Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cinderella kehrt zurück

Cinderella kehrt zurück

Titel: Cinderella kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
Vom Netzwerk:
setzte sie sich aufs Sofa. Dass Cam nicht neben ihr Platz nahm, beunruhigte sie nur noch mehr. Stattdessen lehnte er sich gegen den Sessel gegenüber.
    Irgendwann konnte sie die Spannung nicht mehr aushalten. „Ist irgendetwas passiert?“, fragte sie ihn besorgt.
    „Allerdings“, erwiderte er leise.
    „Geht es um … gestern Abend?“
    „Irgendwie schon. Ja, das könnte man wohl so sagen.“ Er klang verwirrt. Genauso wie sie selbst.
    Diesmal sagte Eden nichts weiter, sondern wartete einfach ab.
    „Die Nacht mit dir war …“ Er unterbrach sich. „Dafür fehlen mir einfach die Worte“, sagte er ehrfürchtig.
    Sie betrachtete ihn aufmerksam.
    „Weißt du, ich habe mich heute den ganzen Tag danach gesehnt, wieder hier bei dir zu sein. Egal, was gerade auf der Wache los war. Und dann habe ich mich allmählich gefragt, wohin das alles führen soll.“
    „Das frage ich mich auch schon lange“, sagte sie vorsichtig.
    „Und ist dir etwas dazu eingefallen?“
    „Nein. Dir vielleicht?“
    Er seufzte. „Ja. Schon. Ich weiß jetzt nämlich, was ich nicht will: Ich will auf gar keinen Fall, dass es wieder vorbei ist, Eden.“
    Das hörte sich an wie eine Beichte. „Es ist mir so wichtig und bedeutet mir so viel. Und damit meine ich nicht nur die letzte Nacht, sondern auch alles davor. Immer, wenn ich mit dir zusammen war, hätte ich am liebsten die Zeit angehalten. Ich glaube, dass es zwischen uns etwas Besonderes gibt und dass daraus noch viel mehr werden könnte. Das wünsche ich mir so sehr. Aber es geht natürlich genauso darum, was du dir wünschst. Und ich habe Angst, dass es daran scheitern könnte … oder vielmehr an dem, was du dir gerade nicht wünschst.“
    „Einen Polizisten.“ Ihre Stimme war kaum hörbar.
    „Genau das meinte ich“, sagte er. „Und jetzt würde ich gern mit dir darüber reden, was es bedeutet, in Northbridge bei der Polizei zu arbeiten. Das läuft nämlich etwas anders als in der Großstadt.“
    Offenbar wollte er sie davon überzeugen, dass er hier als Gesetzeshüter kein besonders gefährliches Leben führte. Und während er redete, spannte sie sich innerlich immer stärker an. Inzwischen dachte sie kaum noch an ihre Liebesnacht und die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten. Stattdessen musste sie an die Ehe mit Alika denken … und an alles, was sie durch ihren alten Beruf darüber wusste, wie gefährlich die Arbeit bei der Polizei sein konnte. Sie musste daran denken, wie schrecklich sie sich um ihren Mann gesorgt hatte und dass sie es kaum hatte aushalten können. Alika hatte ihre Sorgen damals abgetan und ihr versichert, dass ihm schon nichts geschehen würde.
    Plötzlich hatte sie den schlimmsten Moment ihres Lebens wieder genau vor Augen. Den Augenblick, in dem ihr finsterster Albtraum wahr geworden war: Jemand hatte an der Tür geklingelt und ihr die Nachricht überbracht, dass Alika tot war.
    Cam redete immer weiter, aber sie hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie schüttelte einfach bloß den Kopf.
    Er hielt inne und sah sie ungläubig an. „Wie bitte?“, sagte er. „Dann findest du also nicht, dass ich hier meistens nur meine Runden drehe und schaue, dass alles in Ordnung ist?“
    „Doch, meistens schon. Aber das ist trotzdem noch nicht alles. Jedenfalls kann sich das durchaus ändern.“
    „Theoretisch schon, aber inzwischen arbeite ich seit zwei Jahren hier und hatte noch keinen einzigen gefährlichen Einsatz, Eden. Und bei meinen Kollegen ist das nicht anders. Im Großen und Ganzen kümmern wir uns hier darum, dass die Ladeninhaber ihre Geschäfte ordentlich abschließen. Wir schreiben ein paar Strafzettel und ermahnen die Studenten, wenn sie ihre Musik so laut aufdrehen, dass sich die Nachbarn bei uns melden. Wir …“
    „… finden Leichen und ermitteln in einem Bankraub und vielleicht sogar in einem Mordfall.“
    „Wir haben bisher nur eine Leiche gefunden, und der Bankraub ist inzwischen über vierzig Jahre her“, sagte Cam ruhig. „Und du weißt selbst ganz genau, dass es hier in Northbridge anders zugeht als in Honolulu. Darum bist du doch hierher zurückgekommen.“
    „Erzähl mir bitte nicht, dass hier nichts Schlimmes passieren kann, Cam. Ich hatte auch vorher schon Aufträge in Kleinstädten wie Northbridge, und die Fälle waren absolut nicht harmlos.“ Natürlich war Eden klar, dass die Gefahr hier nicht an jeder Straßenecke lauerte, aber die Vorstellung, dass Cam etwas passieren könnte, war schlimm genug.
    „Natürlich kann immer und

Weitere Kostenlose Bücher