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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Eindruck. Eine andere Frau lag verkrampft in seidene Kissen zurückgelehnt und keuchte vor Schmerzen. Wie durch einen Nebel hörte sie Hassan eine Flut von Befehlen in einer Sprache bellen, die sie nicht verstand.
    Beeil dich! dachte Ella verschwommen. Bitte beeil dich …
    Nie zuvor war sie so erleichtert, ein lebendes Wesen zu sehen, wie in dem Moment, als Hassan an ihre Seite zurückkehrte. Das wollte sie ihm auch sagen, wurde aber durch eine erneute Wehe daran gehindert. Mit weit aufgerissenen Augen klammerte sie sich an ihn und rang nach Atem.
    „Alles wird gut“, murmelte Hassan entgegen seiner schlimmsten Befürchtungen und strich ihr liebevoll die feuchten roten Locken aus der schweißnassen Stirn. „Das Krankenhaus schickt einen Helikopter mit einer kompletten Geburtshilfe-Crew an Bord. Sie sagen, weil es dein erstes Baby ist, bleibt noch genügend Zeit …“
    „Nein!“ , schrie Ella in höchster Not, als eine neue, noch heftigere Wehe sie wie glühende Lava überschwemmte.
    Hilflos und voller Entsetzen starrte Hassan in ihr aschfahles Gesicht. „Halt dich an mir fest“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Sie werden bald hier sein.“
    „Hassan …“, keuchte Ella. Ihr Gesicht verzerrte sich, als die nächste Wehe ihren Körper erfasste und durchschüttelte wie eine riesige Faust. „Sie … sie irren sich!“
    „Wer?“
    „Das Krankenhaus. Ich …“ Eine erneute Schmerzwelle nahm ihr die Luft zum Sprechen. „Das Baby kommt jetzt !“
    „Wie … wie kannst du dir da so sicher sein?“
    „Ich weiß es einfach!“
    Verzweifelt schaute er durch die aufgeschlagene Zeltplane hinaus in die weite Wüste. Wie lange mochte der verdammte Helikopter brauchen? „Ich geh kurz nach draußen und versuch noch einmal mit dem Arzt zu sprechen …“
    „Dazu … bleibt … keine Zeit mehr“, keuchte Ella. „Ich brauche dich hier, Hassan!“
    Er sah ihren veränderten Gesichtsausdruck und wusste plötzlich mit absoluter Gewissheit, dass ihr Baby hier und jetzt zur Welt kommen würde. Und dass er der einzige Mensch auf Erden war, der seine Frau dabei unterstützen konnte. Er selbst würde sein Baby zur Welt bringen.
    Das Rauschen in seinen Ohren verstummte und machte einer Klarheit Platz, wie er es schon mehrfach auf dem Schlachtfeld kurz vor einem Kampf erlebt hatte.
    „Ich bin hier“, sagte er sanft und begann, Ellas Kleidung zu lockern. „Ich bin für dich da und alles wird gut. Ssch … Ella, versuch dich zu entspannen so gut es geht. So ist es richtig. Langsam und tief atmen …“
    Am ganzen Körper zitternd schaute sie zu ihm auf. „Ich habe Angst, Hassan.“
    Die hatte er auch, mehr als je zuvor in seinem Leben, aber das zählte jetzt nicht. „Vertrau mir, ich bin bei dir, und wenn ich dir sage, alles wird gut, dann darfst du mir das ruhig glauben.“
    Seltsamerweise tat sie das wirklich. Ella nickte unter Schmerzen und schloss einen Moment die Augen.
    Hassan schaute sich kurz um, fand eine weiche Decke und dachte an das erste Mal, als er bei der Geburt eines Fohlens zugesehen hatte. Er erinnerte sich sogar daran, was der Stallknecht ihm damals gesagt hatte: dass Stuten nicht viel anders als Menschen wären, jede Geburt anders verlief und die meisten ohne große Intervention über die Bühne gingen .
    Bitte lass es diesmal auch so sein! betete er stumm und strich zärtlich über Ellas feuchte Stirn, während sich ihr gequälter Körper in einer erneuten Wehe zusammenkrampfte.
    „Hassan, ich … ich kann nicht mehr!“
    Die Kontraktionen folgten jetzt so schnell aufeinander, dass ihr kaum Zeit zum Durchatmen blieb.
    „Doch, du schaffst das, Ella. Du kannst es, weil du stark und tapfer bist. Du …“
    Ihr Blick aus weit aufgerissenen Augen ließ ihn erstarren. „Hassan!“, schrie sie heiser. „Das Baby … hilf mir!“
    Verschwommen erinnerte Ella sich daran, was sie gelernt hatte. Nichts forcieren und erst pressen, wenn der Druck nahezu unerträglich wurde. Mit letzter Kraft und einem mütterlichen Instinkt, der so alt wie die Erde war, passte sie sich dem natürlichen Rhythmus der Geburt an.
    „Ja!“, keuchte sie und verdoppelte ihre Anstrengung noch einmal. „Ja …!“
    Hassans Herz raste, als er die Arme ausstreckte und das neue Leben in Empfang nahm, das in seine Hände geboren wurde. Mein Baby …
    Die ganze Welt schien still zu stehen, bis ein dünner Schrei die unheimliche Stille durchbrach. Es war wie eine Erlösung, ein Signal, das neues Leben

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