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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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Es musste sie schlimm erwischt haben, wenn ihre Einbildungskraft solche Blüten trieb. Und wenn sie sich so erleichtert fühlte, weil sich ihre Annahme als falsch erwies. Während sie noch nach Worten suchte, um nicht wie eine komplette Närrin dazustehen, eine eifersüchtige obendrein, rettete Zahir sie, indem er hinüber zur Werft deutete.
    „Sie haben übrigens recht. Lucy möchte die Jacht liebend gerne sehen. Und sie setzt alles daran, an ihrem Hochzeitstag mit Hanif eine Probefahrt zu machen, bevor die Jacht an Urlauber vermietet wird.“
    „Sie wollen sie vermieten?“ Diana versuchte, dem Gespräch eine Wendung ins Sachliche zu geben, um davon abzulenken, dass sie gerade Gefühle gezeigt hatte, die ganz und gar unangemessen waren.
    „Für meinen privaten Gebrauch könnte ich die Kosten nicht rechtfertigen. Selbst wenn ich die Zeit dafür hätte. Aber heute gehört sie mir.“ Und mit einer winzigen Verbeugung bot er ihr seine Hand. „Miss Metcalfe, würden Sie mir in Abwesenheit von Prinzessin Lucy al-Khatib die Ehre geben?“
    Er hatte sie nie spüren lassen, dass sie nur seine Chauffeurin war. Und in diesem Augenblick behandelte er sie wie eine Prinzessin. Sie legte ihre Hand in seine.
    Er hakte sie bei sich unter und ging mit ihr zum Werftbüro. „Ich habe vor, die Jacht als Teil eines ganzen Hochzeitspakets zu vermieten. Und ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören.“
    „Ich gehöre leider nicht ganz zu Ihrer Zielgruppe, Zahir.“
    Er sah sie an. „Haben Sie denn keine Träume?“
    „Doch sicher, aber meine Träume beschränken sich auf pinkfarbene Taxis.“ Und auf einen Prinzen, der sich in einen Frosch verwandelte. Anders konnte es gar nicht enden. Doch jetzt, in diesem Augenblick, fühlte sie sich wie Cinderella, und sie würde es einfach genießen.
    „Behalten Sie Ihren Traum vom pinkfarbenen Taxi, aber vielleicht ist ja noch Raum für größere Träume.“
    „Sie meinen eine pinkfarbene Jacht?“
    „Warten Sie nur ab“, sagte er lächelnd. Dabei sah er plötzlich sehr jungenhaft aus. „Bei Nadira Creek gibt es eine winzige Insel. Sie ist der perfekte Ort zum Heiraten. Ich möchte dort ein Restaurant bauen, mit einem traditionellen Windturm, durch den die Luft hinabströmt und dann über einen Wassertank geleitet wird, was eine natürliche Kühlung ergibt. Dann einen Pavillon, wo sich romantisch veranlagte Europäer trauen lassen können.“
    „Nur für Touristen?“
    „Eine traditionelle arabische Hochzeit findet im Haus der Braut statt …“ Er schüttelte den Kopf. „Nach der Trauung und der Hochzeitsfeier liegt die Jacht in Nadira für das Brautpaar bereit, und die Flitterwochen beginnen …
    „Das klingt zauberhaft“, sagte sie und versuchte, ihrer überbordenden Vorstellungskraft Einhalt zu gebieten. „Und teuer, aber sehr romantisch.“
    „Das wird es.“
    „Was davon?“
    „Alles drei“, versicherte er ihr. Und das jungenhafte Grinsen wich einem sehr erwachsenen, warmen Blick.
    Die Jacht sah in der Tat teuer aus. Weiß, schlank, elegant und viel größer, als sie es sich vorgestellt hatte. Beinahe wäre Diana ein „Oh … Scheich“ herausgerutscht.
    „Sie wollen sich sicher gerne die Innenräume ansehen, Miss“, schlug der Bootsbauer vor, „während ich Scheich Zahir den Maschinenraum zeige?“
    Zahir zögerte, dann folgte er dem Mann nach unten, von wo das leise Brummen der mächtigen Motoren heraufdrang. „Sehen Sie sich ruhig alles an, Diana, ich finde Sie dann schon.“
    Sie vermutete, dass sie mindestens so viel von Motoren verstand wie Zahir. Seit sie groß genug war, um in den Motorraum des Taxis zu sehen, hatte sie ihren Vater mit Fragen bombardiert, und er hatte ihr alles beigebracht, was er wusste. Später hatte er ihr auf Privatstraßen Fahrstunden gegeben, und sie hatte die Führerscheinprüfung bereits nach wenigen Fahrstunden bestanden.
    Aber Männer waren in diesen Dingen eigen. Also schlenderte sie durch die Jacht, bewunderte die raffinierten Einbauten in der Küche, seufzte beim Anblick der schlichten, aber edlen Räume. Schließlich blieb sie stehen, öffnete die Tür der größten Kabine und stand vor einem ausladenden Bett, halb verborgen hinter wunderbaren Seidenvorhängen. Eindeutig die Hochzeitskabine …
    Sie musste dringend an die frische Luft. Schnell ging sie hinauf aufs Deck, doch die Gedanken ließen sich nicht verdrängen. Sie spazierte zum Bug, lehnte sich an die Reling, verlor sich in ihren Träumen … Die Tropensonne versank im

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