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Cinderella kehrt zurück

Cinderella kehrt zurück

Titel: Cinderella kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
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Sex.
    Natürlich war ihm schon vorher klar gewesen, dass er sich zu Eden hingezogen fühlte und dass das nicht ungefährlich für ihn war. Und so sehr er sich auch bemüht hatte, ihr aus dem Weg zu gehen, es war ihm einfach nicht gelungen. Das hätte ihm eigentlich eine Warnung sein sollen.
    Und letzte Nacht war dann alles zu spät gewesen. Da war ihm endgültig aufgegangen, dass er sehr viel mehr für sie empfand, als er zunächst gedacht hatte. Und wenn sie beide keine gemeinsame Zukunft hatten, dann sollte er sich darüber am besten jetzt klar werden, solange es noch nicht zu spät war. Sonst würde er daran zugrunde gehen, seine Scheidung wäre nichts dagegen. Es blieb ihm also nur eine Möglichkeit: Er musste unbedingt herausfinden, wie Eden dazu stand.
    Um acht Uhr abends hatte sich die Lage auf dem Revier einigermaßen beruhigt, und Cam machte Feierabend.
    Nachdem er den Wagen in seine Garage gefahren hatte, wäre er am liebsten sofort zu Eden gelaufen, ohne weiter darüber nachzudenken, was er ihr sagen würde. Einfach, um so schnell wie möglich wieder mit ihr zusammen zu sein.
    Aber er wusste, dass er das nicht tun durfte, darum ging er von der Garage aus direkt zum Hintereingang, ohne sich auch nur einmal zu ihrem Haus umzudrehen.
    Jetzt musste er sich erst mal duschen und rasieren. Und danach etwas essen.
    Vor allem aber brauchte er Zeit, um in Ruhe über alles nachzudenken.

11. KAPITEL
    Es war neun Uhr am Sonntagabend, als Eden vom Wohnzimmerfenster aus sah, wie Cam durch ihren Vorgarten kam und auf ihre Haustür zuging. Sofort überkam sie ein irres Glücksgefühl, gegen das sie verzweifelt ankämpfte, weil es einfach nicht vernünftig war.
    Trotzdem – als es an der Tür klingelte, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    „Hi“, begrüßte sie ihn und bemühte sich dabei um einen neutralen Tonfall.
    „Hi“, erwiderte er tonlos. Sein Lächeln wirkte angespannt.
    Eden ging ihm voran ins Wohnzimmer. Er zog die Jacke aus und folgte ihr schweigend.
    Komisch: Vor vierundzwanzig Stunden hatten sie sich noch so wunderbar verstanden, und jetzt waren sie beide schrecklich befangen.
    „Hattest du einen anstrengenden Tag?“, erkundigte sie sich und hoffte insgeheim, dass er deswegen so schlaff und lustlos wirkte.
    „Von halb sieben bis kurz nach acht Uhr abends gab’s auf der Wache volles Programm. Das war der reinste Wahnsinn.“
    Eigentlich hatte Eden sich ihr Wiedersehen nach der atemberaubenden Liebesnacht anders vorgestellt. Sie hatte sich ausgemalt, dass er sie zur Begrüßung umarmen und küssen würde. Sie war davon ausgegangen, ihn bremsen zu müssen, dabei machte er keinerlei Anstalten, sie überhaupt zu berühren. Stattdessen sah er sie lange an und schien sich dabei allmählich zu entspannen. Schließlich lächelte er.
    „Wie sieht’s mit Celeste aus?“, erkundigte sie sich.
    „Da gibt es nichts Neues. Sie ist nach wie vor in ihrer Wohnung, und die Kollegen von der Bundespolizei observieren sie abwechselnd. Aber du glaubst ja gar nicht, was bei uns auf der Wache los ist!“
    Er erzählte ihr von seinem turbulenten Tag, allerdings hörte Eden ihm bloß mit einem Ohr zu. Sie konnte nur noch daran denken, wie umwerfend er in seiner Jeans und dem beigefarbenen Pulli aussah, den sie ihm am liebsten gleich ausgezogen hätte.
    Wenn Eden es selbst nicht besser gewusst hätte, hätte sie nicht gedacht, dass sie sich gerade erst gestern Abend vor dem Kamin geliebt hatten, bis sie nackt und eng umschlungen eingeschlafen waren.
    Darüber wollte er offenbar nicht mit ihr sprechen, und ihr ging es genauso. „Hast du schon gegessen? Soll ich dir etwas machen?“, bot sie ihm an, um keine peinliche Stille entstehen zu lassen. „Oder möchtest du vielleicht etwas trinken?“
    „Ich habe noch nicht gegessen, aber ich möchte auch nichts, danke“, sagte er.
    Und warum genau bist du hier? hätte sie ihn am liebsten gefragt, aber sie beherrschte sich gerade noch rechtzeitig. „Wollen wir uns setzen?“, schlug sie vor.
    „Ja“, sagte er. „Ich möchte mit dir reden.“ Das klang irgendwie unheilvoll. Wollte er ihr etwa zu verstehen geben, dass er gestern Nacht einen Fehler gemacht hatte?
    Eigentlich hatte sie sich genau das Gleiche ja auch schon gefragt, so sehr sie es genossen hatte … oder vielleicht sogar genau deswegen.
    Wollte er ihr jetzt etwa beibringen, dass sie diese Nacht nicht wiederholen konnten? Auch das hatte sie sich selbst schon gesagt, so schrecklich sie den Gedanken fand.
    Im Wohnzimmer

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