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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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Berührung an ihrer Schulter brauchte es dazu nicht.
    „Es ist nicht so, wie Sie denken, Diana.“
    Sie wandte sich ihm wieder zu. Wenn sie sich ihn doch nur aus dem Kopf schlagen könnte – sein Aussehen, sein Lächeln, das ihr das Gefühl gab, der einzig wichtige Mensch auf der Welt zu sein. Wie konnte sie seiner tiefen Stimme mit dem verführerischen, leichten Akzent widerstehen, die sie wärmend umhüllte und alles Vitale, alles Weibliche in ihr zum Leben erweckte?
    „Ist es nicht …?“
    Sie nahm einen zweiten Anlauf, aber er hob die Hand, verlangte, dass sie ihm zuhörte.
    „Lucy, die charmante, schöne Lucy …“, bei jedem Wort zuckte Diana zusammen, „… war Teilhaberin eines Unternehmens, das Wüstentouren anbot. Das Ganze war schlecht gemanagt, unterfinanziert, ohne Zukunft. Der Geschäftsführer wurde später unter anderem wegen Betrugs verhaftet.“
    Er presste die Lippen zusammen, als würde ihn allein der Gedanke daran wütend machen, und plötzlich hörte Diana ihm zu.
    „Mein Cousin Hanif, Ameerahs Vater, wusste, dass ich mich mehr für geschäftliche Dinge als für die Diplomatie interessierte. Er ermutigte mich, die Firma zu übernehmen und zu versuchen, etwas daraus zu machen. Ich brachte das Kapital auf, viel war nicht nötig, und als ich Lucy auszahlte, bestand ich darauf, dass sie einen kleinen Anteil an dem Unternehmen behielt.“ Er leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. „Nur für den Fall, dass ich so erfolgreich sein würde, wie ich glaubte. Sie war bis dahin schlecht weggekommen.“
    „Der edle Ritter!“
    „Verstehen Sie denn nicht?“ Er hob die Hand, als wolle er sie bitten, es doch wenigstens zu versuchen. „Aber warum sollten Sie auch.“
    „Ich kann es nicht verstehen, wenn Sie es mir nicht erklären. Letztlich geht es mich ja auch nichts an.“ Sie merkte etwas verspätet, dass es vermutlich nicht klug war, die Geschäfte eines Kunden zu kritisieren. Allerdings hatte sie Zahir von Anfang an nicht wie einen Kunden behandelt. Gleich von dem Moment an nicht, als sie die zerbrochene Schneekugel aufhob.
    Aber auf ihr Eingeständnis hin lächelte er wieder, das echte Lächeln. Alles war in Ordnung.
    „Seien Sie nicht so höflich zu mir, Diana.“
    Oder auch nicht.
    „Ich höre“, sagte sie.
    Er lehnte sich gegen den Wagen, verschränkte die Arme, sah auf den Boden, als überlegte er, wie viel er erzählen sollte. „Die Männer in meiner Familie sind Diplomaten. Mein Großvater war Diplomat, bevor er die Regierungsverantwortung übernahm. Mein Vater, meine Onkel, meine Cousins. Ich wollte einen anderen Weg gehen. Ich hatte einen Traum, so wie Sie.“
    „Eine eigene Fluggesellschaft?“
    „Nicht ganz. Man träumt nicht von Anfang an in dieser Größenordnung. Man muss klein anfangen, dann wächst die Vorstellungskraft, bis die Träume irgendwann so groß sind, dass sie den ganzen vorhandenen Raum einnehmen.“ Er sah sie an. „Ich bekam meine Chance, doch gleichzeitig zerbrach Lucys Lebenstraum. Ich stand in ihrer Schuld. Inzwischen benutzt sie ihre Gewinnanteile aus dem Unternehmen für eine Wohltätigkeitsorganisation, die sie gegründet hat. Und wenn Hanif sie nicht braucht, kümmert sie sich um die PR-Angelegenheiten, so wie gestern Abend.“
    Hanif …
    „Ihr Cousin“, sagte sie schließlich, als ihr die Zusammenhänge endlich klar wurden. „Ameerahs Vater.“
    „Und Lucys Mann.“
    Diana wusste nicht, was sie sagen sollte, um die Situation zu retten. Ihr fiel nichts ein, sie brachte nur ein gestammeltes „Ich … äh …“ heraus.
    „Das war nicht die Art von Partnerschaft, die Sie meinten, oder?“, fragte er leise.
    Wenn sich doch nur die Erde auftäte! Aber sie konnte sich nirgends verstecken und schüttelte nur den Kopf.
    „Wie kamen Sie denn auf die Idee …?“
    „Ich habe Sie gestern Abend, als ich das Tablett zurückbrachte, zusammen gesehen“, unterbrach sie ihn schnell, bevor er den Satz beenden konnte. „Sie wirkten sehr vertraut. Als Mr. Pierce bemerkte, dass ich zu Ihnen hinübersah, sagte er, sie sei Ihre Partnerin. Da dachte ich …“ Sie vollendete den Satz nicht, machte nur eine unbestimmte Geste. „Es war ein Missverständnis.“
    James Pierce hatte gewollt, dass sie genau das dachte. „Seine Partnerin …“ Er hatte sie bedeutungsvoll angesehen, als er das sagte.
    Nein, das war lächerlich. Wahrscheinlich war einfach die Fantasie mit ihr durchgegangen, als sie Zahir bei dieser schönen Frau stehen sah. So kurz nach ihrem Kuss.

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