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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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ernst. Er warf James einen Blick zu, der daraufhin sofort herbeieilte. „James, Laura Sommerville ist Wissenschaftsjournalistin beim Courier …“
    „Laura …“ Geschickt übernahm James das Gespräch, sodass Zahir sich entschuldigen konnte.
    Bewusst blickte er nicht auf seine Armbanduhr.
    Diese Art von Promotion wurde ihm immer lästiger. Er hatte inzwischen größere Träume. War glücklicher im Hintergrund, wo er Pläne für die Zukunft schmiedete. Er musste jemanden finden, der ihm die öffentlichen Auftritte abnahm, damit er sich aus dem Rampenlicht zurückziehen konnte. Jemanden, der bei seinen Geschäftspartnern Interesse wecken und seinem Projekt Flügel verleihen würde.
    Oder vielleicht rührte sein Wunsch, woanders zu sein, weniger daher, dass er gelangweilt war, als dass er mit jemand anderem zusammen sein wollte. Er bemühte sich, nicht aus dem Fenster zu sehen – und scheiterte.
    Vielleicht war seine so unerwartet aufgetauchte, seine so ungewöhnliche wie entzückende junge Fahrerin der Grund für seine Sehnsüchte.
    Eine Bewegung in der Nähe des Flusses erregte seine Aufmerksamkeit, und er sah, dass Metcalfe nicht lesend im Auto lag, sondern am Geländer lehnte und auf die Lichter am anderen Ufer blickte. Sie trug keinen Hut, hob nun die Arme, um sich die vom Wind zerzausten Strähnen zurück in den Haarknoten zu stecken.
    Eine Kellnerin blieb mit einem Tablett vor ihm stehen, und er trat einen Schritt zur Seite, um Metcalfe nicht aus den Augen zu verlieren, deren Jacke mitsamt Bluse ein wenig nach oben gerutscht war und den Blick auf ein paar Zentimeter ihrer Haut freigab.
    „Kanapees, Sir?“
    „Bitte?“
    Dann registrierte er, was die Kellnerin gesagt hatte, sah erst sie an, dann die Kanapees.
    „Danke“, sagte er, nahm das Tablett und ging zur Tür.
    „Sie passen aber nicht gut auf, Metcalfe. Jeder hätte inzwischen mit Ihrem wertvollen Wagen davonfahren können.“
    Diana, die trotz bester Vorsätze an nichts anderes denken konnte als an diesen außergewöhnlich attraktiven Mann, der so überraschend in ihr Leben getreten war, machte einen kleinen Satz, als sie seine Stimme dicht hinter sich hörte.
    „Das sollte mal jemand versuchen“, sagte sie. „Das Schloss aufbrechen, die Alarmanlage ausschalten und dann das GPS austricksen.“
    „Ja, mit diesen Apparaten wird man überall gefunden“, gab er ihr recht und stellte sich neben sie ans Geländer. „Warum sind Sie dann nicht mit in die Galerie gekommen?“
    „Mr. Pierce wäre nicht einverstanden gewesen“, antwortete sie und hielt die Augen fest auf das nördliche Themseufer gerichtet. „Außerdem ist das hier viel schöner als ein paar alte Bilder.“
    „Die Erde hat nichts Schöneres zu zeigen …“, zitierte er.
    „Wordsworth hat den Nagel auf den Kopf getroffen, meinen Sie nicht?“ Gegen ihren Willen sah sie ihn an. „Wie viele Engländer könnten wohl einen arabischen Dichter zitieren?“ Dann, bevor er eine für sie beide peinliche Antwort geben musste, fragte sie rasch: „Ist die Veranstaltung schon zu Ende?“
    „Nein, sie ist noch in vollem Gange.“
    „Oh.“ Er war gekommen, um sie zu sehen. Sie blickte auf das Tablett. Er hatte ihr etwas zu essen gebracht. „Weiß Mr. Pierce, dass Sie geflüchtet sind?“
    „Geflüchtet?“
    „Sie sind doch die Hauptattraktion des Abends.“
    „Im Gegenteil, die Ferienanlage in Nadira ist die Hauptattraktion. Außerdem habe ich James mit einer ernsthaften jungen Journalistin abgelenkt, die an meiner Integrität zweifelt.“
    „Warum?“
    Er hielt ihr das Tablett hin. „Ich dachte, Sie hätten vielleicht Hunger.“
    Sie starrte einen Augenblick darauf. „Nein. Warum zweifelt sie an Ihrer Integrität?“
    „Sie wissen doch, wie Journalisten sind, die geborenen Zyniker.“
    „So kann man es auch nennen. Aber warum sollte sie James mehr glauben als Ihnen?“
    „Wird sie nicht. Seine Aufgabe ist es, sie dazu zu bringen, nach Nadira zu kommen, um sich selbst ein Bild zu machen.“
    Ein Lächeln von Scheich Zahir hätte genügt, dachte sie. Mit diesem Lächeln würde er alles bekommen, was er wollte …
    „Dann hat sich der Zynismus gelohnt“, sagte sie und schob den Gedanken beiseite. Nein, alles bekam er nicht. Nicht ihre Schneekugel. Nicht sie. „Wenn ich gewusst hätte, dass Sie kostenlose Urlaubsreisen verteilen, wäre ich vielleicht auch in …“
    Versuchung geraten.
    Sie sprach es nicht aus, aber sie wussten beide, was sie hatte sagen wollen. Verlegen

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