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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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verschluckte.“
    „Das war eine interessante Reaktion auf meine Einladung, mich in Nadira zu besuchen.“
    Ihr Blick streifte ihn kurz. Er lachte nicht.
    „Das sollte eine Einladung sein?“, fragte sie geringschätzig und zwang sich, wieder geradeaus zu sehen.
    „Wollen Sie es schriftlich? Scheich Zahir al-Khatib bittet um die Ehre …“
    „Ich will absolut gar nichts“, erwiderte sie wütend. „Ich will nur meine Arbeit machen.“
    „Keine Aufregung, Diana“, sagte er unbekümmert. Wir haben noch Plätze frei bei den Journalisten.“
    „Tatsächlich, was für eine Versuchung.“
    Wir konnte er es wagen. Wollte er sie für eine Woche Sex am Strand in seine schicke Ferienanlage einladen? Und das Ganze auf Staatskosten zusammen mit den Journalisten!
    Was für ein Pech, dass der erste Mann, den sie nach Freddys Vater ansah, nicht nur unerreichbar, sondern auch noch ein hochkarätiger … Scheich war. Ihre Menschenkenntnis war anscheinend noch genauso miserabel wie damals.
    Zahir konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor eine Frau so verärgert zu haben. Allerdings hatte er auch noch nie einer Frau gegenüber derartige Gefühle gehegt. Vielleicht lag es daran. Man geriet nur so in Rage, wenn der andere einem etwas bedeutete. Das galt für sie beide.
    Vielleicht war er deshalb so wütend auf sich selbst. Noch nie in seinen dreißig Jahren hatte er den Kopf verloren – egal wie schön, elegant und klug eine Frau gewesen war, denn er hatte immer gewusst, dass seine Zukunft, so wie sein Cousin es gesagt hatte, vorausbestimmt war.
    Die Wahl seiner Braut oblag ihm nicht allein. Sie war Teil einer jahrhundertealten Tradition und festigte die Stammesbeziehungen.
    Das wusste er, und er hatte es akzeptiert. Nun war er an einem Abend im Mai aus dem Flughafengebäude gekommen und auf der Stelle von einer jungen Frau gefesselt, für die nichts sprach, außer ihrer aufregenden Figur, ihrem Grübchen und einer völligen Unfähigkeit, den Mund zu halten.
    Es war ihr nie stillstehender Mund gewesen, viel mehr als ihr sinnlicher Körper, der seine Aufmerksamkeit erregt, ihn verzaubert hatte.
    Diana bremste, setzte den Blinker und bog zur Werft ab. Kies knirschte unter den Rädern, als sie im Windschatten eines Bootshauses den Motor abstellte und es still wurde.
    Sie machte keine Anstalten auszusteigen und ihm die Tür zu öffnen, sondern blieb, beide Hände am Steuer, sitzen und sah geradeaus. Er öffnete den Sicherheitsgurt, drehte sich zu ihr, und als sie noch immer nicht reagierte, sagte er: „Es tut mir leid.“
    Die selten ausgesprochenen Worte kamen ihm erstaunlich leicht über die Lippen. Vielleicht weil er es ernst meinte. Es tat ihm wirklich leid. Er wünschte, er könnte den Tag noch einmal von vorne beginnen. Da weitermachen, wo sie am vergangenen Abend aufgehört hatten.
    Wenn nicht die verdammte E-Mail gekommen wäre, die ihn daran erinnert hatte, dass er zwar in manchen Teilen der für ihn vorgesehenen Zukunft entkommen konnte, aber nicht allen Pflichten …
    Diana stieß einen kleinen Seufzer aus, ihre Lippen wurden etwas weicher, aber sie sah ihn immer noch nicht an, saß aufrecht und distanziert da.
    „Wenn ich verspreche, dass ich Sie nie mehr in so eine peinliche Situation bringe, könnten Sie dann womöglich von Ihrem hohen Ross heruntersteigen und wieder mit mir reden?“
    „Hohes Ross!“ Sie blitzte ihn an. „Ich sitze nicht auf dem hohen Ross!“
    Ihre Empörung schien ihm schon weit besser als ihr Schweigen. Ihre Augen leuchteten herrlich grün, wenn sie wütend war. Und vielleicht konnte er sie zum Lachen bringen. Sie lachte so oft. Mit keiner Frau zuvor hatte er so viel Spaß gehabt …
    „Auf einem Riesenross“, setzte er noch eins drauf und hielt die Hand über seine Schulter.
    Sie schluckte. „Meine Güte, das ist ja ein richtiges Kutschpferd.“ Als er nur mit einem winzigen Zucken der Augenbrauen reagierte, räumte sie ein: „Ich würde höchstens, allerhöchstens eingestehen, auf einem etwas größeren Shetlandpony zu sitzen.“
    „Eines von diesen plumpen Tieren mit der zotteligen Mähne?“, fragte er nach, ermutigt durch das kurze Erscheinen des Grübchens.
    „Genau“, sagte sie und tat ihr Möglichstes, um ein Lächeln zu unterdrücken. Als es ihr wider Erwarten gelang, fügte sie hinzu: „Passt doch auch viel besser zu mir als so ein langbeiniges Vollblut, meinen Sie nicht?“
    „Perfekt“, antwortete er.
    Darauf fiel ihr keine Antwort mehr ein. Eine lange Weile sahen sie

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