständer, dass der umkippte und gegen die Wand krachte. Dann stürzte er raus in die Kälte und ließ die Haustür einfach offen.
    Eden stand auf und ging zum Eingang, richtete die Garderobe wieder auf und schloss die Tür. Danach ließ sie sich kraftlos auf den Boden sinken.
    „Eve! Was machst du denn hier, so kurz vor Mitternacht? Ist irgendetwas passiert?“, sagte Eden zu ihrer Schwester. Es war Dienstagabend, und sie hatte gerade teilnahmslos vor dem Fernseher gesessen, als es an der Tür geklingelt hatte.
    „Ich habe gesehen, dass bei dir Licht brennt“, erwiderte Eve und kam ins Haus.
    „Warum bist du überhaupt unterwegs? Du wolltest dir doch einen

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